Briefkastenwerbung ist nicht einfach störend, sondern auch sehr belastend für unsere Umwelt. Die Bürgerinitiative „Letzte Werbung“ hat deshalb eine Petition gestartet, die sich folgendes Ziel gesetzt hat: Wie E-Mail-Werbung soll Papierwerbung nur noch dort landen, wo sie auch erwünscht ist.
Laut eigenen Informationen der Initiative „Letzte Werbung“ landen jährlich circa 1,2 Milliarden Kilogramm nicht adressierte Werbepost im Briefkasten.
Die wenigsten Menschen interessieren sich überhaupt für diese Werbung. Deshalb geht mit dem veralteten Marketing-Konzept natürlich eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen einher.
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Auch die Justus-Liebig-Universität in Gießen sagt, dass die Werbepost einen riesigen ökologischen Fußabdruck verursacht. Denn für ihre Produktion werden „Milliarden Liter Wasser verbraucht, Millionen Bäume gefällt und Unmengen an Energie“ benötigt.
Und nicht zuletzt werden auch Urwälder für die Herstellung abgeholzt. Rumänien, Indonesien und Kanada haben darunter zum Beispiel stark zu leiden.
Letzte Werbung engagiert sich für Gesetzesänderung
Letzte Werbung möchte etwas gegen den Papiermüll unternehmen. Deshalb setzt der gemeinnützige und unabhängige Verein sich ehrenamtlich für eine Gesetzesänderung ein.
Die Initiatoren erhalten dafür auch Unterstützung von mehreren Partnern und Agenturen. Dabei sind zum Beispiel die Professur für Abfall und Ressourcen-Management der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing.
Zuletzt sei der Verein beispielsweise gegen „Einkauf Aktuell“, das in Plastik verpackte Reklame-Bündel der Deutschen Post, vorgegangen.
Letzte Werbung habe dafür über 72.000 Abmeldungen für die nicht adressierte Werbung an das Unternehmen weitergeleitet. Und weil die Deutsche Post trotzdem weiter ihre Werbung verschicken will, geht der Verein nun mit Freiwilligen gegen die Firma vor Gericht.
Letzte Werbung: Petition gegen Briefkastenwerbung läuft bis Weihnachten
Die aktuelle Kampagne ist eine Bundestagspetition gegen unerwünschte Briefkastenwerbung: Letzte Werbung fordert, dass nicht adressierte Werbung nur in Briefkästen eingeworfen werden darf, die einen „Ich möchte Werbung“-Aufkleber tragen.
Genau wie E-Mail-Werbung, die laut der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nur mit Einwilligung erlaubt ist, soll die Post dann nur noch dort landen, wo sie auch wirklich erwünscht ist.
Letzte Werbung sammelt noch bis zum 24. Dezember 2019 um 12 Uhr online Unterschriften. Ziel ist es, dass 50.000 Stimmen zusammenkommen.
E-Mail-Werbung vs. Briefkastenwerbung
Doch warum sind die Regelungen für digitale Werbung so streng ausgelegt, während physische Briefkastenwerbung einfach verteilt werden darf?
Grundsätzlich darf man werbende E-Mails nur versenden, wenn die betroffenen Empfänger auch eingewilligt haben. Deshalb melden wir uns zum Beispiel aktiv für Newsletter an.
Eine Ausnahmeregelung gilt bei Bestandskunden. Diesen dürfen Online-Händler werbende E-Mails schicken, um ihnen beispielsweise ähnliche Produkte wie die zu empfehlen, die sie schon einmal gekauft haben.
Es geht dabei vor allem darum, die Daten und Privatsphäre der Empfänger zu schützen. Warum Briefkastenwerbung nun im Gegensatz dazu einfach erlaubt ist, kann man sich möglicherweise folgendermaßen erklären.
Eine private E-Mail-Adresse lässt sich in der Regel nicht einfach im Internet recherchieren. Sie gehört einer Privatperson, die darüber entscheiden darf, welche Inhalte sie empfängt und welche nicht.
Die Haustürklingel ist zusammen mit dem eigenen Briefkasten oftmals zumindest für jedermann zu sehen. In diesem Sinne ist der Kontakt hergestellt und die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme niedriger.
Wenn man darüber nachdenkt, sollte es trotzdem nicht erlaubt sein, ohne Zustimmung in jeden beliebigen Briefkasten Werbung einzuwerfen. Und das sieht die Initiative „Letzte Werbung“ eben genauso.
Die einfache Lösung: Ein Aufkleber am Briefkasten
Im Idealfall erhalten mit dem „Ich möchte Werbung“-Aufkleber also nur noch Menschen Werbung, die sie auch wirklich erhalten möchten.
Laut Website besteht auch eine „realistische Chance, dass die Gesetzesänderung tatsächlich eingeführt wird“. Das soll daran liegen, dass Themen wie Klima- und Umweltschutz, Abfallvermeidung und Verbraucherschutz politisch hoch im Kurs stehen.
In Amsterdam ist es beispielsweise auch schon seit dem 1. Januar 2018 verboten, nicht adressierte Werbung in Briefkästen einzuwerfen – es sei denn, es klebt ein entsprechender Aufkleber daran.
In Kooperation mit der Stadt Hamburg stellt der Verein nun auch 60.000 „Keine Werbung“-Aufkleber kostenlos zur Verfügung. Du bekommst die Aufkleber in verschiedenen Geschäften, bei Recyclinghöfen und Bücherhallen in der ganzen Stadt.
Ehrenamt bei Letzte Werbung
Wer aktiv bei der Umweltaktion helfen möchte, kann sich auch ehrenamtlich bei Letzte Werbung engagieren. Gerade sucht der Verein beispielsweise Menschen, die Lust haben, als Petitions-Koordinator, PR- oder Content-Manager zu helfen. Bewerben kann man sich ganz einfach über die Website.
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