Ich kann sie nicht mehr lesen. Die Aussagen, Kommentare und Studien, dass das Instagram Engagement im Vergleich zu anderen Plattformen doch so toll sei. Es gebe dort viel mehr Interaktionen. Ja, das stimmt – ist doch aber auch vollkommen logisch. Ein Kommentar.
Es vergeht kaum eine Woche, in der ich nicht lese, wie großartig Instagram als Marketing-Kanal eigentlich ist. Und grundsätzlich stimme ich in diesen Kanon auch weitestgehend ein – mit einer Ausnahme.
Ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum so viele Instagrammer, Influencer, Coaches und Social-Media-Berater sich so sehr am Instagram Engagement aufgeilen – entschuldigt bitte den Ausdruck.
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Viel Instagram Engagement = viel Erfolg?
Aber eigentlich trifft es der Begriff ziemlich gut. Schließlich nutzen die von mir genannten Zielgruppen vor allem die zahlreichen Interaktionen auf Instagram für ihre eigene Argumentationskette.
Und die geht so: Instagram ist als Marketing-Kanal viel effizienter, weil es auf der Plattform deutlich mehr Interaktionen gibt. Das soll darauf hindeuten, dass das Publikum auf Instagram viel aktiver – lies kauffreudiger – als auf Facebook und Co. ist.
Gerne werden dann als Begründung beispielsweise die aktuellen Zahlen der Social-Media-Marketing-Experten von Brandwatch angeführt. Diese besagen, dass das Instagram Engagement zehn Mal höher ist als auf Facebook. Im Vergleich zu Pinterest (54 Mal höher) und Twitter (84 Mal höher) fallen die Werte sogar noch drastischer aus.
Das große Problem mit dem Instagram Engagement
Und tatsächlich fallen die Interaktionsraten auf Instagram insgesamt höher aus. Doch das liegt nicht unbedingt daran, dass die Beiträge oder die Performance auf dem Bilder-Netzwerk besser oder effizienter wären.
Vielmehr liegt es am grundlegenden Aufbau von Instagram. So bekommt selbst ein privater Account mit 150 Followern auf ein geteiltes Foto schnell 30 Likes und vielleicht sogar ein paar Kommentare. Zum Vergleich: Wenn eine Facebook-Seite mit 150 Fans nur fünf Likes kommen würde, wäre das schon ein grandioses Ergebnis.
Dieses Beispiel zeigt bereits sehr schön: Wer das hohe Engagement auf Instagram bejubelt, vergleicht letzten Endes Äpfel mit Birnen. Denn eine einzelne Interaktion auf Instagram, Facebook, Twitter und Pinterest hat jeweils einen komplett anderen Stellenwert.
Deswegen ist es endlich an der Zeit, vergleichbare, sinnvolle und wertstiftende Kriterien zu verwenden. Denn nicht nur im Social Web gilt: Qualität schlägt Quantität.
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