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Fridays for Future verärgert Twitter: Wie geht Social-Media-Demokratie?

Fridays for Future, Twitter, Politik, Satire
Der deutsche Ableger von Fridays for Future hat auf Twitter für Empörung gesorgt. (Foto: Pixabay.com / geralt)
geschrieben von Vivien Stellmach

Wann ist Satire eigentlich Satire und wann nicht? Fridays for Future Germany hat am Tag vor Heiligabend einen schwarzhumorigen Post abgesetzt, der auf Twitter viele Nutzer verärgerte und verletzte. Müssen wir in den sozialen Netzwerken empathischer werden? Ein Kommentar.

Natürlich traf der satirisch gemeinte Tweet von Fridays for Future (FFF) Germany nicht jedermanns Geschmack. „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch bald eh nicht mehr dabei.“

Was auf den ersten Blick frech und gedankenlos klingt, ist eigentlich Teil eines Spiels und gar nicht so gemeint. Der deutsche FFF-Ableger rief am Morgen vor Weihnachten nämlich dazu auf, Sätze zu poste, die man sowohl an Weihnachten als auch im Rahmen der Klimakrise sagen kann.


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Dazu postete FFF Germany selbst unter dem Hashtag #weihnachtenundklimakrise eben jenen satirischen Tweet, der im sozialen Netzwerk schnell für viele negative Reaktionen sorgte.

Fridays for Future: Muss die junge Generation noch Satire lernen?

Politikerin Charlotte Obermeier, die sich bei den Grünen um die Koordination der Social-Media-Aktivitäten kümmert, konnte beispielsweise nicht über den Tweet lachen. „Meine Oma ist vor etwa drei Wochen verstorben. Es wird mein erstes Weihnachten ohne sie. Ich wünschte, sie könnte mir noch mal in irgendwas reinreden … Finde euren Tweet maximal unpassend.“

Auf die zahlreichen Negativreaktionen fragte die Klimaschutzbewegung, was Satire denn überhaupt dürfe. Doch auch darauf kommentierte eine Nutzerin mit der Gegenfrage: „Wie geht Satire?“

Bedeutet das nun, dass die junge Generation erst noch Satire lernen muss? Oder machen wir mal wieder nur aus einer Mücke einen Elefanten?

Warum geben wir immer unseren Senf dazu?

Natürlich kann bestimmt nicht jeder Mensch über den Tweet von FFF Germany lachen. Doch warum geben diese Menschen dann ihren Senf dazu, statt einfach weiter zu scrollen?

Das Problem an den sozialen Netzwerken ist, dass die Hemmschwelle bei vielen Nutzern offenbar deutlich geringer als im echten Leben ist, wenn es darum geht, sich in eine Diskussion einzumischen.

Selbstverständlich sollten wir anderen Menschen idealerweise mit gesunder Empathie begegnen. Doch wir sollten uns nicht dazu verurteilen lassen, immer und überall penibel darauf zu achten, ob wir andere mit allgemeinen Aussagen in den sozialen Netzwerken verletzen könnten.

Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Natürlich triggert ein Post wie dieser die eigene Trauer, wenn man gerade seine eigene Großmutter verloren hat. Aber ist FFF Germany jetzt dafür verantwortlich, dass Obermeier wegen ihrem Beitrag eine Träne im Knopfloch sitzt? Ganz sicher nicht.

Grandparents for Future nehmen es mit Humor

FFF Germany entschuldigte sich für den satirisch gemeinten Post bei allen, die sich deswegen verletzt gefühlt haben. Gelöscht hat die Klimaschutzbewegung diesen aber nicht – was ebenfalls viele Nutzer verärgert.

Das ist nun mal die Demokratie in den sozialen Netzwerken. Wer einen bissigen Beitrag postet, muss damit rechnen, auf Gegenstimmen zu stoßen. Und wer durch einen Nachrichtenfeed scrollt, muss sich ebenfalls darauf gefasst machen, emotional getriggert oder verletzt werden zu können. Wenn das passiert, sind aber nicht die anderen dafür verantwortlich, sondern immer man selbst.

Immerhin zeigen ausgerechnet die Grandparents for Future, dass sie über den Beitrag lachen können. „Immerhin haben die Kids auch nach diesem Klimakatastrophen-Jahr den Humor nicht verloren. Wir können über diesen Tweet lachen – andere hoffentlich auch“, schreiben sie mit „großelterlichen und gelassenen Grüßen“.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.

5 Kommentare

  • Wir Alten haben dieses Land aufgebaut, wir hatten kein Auto, keinen Fernsehen und fuhren nie in der Urlaub. Wir hatte 1 mal die Woche etwas Fleisch und zu Festtagen und Weihnachten etwas Wurst vom Bauern in unserer Nähe. Wir achteten die Umwelt. Wir hatten kein Auto, nicht mal ein Rad, keinen Fernseher und keinen Urlaub. Wir vertrieben uns noch selber die Zeit. Mit 14 Jahren mussten wir eine Lehre anfangen und ab da gab es nur noch Arbeit. Unsere Kinder erzogen wir zu Anstand und Achtung vor den Alten Leuten. Heute denkt die Jugend die Weisheit mit Löffel gefressen zu haben. Viele sind respektlos, arbeitscheu und studieren auch wenn Sie nicht klug genug dazu sind und Die, Die heute einer anständigen Arbeit nachgehen ( und nicht Freitags demonstrieren können) weil Sie später Denen, die 20Jahre lang studieren einmal Ihre Rente oder Harz 4 bezahlen müssen. Das was ich geschrieben habe ist keine Satiere, es ist ernst gemeint, wie auch Euer dummes Gerede.

