Technologie

Künstliche Intelligenz und Augmented Reality: Wie Superkräfte und Superschurken

Superman, Superheld, Super-Hero, Künstliche Intelligenz
Wenn Superkräfte dank einer KI zur Realität werden. (Foto: Pixabay.com / EliasSch)
geschrieben von Timor Kardum

Superkräfte verbinden die meisten von uns mit Comics und Kino-Verfilmungen. Doch Künstliche Intelligenz und Augmented Reality ermöglichen heutzutage schon sehr viel. Entscheidend wird jedoch sein, wer die Fortschritte für sich nutzt.

„Was ist Batmans Superkraft? Geld.“ Ein Standard-Witz in der Comic-Welt. Denn ansonsten haben nahezu alle Superhelden ganz besondere, übermenschliche Kräfte.

Was wir aus Comics und deren Verfilmungen kennen, wird aber gerade Realität – dank Augmented Reality (AR) und Künstlicher Intelligenz (KI). Wir sehen mehr, wissen mehr, können mehr. Wir entwickeln Superkräfte dank Technik. Das nötige Kleingeld vorausgesetzt – wie bei Batman und Iron Man. Nur real.

Fünf Superkräfte, die eine Künstliche Intelligenz beherrscht

Schauen wir kurz darauf, was Künstliche Intelligenz heute schon leisten kann.

1. X-Ray-Blick

Superman hat die Fähigkeit durch Wände zu sehen.

Wir können mittels eines Digital Twins schon heute in Maschinen oder Geräte hineinblicken. Der Digital Twin ist eine digitale 3D-Kopie zum Beispiel einer Maschine. Diese legen wir virtuell über das Original. Anschließend können wir mit einem Augmented-Reality-Headset hineinsehen.

Es gibt aber auch schon eine Anwendung, die durch Wände hindurch Menschen erkennen kann – einzig anhand der Verzerrung des Wlan-Signals.

2. Lippenlesen

Eine Künstliche Intelligenz hat kürzlich die besten Lippenleser der Welt geschlagen. Es ist nun denkbar, einen Menschen zu belauschen, ohne ihn hören zu müssen. Und das funktioniert sogar über viele Meter, denn Maschinen haben längst bessere Augen als Menschen.

3. Vitalfunktionen messen ohne Körperkontakt

Eine kürzlich vorgestellte KI kann den Blutdruck von Menschen nur mit Hilfe eines Kamera-Signals messen. Auch das kennen wir von Superhelden, die schon aus der Distanz erkennen, dass jemand zum Beispiel lügt, weil Blutdruck oder Herzschlag sich plötzlich verändern.

4. Nachtsicht

Eine Künstliche Intelligenz hat gelernt, dunkle Kamerabilder so aufzuhellen, dass vorher unsichtbare Objekte wieder sichtbar werden. Mit der richtigen Rechenleistung im Hintergrund ist das natürlich auch in Echtzeit denkbar.

5. Menschen aufspüren

In den X-Men-Filmen hat Dr. Xavier die Fähigkeit, Menschen auf dem ganzen Planeten mittels der Maschine Cerebro zu orten. In der Realität hat die dunkle Seite der Macht die Fiktion bereits eingeholt – ganz ohne den „guten“ Professor X und Cerebro als Herz und Motor.

Ein China-umspannendes smartes Kamera-Netzwerk ermöglicht es den Behörden, eine Person unter Milliarden anderer landesweit in Minuten aufzuspüren.

Die meisten dieser Beispiele sind noch nicht für eine Augmented-Reality-Datenbrille verfügbar, sondern laufen nur auf High-Performance-Computersystemen. Es wird aber nicht mehr lange dauern, bis sie auch mobil funktionieren oder wir diese per 5G in Echtzeit auf der Brille abrufen können.

Genau hier entstehen die realen Superkräfte: Augmented Reality bedeutet, Informationen aus dem Computer heraus in die echte Welt zu bringen. Durch die Verbindung mit Künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge stehen uns über die Datenbrille bisher für unmöglich gehaltene Optionen zur Verfügung.

Die drei Bausteine der Superkräfte

1. Künstliche Intelligenz

Grob gesagt: Durch Machine Vision werden Computer sehend, durch Natural Language Processing verstehen sie uns, durch Machine Learning trainieren wir sie und durch Deep Learning lernen sie eigenständig.

2. Augmented Reality

Augmented Reality erweitert unsere visuell wahrgenommene Welt. Spezielle Brillen legen eine Ebene mit zusätzlichen Informationen über unser Sichtfeld.

Das ist so ähnlich wie die Perspektive im Helm von Iron Man. Diese zusätzlichen Informationen haben einen direkten Bezug zum physikalischen Raum und können durch Gesten oder Sprach-Befehle verändert werden.

3. Internet der Dinge

Das Internet der Dinge ermöglicht, dass wir Maschinen oder Dinge, die früher nur vor Ort mit Knöpfen bedient werden konnten, nun mittels Netzwerk steuern und überwachen können.

Durch Augmented Reality können wir nun virtuelle Aktionen auf die echte Welt übertragen und zum Beispiel mit virtuellen Pfeilen echte Glühbirnen ausschießen.

Vorsicht vor Superschurken

Mit großer Macht kommt natürlich auch große Verantwortung. Das weiß nicht nur Spider-Man, sondern jeder Comic-Leser. Jeder Superheld hat seinen Erzfeind. Und dieser Erzfeind hat oft einen tragischen Fall hinter sich, der ihn auf die dunkle Seite gebracht hat.

Nun setzt er seine technischen oder übermenschlichen Fähigkeiten für das Böse ein. Das lässt sich nahezu eins zu eins auch auf unsere Superkräfte dank Augmented Reality übertragen.

Was auf der einen Seite Leben retten kann, ermöglicht auf der anderen Seite tiefe Eingriffe in die Privatsphäre. Das muss – an anderer Stelle – intensiv diskutiert werden. Denn in der Realität gewinnt am Ende nicht unbedingt das Gute. Das gilt leider nur für Comics.

Auch interessant:

Über den Autor

Timor Kardum

Technology Strategist bei IXDS, begeistert und angetrieben von Technologie und Effizienz.

Digitaler Pionier und mit tiefem Wissen in Bereich visuelle Effekte, Bewegtbild, Virtual-, und Augmented Reality und K.I.:
Diverse Projekte im Bereich 360°-Film, interaktive XR Apps und A.I. Gefragter Experte, der bereits Projekte für namenhafte Kunden wie UN, Porsche, Deutsche Bahn, Volkswagen, arte uvm. realisieren durfte.