Kann ein Kraftstoff wie Benzin eigentlich auch umweltfreundlich sein? Chemnitzer Forscher zeigen in einem neuartigen Verfahren, dass das geht. Aus Wasser und CO2 haben sie synthetisches Öko-Benzin entwickelt.
Um Benzin herzustellen, braucht man normalerweise Rohöl. Dieses muss dann wiederum in Raffinerien verschiedene chemische Prozesse durchlaufen, bis es zu Benzin wird.
Doch wie wäre es, wenn man Benzin auch anders herstellen könnte? Zum Beispiel aus Abfallprodukten? Genau das ist jetzt Forschern der TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mit dem Chemieanlagenbau Chemnitz gelungen.
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Aus Müll wird Öko-Benzin
Genau genommen benötigen die Forscher drei Zutaten für das Öko-Benzin: Wasser, CO2 und Strom. Per Elektrolyse wird das Wasser (H2O) dabei erst in Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) gespalten. Dann reichert man das CO2 mit Wasserstoff an. Dabei entsteht Methanol. Über weitere chemische Reaktionen wird aus dem Methanol schließlich Benzin.
16.000 Liter synthetisches Benzin sind so im Testprojekt entstanden. Diese werden jetzt von verschiedenen Autoherstellern getestet.
Das Besondere an dem Verfahren ist aber, dass die Zutaten für das Benzin nachhaltig gewonnen werden sollen. Das CO2 könnte also zum Beispiel aus Industrieabfällen kommen.
Die Forscher sagten gegenüber dem MDR, dass es auch möglich sei, Kohlenstoff und Wasserstoff aus Müll zu gewinnen. Anstatt also den Müll zu verbrennen, würde man die benötigten Stoffe daraus herausziehen und so quasi Müll zu Öko-Benzin recyceln.
Auch umweltfreundliches Kerosin möglich
Für den Test haben die Forscher sich an die Standard-Zusammensetzung von Benzin gehalten. Theoretisch sei es aber auch möglich, die Zusammensetzung zu ändern und so weniger Kohlenstoff und mehr Wasserstoff zu nutzen. Damit hätte man weniger Rußpartikel im Benzin.
Besonders vielversprechend ist auch eine andere Idee. Denn mit dem Chemnitzer Verfahren könnte man nicht nur Öko-Benzin, sondern auch umweltfreundlicheres Kerosin für Flugzeuge herstellen.
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