  • …nun, wenn Dieter Nuhr so etwas in seiner Satiresendung gesagt hätte, hätten aus Gründen der Gleichbehandlung die „Grandparents“ natürlich auch darüber gelacht.

    Wenn ich davon ausgehe, dass es aus Fairnessgründen so ist, sehe ich darin eine durchaus positive Entwicklung.
    Vor wenigen Tagen wäre ein solcher Akt der Toleranz gegenüber Andersdenkenden noch undenkbar gewesen. Ich hätte sogar – offenbar fälschlicher Weise – darauf gewettet, dass die „Grandparents“ die ersten gewesen wären, die Dieter Nuhr mit beißender Kritik überzogen hätten.

    Man lernt eben nie aus! Satire hat eben auch was Gutes!
    Mancher Anhänger von FfF kann sich an der eigenen Seniorenorganisation ein Beispiel nehmen!

  • Handelt es sich hier Mal wieder um ein klassisches Missverständnis?
    Wahr ist doch, dass nicht irgendwelche Omas und alte weisse Männer, die ohnehin bald sterben werden, der fff hineinreden, sondern umgekehrt wird doch ein Schuh draus. Die fff redet doch in alles und jedem hinein und der normale, brav arbeitende Bürger, hat ihr gefälligst Untertan zu sein. Widerspruch ist nicht erwünscht!
    Wie hoch darf es denn sein, die Besteuerung auf fossile Brennstoffe? Brennstoffe, auf die wir alle angewiesen sind. 25 bis 60 Euro die Tonne ist ja wohl zu wenig. Der Preis muss doch noch viel höher sein! Angefangen von 180 Euro, weiter steigend auf 500 Euro die Tonne? Wo Ist das Ende der Fahnenstange? Diese genze CO2 Steuer, die nicht zuletzt auch die fff zu Verantworten hat, obwohl die keiner gewählt hat, kommt einer Kriegserklärung gleich, besonders gegen den ärmeren Teil der deutschen Bevölkerung. Denn der ärmere Teil der Bevölkerung, muss nicht auf privaten Düsenjet oder SUV verzichten, sondern auf die Heizung, die abgestellt werden muss, weil sie sich die nun auch nicht mehr leisten können. Die werden sich in ihren Wohnungen tod frieren dürfen. Und das ist genau das, was die fff den älteren und besonders den älteren, ärmeren Omas angeordnet hat. Und wenn die Omas sich todfrieren, dann sterben die noch schneller, dann ist der Fall doch erledigt. Aber dafür ist ja der Strom billiger. Also Gasheizung oder Ölheizung abstellen und den Kühlschrank hochstellen, damit es noch kälter wird, denn der funktioniert ja mit Strom. Das ist das, was man unter einer klassischen Energiewende versteht, angeordnet von fff, Vielfliegern, gehobenen Mittelstand und Superreichen. Jetzt wird es der Welt wieder besser gehen und das Klima und die Welt ist gerettet, so die Utopie.

    Andererseits!
    Ist ja toll, dass der fff der Humor immer noch nicht verloren gegangen ist, obwohl die Welt in zehn Jahren untergehen wird, wie die Wissenschaftler festgestellt haben. War es nicht Luther, der gesagt hat, daß, auch wenn morgen die Welt untergehen würde, er heute noch einen Apfelbaum pflanzen würde?
    Na fff, dann macht es Luther Mal nach.
    Denn ich muss der fff leider sagen, dass die Lebenserwartung eines Jugendlichen fff Kämpfers nicht sehr hoch sein wird. Denn Brasilien, Saudi Arabien, Indien, Australien, USA usw., wollen am Klimaschutz nicht teilnehmen. Also fff, pflanzt einen Apfelbaum und bereitet euch auf den Weltuntergang vor! Es wird Zeit, denn auch die eingefrorenen Omas, in deutschen Wohnungen, werden die Welt nicht retten können.

  • Die Bewegung FfF ist zweifelhaft oder wohl nicht ganz ernst gemeint: die stinkenden Autos fahren weiter; es wird geraucht, was das Zeug hält; der gesammelte Plastemüll wird zum großen Teil verbrannt; giftige Abgase von zweifelhaftem Heizungen werden in die Luft geblasen.
    Und all das verursachen die Eltern von FfF.
    Und wer nicht raucht oder kein Auto hat, steht außerhalb der Gesellschaft.

  • Ich denke, es ist zu unterscheiden, die Alten wollen wirklich manchmal nur Recht haben. Manches mag auch richtig sein. Aber die Gegenwart und Zukunft mit allen technischen Veränderungen ist generell von allen Menschen zu akzeptieren, weil nicht veränderbar und auch ein Segen für die Menschheit.
    Der Beitrag von FfF ist keine Satire. Auch Satire hat Grenzen, wenn es beleidigend wird.
    Aber die ganze Aktion FfF ist zweifelhaft: es sind die Eltern der future Bewegung die stinkende Autos fahren, die rauchen, was das Zeug hält.
    Gesammelter Plasteabfall wird zum größten Teil verbrannt. Fragliche Heizungen blasen giftige Abgase in die Luft. Und all das fügt Euch heute schon Schaden zu, liebe kids.