Facebook verschärft seine Sicherheitsmaßnahmen gegen eine mögliche (ausländische) Manipulation vor den US-Wahlen 2020. Das Netzwerk sei besser im Kampf gegen Falschmeldungen geworden – und hat offenbar auch schon russische und iranische Kampagnen gestoppt.
Seit der Präsidentschaftswahl 2016 stehen Online-Plattformen wie Facebook unter verstärktem Druck.
Damals nutzten russische Propaganda-Experten im großen Maßstab sämtliche (soziale) Netzwerke, um der demokratischen Präsidentschaftskanditatin Hillary Clinton zu schaden und das Ergebnis zugunsten des heutigen US-Präsidenten Donald Trump zu beeinflussen.
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Facebook-Chef Mark Zuckerberg sagte auf einer Pressekonferenz Ende Oktober 2019, dass sich die Wahlen seitdem grundlegend verändert hätten. Doch genauso hätte sich auch Facebook verändert.
„Wir haben es mit zunehmend ausgeklügelten Angriffen von Staaten zu tun“, sagte Zuckerberg. „Aber ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt besser vorbereitet sind.“
Vor US-Wahlen 2020: Facebook leitet neue Maßnahmen gegen Falsch-Nachrichten ein
Nun hat Facebook neue Maßnahmen angekündigt, mit denen das Unternehmen aus Menlo Park gegen gefälschte Nachrichten vorgehen will. Demnach sollen künftig staatlich kontrollierte Medien – wie etwa der russische Fernsehsender Russia Today – auch gut sichtbar als solche gekennzeichnet werden.
Zudem will das Netzwerk Beiträge, die staatlich kontrollierte Faktenprüfer als falsch einstufen, auch als solche darstellen. Entsprechende Pop-up-Fenster sollen prominent darauf hinweisen. Das hat Facebook Ende Oktober erklärt.
Facebook stoppt Kampagnen aus dem Iran und Russland
Nach eigenen Angaben hat Facebook auch schon mehrere aus Russland gesteuerte Instagram-Konten enttarnt. Das Netzwerk dahinter hat offenbar versucht, mit gefälschten Profilen die politische Stimmung in den USA zu beeinflussen.
Facebook teilte mit, dass russische Organisationen dazu kontroverse politische Botschaften verbreitet hatten. Was genau die Verantwortlichen damit erreichen wollten, könne laut Nathaniel Gleicher nicht gesagt werden. Er ist als Manager für die Cyber-Sicherheit bei Facebook zuständig.
Allerdings soll es „einige Verbindungen“ zur russischen Organisation Internet Research Agency (IRA) geben, die als „Trollfabrik“ der russischen Regierung gilt. Und die Vereinigten Staaten werfen der russischen Regierung eben vor, wie eingangs beschrieben, über die IRA die Präsidentschaftswahl 2016 manipuliert zu haben. Russland weist diese Vorwürfe aber zurück.
Laut Facebook unterhält das Netzwerk über 50 Instagram-Konten sowie einen Facebook-Account mit zusammen rund 246.000 Followern.
Das Social-Media-Analyse-Unternehmen Graphika will auch herausgefunden haben, dass das Netzwerk über 75.000 Beiträge veröffentlicht hat – darunter sollen vor allem Memes und Screenshots von viralen Tweets sein.
Drei iranische Konten hat Facebook laut eigener Aussage ebenfalls enttarnt.
Datenschutz-Skandale aus der Vergangenheit
Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich Facebook die angekündigten Sicherheitsmaßnahmen wirklich umsetzen kann – und inwiefern sie dabei helfen können, Falsch-Nachrichten ausfindig zu machen und aus dem Internet zu ziehen.
Denn in der Vergangenheit stand Facebook immerhin auch selbst oft genug wegen mangelnden Datenschutzes in der Kritik – auch wegen der beiden Tochterfirmen Instagram und WhatsApp.
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