Die Welt redet fast nur noch über das Coronavirus – und über Elon Musk. Der Tesla-Chef hat es irgendwie geschafft, selbst in Krisenzeiten in den Schlagzeilen zu bleiben. Erst, indem er die Gefahr um das Coronavirus herunterspielte und nun, indem er Beatmungsgeräte geliefert hat.
Elon Musk ist und bleibt ein Rebell – auch in Zeiten, in denen sich alles nur noch um das Coronavirus dreht. Dabei hat Musk in nur wenigen Tagen eine interessante Entwicklung gemacht, die ihm beinahe täglich einen Platz in den Schlagzeilen lieferte.
Zunächst nannte er die Angst um das Virus „dämlich“, jetzt will er Beatmungsgeräte liefern. Was ist dazwischen passiert? eine Timeline.
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6. März: Corona-Panik ist dämlich
Am 6. März war die Welt zwar durchaus alarmiert, aber zu diesem Zeitpunkt schien das Virus vor allem den asiatischen Raum und Italien zu betreffen. Dennoch riefen erste Länder schon zu Ein- und Ausreisestopps und strikteren Quarantänen auf. Elon Musk empfand dies als Panikmache und sagte dies auch sehr deutlich. In einem Tweet sagte er: „Die Coronavirus-Panik ist dämlich.“
10. März: Rave-Höhle in Gigafactory bei Berlin
Auch ein paar Tage später schien Elon Musk das Virus nicht sonderlich ernst zu nehmen. Viel wichtiger fand er dagegen eine Umfrage unter seinen Fans, ob es unter der Gigafactory bei Berlin eine „Rave-Höhle“ geben sollte.
15. März: Angst tötet den Geist
Am 15. März wird der Ton auch in den USA ernster. Es wird klar: Das Coronavirus hat das Land erreicht und auch hier wird wohl das öffentliche Leben nach und nach heruntergefahren. Elon Musks Antwort auf Twitter dazu klingt philosophisch. Er schreibt: „Angst tötet den Geist.“
17. März: Keine Panik
Zwei Tage später breitet sich das Virus nun weiter aus und der Tesla- und SpaceX-Chef wird etwas nachdenklicher. Er gibt nun zu, dass Covid-19 eine Gefahr ist, sagt gleichzeitig aber auch: „Die Gefahr durch eine Panik ist meiner Meinung nach sehr viel größer als die durch Corona.“
19. März: Die Kehrtwende
Am 19. März ist schließlich der Tag, an dem auch Musk seine Einstellung ändert. Noch am morgen sagt er gegenüber der Presse, seine Tesla-Fabrik in Fremont Kalifornien werde – entgegen der Anweisung des Landkreises – weiterproduzieren. Dazu werde man die Schutzmaßnahmen erhöhen und etwa die Temperatur der Mitarbeiter an der Eingangstür messen.
Doch schon am Nachmittag kommt dann die Kehrtwende. Tesla kündigt an, den Betrieb der Fabrik in Fremont zum 23. März einzustellen. Das nutzt Elon Musk dann gleich für seinen nächsten PR-Stunt: Per Twitter kündigt er an: „Falls es einen Engpass gibt, werden wir Ventilatoren herstellen.“
Noch am selben Tag meldet sich der Bürgermeister von New York City, Bill de Blasio, über Twitter bei Musk. Die Stadt kämpft derzeit mit den wahrscheinlich schlimmsten Auswirkungen von Coronavirus in den USA und braucht dringend Beatmungsgeräte. Daher zögert de Blasio nicht lange und sagt zum Angebot von Musk: „New York City kauft!“
Man habe sich auch direkt mit Musk in Verbindung gesetzt. Es ist aber unklar, was Tesla und New York konkret vereinbart haben.
Übrigens ist Tesla nicht der einzige US-Autobauer mit diesem Angebot. Auch Ford und General Motors erwägen derzeit, Atemschutzmasken oder Beatmungsgeräte für Krankenhäuser herzustellen. Und neben Elon Musk haben auch andere Tech-Milliardäre wie Tim Cook von Apple oder Mark Zuckerberg von Facebook Hilfe angeboten.
24. März: Erste Beatmungsgeräte nach Kalifornien geliefert
Nun weiß man oft nicht, ob Musk seine Versprechen auf Twitter hält oder nicht. In dem Fall scheint der Tesla-Chef es aber ernst gemeint zu haben. Zumindest nach Kalifornien lieferte er am 24. März eine erste Fuhre von 1.255 Beatmungsgeräten. Diese hat er übrigens aus China gekauft.
Am gleichen Tag gibt es Berichte darüber, dass in Deutschland weiterhin Teslas ausgeliefert werden, zumindest an die Fahrer, die noch ein Nummernschild ergattern konnten. Die Übergabe funktioniere kontaktlos. Mitarbeiter hinterließen dazu die Schlüssel in den Fahrzeugen und die Besitzer öffnen die Türen über die Tesla-App.
Vom anfänglichen Zweifler hat sich Musk also zu einem „Helfer in der Not“ gewandelt. Wie immer beim Tesla-Chef, ist auch das kontrovers. Einige loben ihn für seine Hilfe, andere glauben, er tue dies nur, um weiterhin im Gespräch zu bleiben und in der Coronakrise sein Image aufzupolieren.
Was interessiert mich, was Elon Musk zu Corona sagt?
Die Frage ist nicht unberechtigt. Man könnte meinen, in einer Gesundheitskrise seien andere Meinungen zum Thema wichtiger. Doch man darf nicht vergessen, dass Elon Musk eine Person des öffentlichen Lebens ist und für viele auch ein Visionär oder Vorbild. Somit erreichen seine Äußerungen, ob man sie mag oder nicht, Millionen von Menschen auf der ganzen Welt.
Wenn also jemand wie Elon Musk sagt, das Coronavirus sei lächerlich, dann beeinflusst das auch die Meinung sowie das Verhalten anderer Menschen.
Gleichzeitig beschäftigt Musk als Unternehmer mit SpaceX oder Tesla auch Tausende Mitarbeiter, die wiederum von seinen Meinungen und Entscheidungen direkt betroffen sind.
Genau deshalb sind viele der Ansicht, Elon Musk müsse etwas vorsichtiger mit öffentlichen Äußerungen sein. Das mag sein, es war aber noch nie seine Art und das wird sich auch in Zeiten von Corona sicherlich nicht ändern.
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