Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Dirk Schluenz und der Beruf des Bereichsleiters Vermarktung beim FC St. Pauli.
Die große Verantwortung eines Bereichleiters Vermarktung
Dirk, du arbeitest als Bereichsleiter Vermarktung beim FC St. Pauli. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Ich bin verantwortlich für alle Einnahmen, die unser Verein aus den folgenden Bereichen erzielt: Partnerschaften (Sponsoring), Hospitality (VIP-Ticketing) und dem Logenverkauf.
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Die Erlöse aus der Vermarktung machen die meisten Einnahmen unseres gesamten Vereines aus, das ist also schon eine große Verantwortung.
Die Produktpalette erstreckt sich dabei auch vom Hauptsponsor über unseren Ausrüster bis hin zu einfachen VIP-Tagestickets.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Ein klassischer Arbeitstag von mir besteht aus operativer Tätigkeit mit vielen internen Meetings, Gesprächen und Präsentationen bei neuen Kunden.
Aber strategische Arbeit wie das Lesen von Studien und Presse-Artikeln sowie der Planung neuer Projekte gehören ebenfalls dazu.
Zusätzlich finden viele Abendveranstaltungen und – na klar – die Spieltage am Wochenende statt.
Und womit startest du in den Tag?
Ich mache Zuhause erstmal Pancakes für meine drei kleinen Kinder. Danach bringe ich sie in den Kindergarten und zur Schule.
Im Büro lese ich dann erstmal die Tagespresse, einige Newsletter und scrolle durch meinen Feed auf LinkedIn.
Die Aufgaben als Bereichsleiter Vermarktung und deine persönliche Interpretation
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Ich steuere zuallererst einmal mein großartiges, neunköpfiges Team in der Vermarktung.
Dann finde und akquiriere ich natürlich neue Partner für den FC St. Pauli. Dafür muss ich sowohl Einnahmen als auch Ausgaben immer im Blick behalten.
Ferner gehört auch zu meinen Aufgaben, neue Vermarktungskonzepte zu erstellen und kontinuierlich interessante, neue Start-ups aus verschiedenen Bereichen zu beobachten.
Unsere Kommunikation in Bezug auf die Vermarktung darf man aber auch nicht vergessen. Ich trete zum Beispiel auf Kongressen auf, Netzwerken ist also eine weitere ganz wesentliche Aufgabe. Dazu erzähle ich gleich noch etwas.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job persönlich?
Ich betrachte mich als einen Teil des gesamten Teams im Verein und versuche, meinen Beitrag zum Erfolg zu leisten.
Letztlich kann ich auch nur das vermarkten, was meine Kollegen erarbeiten – auf dem Rasen, aber auch im Marketing oder in der Spieltags-Umsetzung. Ich bin auf mein Team angewiesen.
Wir leisten hier im Fußball zwar keinen großen Beitrag für die Menschheit, aber wir sorgen für Freude und Unterhaltung. Auch das ist viel wert. Und wir versuchen beim FC St. Pauli ja auch, Dinge anständig und mit einem gut überlegten Sinn zu erledigen.
Das sind auch wichtige Faktoren für meine intrinsische Motivation: Wir stehen hier für wichtige Werte wie Nachhaltigkeit und Toleranz ein.
Selbstverständlich wird die Rolle eines Bereichsleiters für Vermarktung in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Nun ja, meine Jobbezeichung ist relativ speziell und findet sich eigentlich nur in der Sport- und Entertainment-Branche wieder.
Am ehesten lässt sich mein Job aber mit einem Vertriebsleiter vergleichen. Mir fehlen da grundsätzlich auch keine Aspekte. Im Gegenteil: Mein Aufgabenfeld ist sehr divers und breit gefächert.
Das liegt sicher auch daran, dass ich über viele Gestaltungsmöglichkeiten verfüge. So bleibt beim Job immer wirklich spannend.
Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Keine Frage, die Zusammenarbeit mit meinem Team.
Wofür bist du besonders dankbar?
Ich bin vor allem dankbar, dass ich überhaupt arbeiten darf. Und auch dafür, dass mein Team mir vertraut. Insbesondere in der Digitalbranche gibt es häufig keine klassische Ausbildung mehr. Da ist das wirklich viel wert.
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Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Ich hatte einen sehr langen Atem und immer die Bereitschaft und Flexibilität, neue Aufgaben und schwierige Herausforderungen und Standortwechsel anzunehmen.
Dabei bin ich oft abseits der Trampelpfade marschiert, habe beispielsweise auch in Madrid, Prag, Nürnberg, Berlin, Genf und Tel Aviv gearbeitet. Diesen Willen vermisse ich heute bei dem ein oder anderen.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch im Bereich Vermarktung arbeiten beziehungsweise Bereichsleiter Vermarktung werden will?
Wenn du in der Sportbranche arbeiten möchtest, solltest du vor allem eines tun: Netzwerken!
Heute zählt viel weniger, was man fachlich kann, sondern viel mehr das, wen man schon wie lange kennt. Beziehungen sind entscheidend.
Ich beobachte viele junge Leute, die eigene Blogs führen oder sogar in ihren Universitäten eigene Sportkongresse initiieren, um früh ein Netzwerk in der Branche aufzubauen.
Diese Leute werden sicher keine Probleme haben, einen tollen Job zu finden. Man muss schon ein extrem kontaktfreudiger Mensch sein, um die positiven Emotionen im Sport verkaufen zu können.
Wir sprechen da ganz andere Sprachen. Und Sprachen sind nunmal Währungen im Business, die Gold wert sind.
Wenn sich die Chance ergibt, empfehle ich auch immer, etwas Ungewöhnliches zu tun. Lerne etwas, das nicht jeder andere lernt. Oder mache eine spezielle Erfahrung, mit der du aus der Masse herausstichst.
Vielen Dank, Dirk!
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