Tik Tok hat seine Community-Richtlinien überarbeitet, um mehr Transparenz für seine Nutzer zu schaffen. Damit reagiert das soziale Netzwerk auf die bisherige Kritik an seinen Moderationsregeln. Wir schauen uns die neuen Tik-Tok-Richtlinien einmal genauer an.
Vor einiger Zeit haben wir uns die Frage gestellt, ob kritische Berichterstattung überhaupt auf Tik Tok gelingen kann. In China werden Inhalte nämlich stark überwacht. Oft werden sie auch von der Plattform gelöscht.
Bislang waren die Richtlinien, an die sich Nutzer halten sollen, jedoch nicht gerade konkret und transparent. Eigentlich wusste bislang niemand so ganz, wann Inhalte auf Tik Tok zulässig sind und wann nicht.
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Nutzer wie die 17-jährige Feroza Aziz fühlten sich sogar von Tik Tok diskriminiert, weil ihre kritischen Inhalte zwischenzeitlich einfach von der Plattform verschwanden.
Neue Tik-Tok-Richtlinien wollen mehr Transparenz schaffen
Auf diese Vorwürfe reagiert Tik Tok jetzt mit einem Update seiner Community-Richtlinien. In einem Blog-Eintrag auf der Website erklärt das Unternehmen auch, welche Gedanken und Absichten dahinter stecken.
Vor allem sollen die neuen Tik-Tok-Richtlinien nämlich für mehr Transparenz sorgen. Das Update verspricht „einen weitaus detaillierteren Überblick als frühere Versionen“.
Verstöße gegen die Richtlinien sind jetzt zum Beispiel in zehn verschiedene Kategorien eingeteilt. Anhand dieser sollen Mitarbeiter die Inhalte im Videonetzwerk nämlich prüfen. Dazu zählen etwa Gewalt, Nacktheit beziehungsweise sexistische Inhalte, Mobbing und als gefährlich eingestufte Personen und Organisationen.
Tik Tok beschreibt jede Kategorie auch recht ausführlich. So können Nutzer besser nachvollziehen, welche Inhalte nun gegen die Richtlinien verstoßen und welche nicht.
Nutzer sollen Moderatoren besser verstehen
Tik Tok selbst sieht seine Mission darin, „Kreativität, Wissen und wichtige Momente des Alltagslebens aufzunehmen und mit der Welt zu teilen“. Dazu gehöre auch, dass Nutzer sich sicher und wohl auf der Plattform fühlen.
Mit den neuen Richtlinien sollen deshalb auch Entscheidungen, die Moderatoren über Inhalte treffen, für Nutzer verständlicher werden.
Das Unternehmen schreibt zum Beispiel, dass es gefährlichen Personen oder Organisationen nicht gestattet ist, die Plattform zu nutzen. Konkret seien etwa auch „Inhalte, die gefährliche Personen beziehungsweise Organisationen preisen, verherrlichen oder unterstützten“, nicht erlaubt.
Ausnahmen stellen „pädagogische, historische, satirische, künstlerische und andere Inhalte“ dar, „die eindeutig als Gegenrede zu erkennen sind oder die für den Schaden sensibilisieren wollen, den gefährliche Personen beziehungsweise Organisationen verursachen“.
Schaffen die Tik-Tok-Richtlinien wirklich mehr Transparenz?
Im selben verständlichen und klaren Ton geht Tik Tok auch auf andere Punkte wie „rechtswidrige Handlungen und regulierte Waren“ oder „gewalttätige und explizite Inhalte“ ein. Zu allen Punkten gibt es detaillierte Ausführungen.
Es scheint, als hätte sich das Unternehmen tatsächlich Mühe gegeben, Tik-Tok-Nutzer möglichst viele Informationen über Moderations- und Verhaltensregeln zu geben. Theoretisch sind die Richtlinien also gelungen.
Jetzt bleibt natürlich abzuwarten, wie Tik Tok seine neu aufgestellten Regeln praktisch umsetzt. In Zukunft wird es sicher weiterhin strittige Inhalte geben, bei denen nicht zu 100 Prozent klar ist, warum Moderatoren sie gelöscht haben.
Dann muss Tik Tok triftige Gründe nennen können, um nicht wieder in Kritik zu geraten.
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