Nach einem erfolgreichen Bewerbungsprozess wartet auf den zukünftigen Mitarbeiter ein Job-Angebot. Doch viele Deutsche erteilen den Unternehmen dann eine Absage. Im internationalen Vergleich ist die Quote nirgends höher. Eine Spurensuche.
Eigentlich sollte man meinen, dass die Zusage für einen Job eine positive Nachricht ist. Dem ist auch so. Wer jedoch bereits in seinem Leben schon einmal ein Job-Angebot abgelehnt hat, weiß, dass es dafür viele Gründe gibt.
Manchmal liegt es beispielsweise daran, dass man als Interessent verschiedene Verfahren parallel laufen hat und sich am Schluss für das beste Angebot entscheidet.
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Deutsche Arbeitnehmer: Die Meister der Absage
Besonders oft kommt es übrigens in Deutschland zu einer Absage seitens des Bewerbers. Zu diesem Fazit kommt das Job-Portal Glassdoor.
Mit 21,7 Prozent lehnen Bundesbürger mehr als jedes fünfte Angebot ab. Auf den weiteren Plätzen folgen mit einem größeren Abstand im internationalen Vergleich die USA (17,3 Prozent), Frankreich (16,5 Prozent), Kanada (16,2 Prozent) und Großbritannien mit 15,7 Prozent an Absagen.
Für die Untersuchung hat Glassdoor zwischen Januar 2018 und November 2019 über 800.000 Bewertungen zu Vorstellungsgesprächen analysiert. Die Werte wurden im Anschluss in eine Zahlenskala von 1,0 bis 5,0 übersetzt.
Das Problem ist der Bewerbungsprozess
Während Arbeitnehmer mit ihren Fähigkeiten oftmals Wahlfreiheit genießen, setzt die hohe Anzahl an Absagen die Unternehmen unter Druck. Schließlich haben sie bereits viel Zeit und damit auch Geld in den Bewerbungsprozess investiert. Und der perfekte Kandidat war auch schon gefunden.
Doch wie gelingt es den Firmen, die Anzahl der Abspringer zu reduzieren? Die Antwort ist dabei laut der Glassdoor-Untersuchung erstaunlich einfach: ein herausfordernderer Bewerbungsprozess. Dieser hat zwei Konsequenzen.
Einerseits vermitteln leichte Bewerbungsverfahren den Eindruck, dass die spätere Aufgabe ebenfalls nicht sonderlich anspruchsvoll sein kann. Schließlich fällt der Aufwand, um an die Stelle zu gelangen, auch nicht besonders hoch aus. Für Menschen, die Herausforderungen suchen, ist das ein Absage-Kriterium.
Andererseits sorgt ein einfacher Bewerbungsprozess dafür, dass das Image einer gesamten Firma darunter leiden kann. Schließlich könnte der Eindruck entstehen, dass das vorhandene Wissen aufgrund der niedrigen Einstiegshürden nicht sonderlich ausgeprägt ist.
Das wiederum führt dann dazu, dass Bewerber glauben, dass sie nichts lernen können. Die Konsequenz: eine Absage.
Wer also mittelfristig die Quote an Zusagen erhöhen möchte, sollte ernsthaft darüber nachdenken, die eigenen Verfahren schwieriger zu gestalten. Denn selbst Berufseinsteiger oder Wiedereinsteiger wollen eher gefordert, als unterfordert werden. Auch das konnte Glassdoor herausfinden.
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Die Aussage über „schwierige Bewerbungsprozesse“ ist mehrdeutig. Ist damit gemeint, dass die Unternehmen den Bewerbern schwierige Testaufgaben stellen sollten? Oder wird empfohlen, unhandliche Bewerbungsportale einzurichten, in denen die Bewerber in mühevoller Kleinarbeit alle Phasen ihres Lebenslaufs eintippen müssen?
Hi Thomas,
es geht natürlich um die erste von dir genannte Variante – also schwierigere Tests / Center.
Liebe Grüße und bleib gesund
Christian