Die meisten von uns nutzen WhatsApp, um im Alltag mit Freunden, Familie und vielleicht auch Kollegen zu kommunizieren. Aber es gibt auch sichere und bessere Messenger auf dem Markt. Diese wollen wir in einer Serie einmal näher vorstellen. Heute: Threema.
Threema, ein unabhängiges Unternehmen aus der Schweiz, hat 2012 den gleichnamigen Kurznachrichten-Dienst veröffentlicht. Das Besondere am Messenger: Er legt seinen Schwerpunkt vollkommen auf Schutz und Privatsphäre.
Anders als WhatsApp erfüllt der Messenger die gesetzlichen Datenschutz-Anforderungen. Threema bietet dabei den gleichen Funktionsumfang wie WhatsApp und noch mehr. Wir können chatten, telefonieren und sogar Umfragen erstellen.
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Das macht den Messenger sehr beliebt: Aktuell nutzen laut Statista schon ungefähr fünf Millionen Menschen die Anwendung. Nach eigenen Angaben ist er auch der meistverkaufte sichere Kurznachrichten-Dienst der Welt.
Die Anwendung ist nicht kostenfrei erhältlich. Wir zahlen im App-Store 3,49 Euro und im Google-Play-Store 2,99 Euro. Aus diesen App-Käufen finanziert sich Threema eigenständig. Deshalb ist der Messenger auch komplett werbefrei – und das soll laut eigenen Angaben auch so bleiben.
Threema: Der anonyme Kurznachrichten-Dienst
Der Messenger verdankt seinen Namen seiner hohen Sicherheit. Dieser ist nämlich vom englischen Begriff der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung abgeleitet, mit der alle Nachrichten, Gruppenchats, Medien, Dateien, Sprachanrufe und Statusmeldungen verschlüsselt sind.
Aus „End-to-End Encrypting Messaging Application“ – was abgekürzt EEEMA heißt – wurde schließlich Threema.
Anders als beim großen Konkurrenten WhatsApp muss man bei Threema keine Handynummer oder E-Mail-Adresse angeben. Stattdessen generiert man beim Einrichten der App eine zufällige Identifikationsnummer (ID). Mit dieser kann man ganz anonym kommunizieren.
Ein weiterer Pluspunkt von Threema gegenüber WhatsApp ist, dass keine Datenspur entsteht, wenn wir den Messenger verwenden. Gruppen und Kontaktlisten werden direkt auf unserem Smartphone verwaltet – nicht wie bei WhatsApp auf einem Server.
Selbst Nachrichten werden nach ihrer Zustellung sofort gelöscht, damit möglichst keine Metadaten entstehen. All das macht Threema zu einem anonymen Kurznachrichten-Dienst.
Kontakte und ihre Vertrauensstufe
Aber wie lässt sich diese Anonymität mit Sicherheit gleichsetzen? Threema hat diese Herausforderung in der eigenen Kontaktliste gemeistert. Hinter jedem unserer Kontakte sehen wir nämlich Punkte, die die Vertrauensstufe eines Nutzers angeben. Das funktioniert nach dem Ampelsystem.
Wenn ein Kontakt einen roten Punkt erhält, hat die App durch den optionalen Abgleich einer Handynummer oder E-Mail-Adresse keinen passenden Kontakt im Adressbuch gefunden. Das kann daran liegen, dass hinter dem Nutzer vielleicht nicht wirklich die Person steckt, die man hinter seiner ID vermutet.
Zwei gelbe Punkte bedeuten, dass Telefonnummer oder E-Mail-Adresse eines Kontakts schon im eigenen Adressbuch gespeichert ist.
Damit ein Kontakt im eigenen Adressbuch drei grüne Punkte erhält, muss man dessen QR-Code beziehungsweise Schlüssel-Fingerabdruck mit dem eigenen Smartphone scannen. Das stellt logischerweise sicher, dass man die andere Person auch persönlich kennt.
In puncto Sicherheit hat Threema also ganz klar die Nase weit vor WhatsApp.
Threema für Smartphones, Tablets und mehr
Für Android und iOS funktioniert der Messenger nicht nur auf dem Smartphone und einer Smart Watch beziehungsweise Apple Watch, sondern auch auf einem Tablet und iPad. Und er ist auch mit Android Auto kompatibel, nicht aber mit Apples Car Play.
Wer ein Blackberry hat, kann die Anwendung sogar auf dem Kindle benutzen. Der Kurznachrichten-Dienst ist also auf mehreren Geräten einsetzbar. Das soll für WhatsApp bald auch funktionieren. Threema ist dem großen Konkurrenten hier aber ebenfalls klar einen Schritt voraus.
Threema Work, Threema Gateway und Threema Education
Und die Gründer haben auch eine Alternative für die Kommunikation mit Arbeitskollegen in petto: Threema Work basiert auf dem normalen Messenger und bietet dementsprechend auch die selben sicheren Funktionen inklusive abhörsicheren Anrufen. Die App ist kostenfrei für iOS und Android erhältlich, die Nutzung allerdings nur kostenpflichtig möglich.
Es gibt drei verschiedene Preispläne: Wer Threema Work erstmal testen will, kann das mit der Trial-Version 60 Tage lang auf 15 Geräten kostenfrei tun. Wer sich danach für einen Kauf entscheidet, zahlt die Business-Variante pro Gerät monatlich 1,40 Schweizer Franken. Empfohlen wird sie „Unternehmen mit geringen Ansprüchen an Individualisierung, Administration und Automatisierung“. Die teurere Enterprise-Version für Firmen mit „hohen Ansprüchen“ kostet monatlich 1,90 Schweizer Franken pro Gerät.
Für Nutzer, die hauptsächlich privat kommunizieren, lohnt sich der einmalige Kauf der normalen Threema-App also mehr als die Nutzung von Threema Work, für das man letztendlich eben regelmäßig zahlen muss.
Mit Threema Gateway lassen sich Nachrichten in bestehende Software-Anwendungen integrieren. Firmen können also Textnachrichten bis 3.500 Zeichen und Dateien bis 50 Megabyte verschlüsselt über ihre eigene Software versenden und empfangen.
Der Versand einer Nachricht kostet dabei 20 Schweizer Rappen beziehungsweise 18 Cent. Wer eine Datei verschicken will, zahlt 40 Schweizer Rappen oder 36 Cent.
Seit April 2019 gibt es zudem Threema Education– einen Messenger für Bildungseinrichtungen. Dieser ist basierend auf Threema Work auf schulische Bedürfnisse zugeschnitten.
Er kann von Verantwortlichen einer Schule zentral administriert und konfiguriert werden. Das garantiert maximale Sicherheit.
Eine starke Alternative zu WhatsApp
Es sieht stark danach aus, als wäre Threema eine echte Alternative zu WhatsApp. Und das ist der Schweizer Kurznachrichten-Dienst auch. Es gibt nur eine Hürde zu überwinden: Natürlich sollten auf den Threema-Zug auch möglichst viele Kontakte aufspringen, damit sich die Nutzung lohnt.
Denn hierzulande ist der Messenger zwar schon sehr bekannt. Aber dadurch, dass die Anwendung kostenpflichtig ist, dürfte der Wechsel eines ganzen Freundeskreises tendenziell nicht so schnell vonstatten gehen wie bei einer kostenfreien App.
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