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Greta – thanks for travelling with Deutsche Bahn!

Katja Diehl, Mobilität, Glosse, Greta Thunberg
In unserer Mobility Mag Glosse "Ganz schön verfahren" teilt Katja Diehl gewohnt scharfzüngig aus.
geschrieben von Gastautor

Vom fahrerlosen Auto bis Carsharing, vom E-Scooter bis zum E-Bike: Die Art, wie wir von A nach B kommen, verändert sich gerade massiv. Eine, die mittendrin im Geschehen steckt ist Mobilitätsexpertin Katja Diehl. Über das, was sie dort so alles erlebt – von tragisch bis komisch – berichtet sie regelmäßig in der Mobility Mag Glosse. Diesmal: Greta Thunberg und die Deutsche Bahn. 

Sie sehen mich zufrieden dem Jahresende entgegenfahren. Vollgas for Future! Es ist vollbracht! Der angebliche Klimawandel spielt keine Rolle mehr. Und wer hat dafür gesorgt?

Zugegeben: Nicht ich, im Gegenteil. Es war jemand, den ich niemals an meiner Seite geahnt hätte: Greta „the swedish climate-girl“ Thunberg war es!

Sie zeigte der ganzen Welt – und davon darf ich sprechen, denn ihr Bild aus der Deutschen Bahn hat es in alle internationalen Gazetten geschafft – wie unsinnig Bahnreisen ist.

Danke Greta!

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen werde!

Wir sprachen über die Unmöglichkeit von Reservierungen, überfüllte Züge, ein System, das nie funktioniert. Hach! Eine Freude, die Terabytes alleine an Tweets!

Apropos Tweets: Danke an die Deutsche Bahn, dass ihr nach einem passablen Jahr der Kommunikation – nicht gemeckert ist genug gelobt – gerade an meinem persönlichen Feiertag mit einem Tweet alles gegen euch aufgebracht habt.

Unter uns gesprochen: Da war eigentlich eine internationale Klimakonferenz in Madrid, ok. Aber hey: Greta saß auf dem Boden eines ICE und die Bahn fand Gretas Tweet nicht gut!

Wo saß Greta eigentlich? Auch das konnte ich quasi live verfolgen. Dank so aufmerksamer Fernsehsender wie Ntv, die detaillierte Grafiken der Reiseroute erstellten.

Dieser Sonntag, er war mein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Ich bin völlig verzückt!

Und habe Hoffnung, dass banaler Kram weiterhin alles überlagern wird, was meinen Lifestyle bedroht. Denn mal ehrlich: Will ich Bahn fahren? Natürlich nicht! Wäre es gut für das Klima? Natürlich!

Der Weg in meine Komfortzone

Aber lieber beschäftige ich mich mit meinen Ausreden, weiter Auto zu fahren, als dass ich mein Verhalten ändere. Ich sitze nun einmal gerne allein in meinem übermotorisierten Großkraftfahrzeug.

Das ist Freiheit! Meine Freiheit! Was interessiert mich die von anderen?

Wird schließlich auch von allen so gesehen, die mir ihren Stadtraum kostenlos überlassen. Aber die knapp 45 Minuten Fahrt am Tag lasse ich mir nicht nachhaltig (haha!) verbieten.

Ach Greta – thank you for travelling Deutsche Bahn and showing me a way back into my comfort-zone.

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Gastautor

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