In „Behind The Screens“ – dem Podcast über Digitalisierung – spricht Panos Meyer, Geschäftsführer der Hamburger Digital-Agentur Cellular, mit Personen, die sich in unterschiedlicher Position und Verantwortung täglich mit den Herausforderungen der Digitalisierung auseinandersetzen. Heute zu Gast: Bernd Vermaaten, Geschäftsführer von billiger.de
Bernd Vermaaten ist seit ungefähr eineinhalb Jahren als Geschäftsführer der Solute GmbH tätig. Das Unternehmen ist den wenigsten Menschen ein Begriff, ganz anders sieht das aber bei den Webseiten aus, die Solute betreibt.
Dazu zählen nämlich beispielsweise die beiden Online-Preisvergleichsportale billiger.de und shopping.de, deren erfolgreiche Marktposition im E-Commerce Vermaaten stärkt und ausbaut.
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billiger.de erhält Produktinformationen von den Kunden
Die Website kennt fast jeder Schnäppchenjäger in Deutschland. Das war laut Vermaaten gerade um 2009 so, als ganz viel Fernsehwerbung für das Portal lief.
billiger.de ist seit fast 15 Jahren online. „Unsere Kernleistung ist verbunden mit dem Ziel, den günstigsten Preis anzubieten“, sagt Vermaaten.
Das Portal wolle eine Preistransparenz schaffen. Dafür ist billiger.de von den Kunden abhängig, die Vermaaten und seinem Team ihre Produktinformationen zuspielen.
Solute sucht also nicht selbst nach den besten Angeboten und günstigsten Preisen. „Wir haben jeden Shop oder Kunden unter Vertrag“, erklärt Vermaaten. „Sie liefern uns ihre Daten exklusiv.“
Das heißt allerdings auch, dass Shops mit eventuell günstigeren Produkten nicht auf billiger.de angezeigt werden. „Da muss man aber sagen, dass wir mittlerweile über 2.000 Shops online haben“, sagt Vermaaten. Derzeit stehen fast 70 Millionen Angebote auf der Website.
Bernd Vermaaten: „Wir liefern in der Regel den besten Preis“
Vermaaten gibt ehrlicherweise zu, dass man auf billiger.de also nicht in hundert Prozent der Fälle das günstigste Angebot findet. „Aber wir liefern in der Regel den besten Preis.“
Solange die Traffic-Qualität stimme, gebe es laut dem Geschäftsführer auch keine negativen Stimmen zur Preistransparenz im Netz. „Die Shops sehen uns als zusätzlichen Kanal, um qualitativ hochwertigen Traffic zu generieren.“
Dafür muss Solute aber auch darauf achten, dass Kunden billiger.de nicht einfach als reines Vergleichsportal nutzen, sondern letztendlich auch wirklich die angebotenen Produkte kaufen.
„So lange das Verhältnis zwischen den Listenpreis-Kosten auf der Website und dem, was Kunden am Ende kaufen, stimmt, sind die Shops auch sehr positiv eingestellt.“
billiger.de kämpft gegen Google, Amazon und Co.
In der E-Commerce-Welt ist billiger.de natürlich längst nicht die einzige Plattform, die mit lukrativen Preisangeboten zum Shoppen einlädt. Gerade der Versandriese Amazon mischt kräftig im Online-Geschäft mit.
Vermaaten sieht in der bestehenden Konkurrenz aber vor allem auch eine Koexistenz. „Wir werden ja auch über Google gefunden.“ Es sei ungemein wichtig für billiger.de, gut über den Suchmaschinen-Riesen gefunden zu werden – Shops legen nämlich großen Wert darauf.
Und Amazon ist sogar ein Kunde von billiger.de. „Daran erkennt man, dass wir Fluch und Segen zugleich sind.“
Es ist oft so, dass Amazon nicht der günstigste Anbieter ist.
Wer beispielsweise bei Google nach einem Fernseher sucht, kommt durch einen guten Listenplatz in den Suchergebnissen womöglich zuerst auf billiger.de – und wird dann auf Amazon weitergeleitet, wenn der Preis dort am günstigsten ist. Auch, wenn andere Online-Shops auch mal mit besseren Angeboten überzeugen können.
Inwiefern Preisvergleichs-Portale und Online-Shops sich gegenseitig bereichern, warum Kunden nicht immer das Produkt mit dem günstigsten Preis kaufen und was Instagram und Pinterest mit der Marketing-Strategie von Solute zu tun haben, erfährst du in der neuen Folge des „Behind The Screens“-Podcast, den du hier auf Soundcloud, iTunes oder Spotify direkt und kostenlos anhören kannst.
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