In der neuen Netflix-Show „Next In Fashion“ animieren die Moderatoren uns aktiv zum Binge Watching. Idealerweise sollen Zuschauer alle Folgen am Stück schauen. Die Aufrufe zeigen, wie sehr Produzenten sich selbst unter Druck setzen, um Netflix gerecht zu werden.
In der neuen Fashion-Serie „Next In Fashion“ treten 18 Mode-Designer gegeneinander an, um Folge für Folge die besten neuen Trends und Designs zu präsentieren. Moderiert wird die Serie dabei von Fashion-Designer Tan France sowie Designerin und Model Alexa Chung.
„Next In Fashion“: Moderatoren animieren zum Binge Watching
So weit, so gut. Für Fashion-Fans ist die Serie sicher eine tolle Sache. Darum soll es in diesem Artikel aber nicht länger gehen. Wir möchten uns vielmehr damit beschäftigen, dass Trance und Chung uns am Ende einer Folge bewusst dazu animieren, gleich die nächste zu schauen.
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Neu ist das Konzept nicht: Netflix zielt grundsätzlich auf Binge Watching ab. Deshalb veröffentlicht der Streaming-Dienst in den meisten Fällen auch gleich alle Folgen einer neuen Serien-Staffel. Wir sollen die freie Wahl haben, eine Serie in unserem eigenen Tempo zu schauen.
Gerade diese Flexibilität lieben Netflix-Zuschauer natürlich. Dass manche Nutzer einen ganzen Serien-Marathon einlegen und das manchmal wohl nicht die gesündeste Art ist, seinen Tag zu bestreiten, hat das Unternehmen selbstverständlich auch nicht zu tangieren.
„Bleib dran und schau die nächste Folge“
Aber wie sieht es aus, wenn Netflix aktiv zum Binge Watching beiträgt? In „Next In Fashion“ sprechen die beiden Moderatoren uns direkt darauf an.
Am Ende der zweiten Episode fragt Chung uns, ob wir gerade im Bett liegen und auf unserem Laptop fernsehen. „Bleib dran, denn jetzt kommt gleich die nächste Folge. Bewege dich nicht weg“, animiert sie uns zum Weitergucken.
In der dritten Episode verleitet France uns dann dazu, gleich auf die nächste Folge zu klicken. Darin erwartet uns schließlich Streetwear-Fashion.
Binge Watching: Kreative Entscheidung oder Netflix Mandat?
Laut dem US-amerikanischen Technikportal The Verge seien die Aufrufe zwar eine „kreative Entscheidung“ und keine Netflix-Anordnung gewesen. Gerade deswegen sprechen sie aber Bände darüber, wie Netflix seine Produzenten direkt oder indirekt unter Druck setzt.
Denn viele Netflix-Serien werden schon nach einer Staffel wieder abgesetzt, wenn sie nicht gut genug laufen. Die Produzenten müssen also irgendwie dafür sorgen, dass möglichst viele Zuschauer möglichst alle Folgen schauen.
Netflix muss immer frische Inhalte liefern
Denn weil Netflix sein Geld nicht mit Werbung verdient, muss das Unternehmen ständig neue und sehr gute Inhalte bieten. Nur so kann der Streaming-Dienst sichergehen, dass bestehende Kunden bleiben und neue dazukommen.
Und Netflix hatte schließlich auch schon öffentlich bestätigt, bei der Erfolgsmessung vor allem auf die Nutzungsdauer zu achten. Dementsprechend müssen sich natürlich auch Produzenten danach richten, wenn sie erfolgreich auf der Plattform sein wollen.
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