Es besteht der Verdacht, dass der Amazon-Algorithmus die Produkte und Marken aus dem eigenen Haus bevorzugt behandelt. Das geht aus einem Artikel des Wall Street Journal hervor. Der Online-Gigant dementiert die Vorwürfe. Das steckt dahinter.
Amazon gehört zu den größten und wichtigsten Plattformen im Internet. Händler, Marken und natürlich auch Amazon selbst setzen hier mehrere Milliarden US-Dollar im Jahr um.
Wie bei Google entscheidet auch bei Amazon ein Algorithmus darüber, welche Produkte in welcher Kategorie zu welcher Suchanfrage wo ausgespielt werden. Wer den Amazon-Algorithmus versteht, kann seine Einnahmen also deutlich steigern.
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Halloren Schokoladenfabrik AG in Delitzsch |
Medienbericht zum Amazon-Algorithmus sorgt für Aufsehen
Und deshalb ist es auch nur verständlich, dass die jüngste Enthüllung des Wall Street Journal für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Darin berichtet die Tageszeitung, dass Amazon beim Produkt-Ranking die eigenen Marken und Labels bevorzugt ausspielt.
Dieses Vorgehen soll jedoch intern auf Kritik gestoßen sein. Laut Bericht meldete die Rechtsabteilung kartellrechtliche Bedenken an, während das Entwickler-Team „A9“ sich an der Profit-Ausrichtung gestört haben soll.
Die Idee zur Umstellung des Amazon-Algorithmus soll derweil aus der Verkaufs-Abteilung gekommen sein. Diese habe argumentiert, dass andere Händler ihre eigenen Produkte auch direkt neben erfolgreichen Marken platzieren würden. Von diesem Effekt soll auch Amazon profitieren.
Das sagt Amazon zu den Vorwürfen
Amazon selbst weist die Behauptungen des Wall Street Journal in einem Statement gegenüber Gizmodo entschieden zurück. Man habe das Wall Street Journal schon vor der Veröffentlichung darüber informiert, dass die Fakten aus ungenannten Quellen nicht akkurat sind. Trotzdem ist es zur Veröffentlichung gekommen.
Ein Sprecher von Amazon erklärte zudem, dass Amazon die Ranking-Kriterien nicht zu Gunsten der eigenen Produkte verändert habe. Der Profit spiele für den Amazon-Algorithmus selbstverständlich eine Rolle – aber er sei nur einer von vielen Faktoren.
Wer in diesem Fall letztendlich die Wahrheit sagt, lässt sich nicht zweifelsfrei belegen.
Einerseits stellt sich die Frage, warum Entwickler falsche Behauptungen an Medien weitergeben sollten. Andererseits ist sich Amazon der strengeren Kontrolle durch Behörden sicherlich bewusst, weswegen eine derartige Enthüllung selbstverständlich nicht von Vorteil ist.
Auch interessant: