Facebook plant, WhatsApp, Instagram und den Messenger miteinander zu verknüpfen. Doch die Aufsichtsbehörde FTC möchte die Integration offenbar verhindern, um den Konzern später noch aufspalten zu können. Scheitert das soziale Netzwerk an der eigenen Macht?
Facebook hat schon länger bekannt gegeben, seine eigenen Messenger miteinander verknüpfen zu wollen. Nutzer von WhatsApp, dem Messenger und Instagram sollen gemeinsam kommunizieren können, ohne zwischen den Anwendungen zu wechseln.
Das klingt an sich benutzerfreundlich. Doch nun hat sich die US-amerikanische Handels- und Verbraucherschutzbehörde Federal Trade Commission (FTC) eingeschaltet und vehemente Kritik geäußert. Das berichtet das Wall Street Journal.
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Demnach befürchtet die FTC, dass Facebook später einmal nur schwer aufgespalten werden kann, wenn der Konzern seine Messenger miteinander verknüpft.
Das soziale Netzwerk ist zu mächtig
Denn das soziale Netzwerk ist mittlerweile zu einem sehr mächtigen Unternehmen geworden. Die FTC ist sogar der Meinung, Chef Mark Zuckerberg würde mit seinem sozialen Netzwerk den Wettbewerb behindern.
Je stärker die verschiedenen Apps nämlich miteinander verbunden seien, desto schwieriger werde es laut der Behörde für andere Netzwerke und Messenger, mit den einzelnen Diensten zu konkurrieren.
Deshalb erwägt die FTC nun rechtliche Schritte einzuleiten, um die Messenger-Integration beim Netzwerk zu verhindern. Offenbar wollen die Beamten schon im Januar rechtliche Schritte einleiten und mit einer einstweiligen Verfügung die Messenger-Integration blockieren.
Messenger-Integration: Mark Zuckerberg weist Befürchtungen zurück
Facebook-Chef Mark Zuckerberg selbst bestreitet derweil, dass die Messenger-Integration dazu beitragen solle, eine mögliche Zerschlagung des Konzerns zu verhindern. Es gehe lediglich darum, das Nutzer-Erlebnis zu verbessern.
Außerdem wären nach einer Verschmelzung auch Nachrichten verschlüsselt, die Nutzer vom Messenger an WhatsApp schicken. Die Integration würde demnach auch zur Sicherheit beitragen.
Was wäre, wenn Facebook zerschlagen würde?
Mittlerweile kann man Facebook sowohl beruflich als auch privat nur noch schwer entkommen. Das soziale Netzwerk ist allgegenwärtig.
Als Unternehmen fühlt man sich fast schon gezwungen, das soziale Netzwerk als wichtigen Marketing-Kanal zu nutzen. Sonst verpasst man es jedenfalls, sehr viele Menschen direkt zu erreichen. So gesehen klingt das natürlich negativ.
Elizabeth Warren, die sich derzeit für die Präsidentschaftskandidatur in den Vereinigten Staaten bewirbt, würde Facebook auch gerne zerschlagen. Sollte sie sich am Ende durchsetzen, würde der Tech-Konzern mächtig Gegenwind bekommen.
Denn laut ihr würden große Unternehmen wettbewerbswidrig agieren und die Datenschutzrechte der Nutzer nicht wertschätzen. Das würden zumindest auch die Datenskandale der jüngsten Vergangenheit belegen.
Scheitert das soziale Netzwerk an seiner eigenen Macht?
Mark Zuckerberg würde einer Zerschlagung natürlich nicht einfach zustimmen. Doch was stimmt denn nun? Ist Facebook wirklich zu mächtig und schädlich für den Wettbewerb? Oder sehen wir den Erfolg aus einer zu negativen Perspektive?
Fest steht, dass der Tech-Konzern mit seiner Messenger-Integration jetzt schon auf mächtig Widerstand trifft. Es ist deshalb nicht ganz abwegig, dass Facebook an seiner eigenen Macht scheitern könnte.
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