Vom fahrerlosen Auto bis Carsharing, vom E-Scooter bis zum E-Bike: Die Art, wie wir von A nach B kommen, verändert sich gerade massiv. Eine, die mittendrin im Geschehen steckt ist Mobilitätsexpertin Katja Diehl. Über das, was sie erlebt – von tragisch bis komisch – berichtet sie regelmäßig in der Mobility Mag Glosse. Diesmal geht es um Stau im Land, Autos in Bayern und die Rechte der Autofahrer.
Ich habe ein neues Lieblingsbundesland – und das will was heißen, richte ich als Norddeutsche doch den Fokus ans andere Ende unseres Landes. Aber! Bayern macht grad einfach alles richtig. Nix verändern, alles so lassen, wie es ist. Genau so sollten wir es überall machen. Ich weiß gar nicht, wo ich vor Begeisterung anfangen soll.
Als Autofahrer Raum abgeben – geht’s noch?
Da ist zum einen – und bitte verstehe die Reihenfolge nicht als Wertung, denn alle benannten Details wärmen mir grad‘ das Herz – die Wahlkampagne der CSU.
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Mit deutlichen Worten und noch besseren Bildern wird gezeigt, was passiert, wenn man dem Autofahrer Fahrspuren wegnimmt. Genau! Ich müsste mein Verhalten ändern!
Stattdessen schließe ich mich den Kolleg:innen aus Süddeutschland an und zitiere: „Für Auto und Rad UND ÖPNV!“ Also einfach fortführen, was den PKW erfolgreich machte. Denn mal ehrlich: Erfolgreich würde Nahverkehr und Radfahren ja nur, wenn ICH etwas von meinem Raum abgeben. Geht’s noch?
Vierter Platz bei Stau: Da geht noch mehr
Und dann GLÜCKWUNSCH! 1,4 Millionen Staukilometer im letzten Jahr in Deutschland. Das zeigt: Wir sind führend. Denn: Zulassungszahlen steigen, also haben wir auch alles Recht weiterhin wichtig zu sein.
Etwa 36 Mal reicht unser jährlicher Stau in Deutschland um die Erde. Das zeigt doch: Es muss MEHR für uns und weniger für andere getan werden.
Radfahrende kennen schließlich keinen Stau und der Nahverkehr kann auch erst flüssig fahren, wenn wir uns bewegen, weil er ja auf derselben Straße fährt wie wir – meist hinter uns.
Leider ist München nur auf Platz vier deutschlandweit – aber auch das werden wir ändern, denn: Die Internationale Automobilausstellung kommt in die Hauptstadt!
Aktuell verliert der Autofahrende nur 30 Prozent Reisezeit im Stau. Das können wir steigern. Brauchen wir dann eigentlich noch Hallen, oder können wir einfach die coolere Extinction Rebellion sein?
So hätte ich wenigstens Raum und Zeit, mein fossiles Pferd entsprechend dem Publikum am Straßenrand präsentieren zu können. Ich sehe es förmlich vor mir: blauer Himmel, Zuckerwatte-Wolken und ein stehender Ausstellungsraum mit den neuesten Bleckmodellen – herrlich!
Natürlich muss MANN die Autoindustrie stärken
Werde direkt mal eine Eingabe bei jenen machen, die das neue Forschungszentrum für Mobilität ins Leben gerufen haben. Ich nenne es mal so, umfassend, es ist es ja Gott sei Dank nicht so, so wie ich das verstehe… Aber heutzutage muss Mann ja vorsichtig sein, wenn Mann sich ums Auto und damit DIE (einzige) Schlüsselindustrie in Deutschland sorgt.
Ich finde auch gut, dass es bei der Forschung vor allem um die Entwicklung von alternativen Kraftstoffen geht, denn es wäre doch gelacht, wenn so nicht gewährleistet werden könnte, dass ich weiterhin für alle Wege meinen Boliden nutzen könnte! Eine halbe Milliarde erhält dieses fantastische Zentrum übrigens, das für die Bewahrung der Vergangenheit in der Gegenwart der Zukunft Sorge tragen wird.
Na ja, um die Stadtentwicklung der Zukunft und um neue Mobilitätskonzepte soll es auch gehen, da bin ich erst ein wenig zusammengezuckt. Aber die Aussage ging tröstlich aus: „Also zum Beispiel um die Frage, welche Hauptbahnhöfe ertüchtigt werden müssen, damit auch Drohnen und Flugtaxis landen können.“
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