Wer sich selbstständig macht, braucht ein klares Ziel vor Augen. Doch was passiert, wenn dieses Ziel nicht erreicht wird? Dann geht es plötzlich darum, die Konsequenzen zu ertragen. Damit jedoch setzen sich nur die wenigsten Unternehmer auseinander. Eine Geschichte.
Setzt ihr euch als Gründer eigentlich Ziele? Wisst ihr, wo ihr mit eurem Unternehmen hinwollt?
Im letzten Jahr habe ich mal über Visionen und Ziele geschrieben. Im Nachgang jedoch ist mir aufgefallen, dass es möglicherweise nicht reicht, nur über Ziele und Visionen nachzudenken. Wichtig ist nämlich die Frage, ob man die Konsequenzen ertragen möchte.
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Ein Erlebnis
Neulich habe ich mich mit einem Gründer unterhalten. Er hatte ein Start-up zusammen mit einem Partner gegründet. Dieses brachte einen Gewinn, mit dem aber dieser Gründer nicht zufrieden war.
Ich fragte ihn, was er denn wolle. Er erwiderte: „Ich will mehr Geld verdienen – ich muss mehr Geld verdienen.“ Diese Aussage ist in meinen Augen in Ordnung, als Ziel lasse ich das gelten.
Nun würde man aber wahrscheinlich sagen, dass dieser Gründer wahrscheinlich so ziemlich jede Minute darüber nachdenken würde, wie das Einkommen und dann in der Folge der Gewinn des Start-ups vergrößert werden könnte. Das war jedoch nicht der Fall.
Der Gründer erzählte mir, dass er aus einer Festanstellung kommt und eigentlich sich nicht nur auf „die Arbeit konzentrieren, sondern auch leben wolle.“
Die Gedanken kreisen
Ich muss noch dazu sagen, dass der Gründer mit seiner Situation insgesamt unzufrieden war. Denn auf der einen Seite empfand er die ihm zur Verfügung stehenden Geldmittel als nicht ausreichend. Auf der anderen Seite jedoch lief das Unternehmen seiner Meinung nach nicht so, wie es laufen könnte.
Ein Dilemma? Ich denke nicht. Sondern vielmehr ein wunderbares Beispiel von „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Der Gründer hat – und das glaube ich ihm – den klaren Wunsch, mehr Geld zur Verfügung zu haben. Er ist aber nicht bereit, die Konsequenzen zu ziehen.
Denn diese würde bedeuten, dass er eben nicht feiern geht, wenn das seine Freunde machen, nicht in Urlaub fährt wie seine Bekannten und nicht jeden Feiertag auskostet wie seine Familie. Er würde also nach seiner Definition nicht leben, hätte aber die Aussicht auf mehr Geld.
Ein Appell
Natürlich ist das hier ein einfaches Beispiel – Geld versus angenehmes Leben. Ich denke aber es verdeutlicht das gedankliche Problem.
Wenn man das Eine haben will, bedeutet das oftmals, dass man etwas Anderes nicht haben kann. Und das ist grundsätzlich nichts schlimmes. Es bedeutet vielmehr, sich für etwas entscheiden zu müssen. Und genau das fällt nicht immer leicht.
Gründer sollten sich deshalb meiner Ansicht nach einerseits Ziele setzen, andererseits jedoch auch bedenken, was die Folgen der Entscheidung für bestimmte Ziele sind. Und dann sollten sie mit vollem Einsatz auf das Ziel zusteuern – unter Berücksichtigung der entsprechenden Konsequenzen.
Dabei ist mir klar, dass es vielleicht Möglichkeiten gibt, dass die Konsequenzen nicht so drastisch ausfallen. Das hängt jedoch von den individuellen Zielen und sich daraus ergebenden Konsequenzen ab.
Doch im Grunde bleibe ich dabei: Entscheidest du dich als Gründer für ein Ziel, dann entscheide dich konsequenterweise auch für die Folgen – und zieh es durch! Man kann nicht alles haben und das ist nicht schlimm.
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