Facebook erklärt in einem Clip, was das soziale Netzwerk unternimmt, um vertrauenswürdige Informationen zum Coronavirus anzuzeigen und Falschinformationen und Werbeanzeigen in der Sichtbarkeit einzuschränken oder zu entfernen. Aber wie glaubwürdig und effektiv ist die Corona-Strategie wirklich?
Das Coronavirus krempelt unsere Gesellschaft und Wirtschaft momentan auf links. Selbstredend kursieren im Internet zahlreiche Informationen zum neuartigen Virus, von denen längst nicht alle der Wahrheit entsprechen.
Soziale Netzwerke wie Facebook stehen deshalb in der Pflicht, vertrauenswürdige Informationen zu verbreiten und Falschaussagen und Werbeanzeigen in der Sichtbarkeit einzuschränken oder möglichst schnell wieder zu entfernen.
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So sieht die Corona-Strategie von Facebook aus
Dazu hat sich Facebook offensichtlich Gedanken gemacht. Guido Bülow, Head of News Partnerships Central Europe, erklärt nun in einem Clip nämlich, wie dessen Corona-Strategie aussieht.
Demnach zeige das soziale Netzwerk weiterführende Informationen und Links der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ganz weit oben im Newsfeed an. Außerdem unterstütze Facebook lokale Gesundheitsorganisationen, damit diese über das Netzwerk über den Virus aufklären können.
Um hingegen Falschinformationen zu identifizieren, zu reduzieren und zu löschen, arbeite Facebook laut Bülow weltweit mit mehr als 55 Fact-Checking-Organisationen zusammen, die auch Beiträge zum Coronavirus prüfen.
In Deutschland seien das sowohl die Deutsche Presse-Agentur DPA als auch das Recherchezentrum Correctiv. Sobald ein Beitrag als falsch eingestuft werde, reduziere Facebook die Sichtbarkeit und informiere Menschen, die den Post schon geteilt haben oder es womöglich noch tun werden.
Darüber hinaus stelle Facebook „weiterführende Informationen“ seiner Partner zum Coronavirus zur Verfügung. Falschinformationen, die das soziale Netzwerk von lokalen, regionalen oder globalen Gesundheitsorganisationen beziehungsweise Behörden erreicht, lösche man entsprechend.
Wie Facebook mit Werbeangeboten umgeht
Zudem wolle Facebook verhindern, dass Dritte die aktuelle Situation rund um das Coronavirus ausnutzen. Werbung für Produkte mit Bezug zum Virus, die suggerieren wollen, „ein Heilmittel zu sein, die Ansteckungsgefahr zu verhindern oder Panik zu erzeugen“, lehne das soziale Netzwerk deshalb von Grund auf ab.
Werbeangebote finden auf Facebook demnach aktuell keinen Platz mehr. Das Unternehmen untersagt gerade zusätzlich auch Verkaufsangebote auf dem Marketplace, die sich um medizinische Schutzmaßnahmen drehen.
Wie glaubwürdig und effektiv ist die Corona-Strategie?
Wirklich detailliert klärt uns Bülow also nicht über die Corona-Strategie von Facebook auf. Wir erfahren aus dem Clip vage, wie das soziale Netzwerk mit wahren und falschen Informationen umgeht. Wie gut das in der Praxis funktioniert, bleibt uns aber verborgen.
Facebook stand in der Vergangenheit auch schon oft in der Kritik, nicht genug gegen Fake News zu unternehmen. Zuletzt hatte sich das soziale Netzwerk aber zum Beispiel konkreter dazu geäußert, wie es die US-Wahlen bestehen und mit dieser einhergehende Falsch-Nachrichten entfernen will.
Wie gut das bei den US-Wahlen und nun auch während des Coronavirus funktionieren wird, können wir nur abschätzen und abwarten. Die Effektivität und Glaubwürdigkeit leidet zumindest ein wenig darunter, dass Bülow im Clip etwa kein konkretes Beispiel nennt.
Facebook sagt uns nur, was das soziale Netzwerk grundsätzlich unternimmt – nicht aber, wie gut oder schlecht das bislang funktioniert hat. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es deshalb schwer zu beurteilen, wie effektiv die Corona-Strategie wirklich ist.
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