Samsung zeigt sich in diesen Tagen sehr präsentierfreundlich, was neue Gerätschaften angeht. Vor wenigen Tagen zeigten die Koreaner uns ihr neues Galaxy Tab S6, gefolgt von der Galaxy Watch Active2 und jetzt ist auch das Smartphone endlich offiziell, dem mit Sicherheit die größte Aufmerksamkeit unter diesen Devices gilt: Das Galaxy Note 10! Zudem lernen wir heute auch das Galaxy Note 10+ kennen, welches sich vom normalen Modell nicht nur durch einen größeren Akku und das größere Display unterscheidet, dazu aber später mehr.
Natürlich gilt wieder einmal beim Note ein Hauptaugenmerk dem Stylus. Der ist selbstverständlich wieder mit an Bord und auch er hat ein paar neue Tricks auf Lager. Schauen wir aber als Erstes einmal auf die nackten Zahlen, sprich: Die Spezifikationen.
Samsung Galaxy Note 10 – Technische Daten
Display | 6,3 Zoll Dynamic AMOLED Infinity-0 Display, 2.280 x 1080 Pixel (401 ppi), HDR10+ zertifiziert |
Prozessor | Samsung Exynos 9825 Octa-Core-SoC (2,7 GHz + 2,4 GHz + 1,9 GHz) |
Arbeitsspeicher | 8 GB RAM, LPDDR4 |
Interner Speicher | 256 GB UFS 2.1 Speicher, nicht erweiterbar |
Kamera hinten | Triple-Kamera mit OIS und Dual-Pixel-Autofokus
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Kamera vorne | 10 MP(80 Grad) mit 2PD Autofokus und f/2.2-Blende |
Betriebssystem | Android 9.0 Pie mit One UI |
Akku | 3.500 mAh, nicht austauschbar, adaptive fast charging (schnelles Laden), wireless charging (kabellos) |
Konnektivität | LTE Cat 20 Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac (2.4/5GHz),VHT80 MU-MIMO,1024QAM Bluetooth v 5.0 (LE bis zu 2Mbps), ANT+, USB type-C, NFC, Location (GPS, Galileo, Glonass, BeiDou) |
Sensoren |
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Maße | 151 x 71,8 x 7,9 mm |
Gewicht | 168 Gramm |
Samsung Galaxy Note 10+ – Technische Daten
Display | 6,8 Zoll Dynamic AMOLED Infinity-0 Display, 3.040 x 1.440 Pixel (498 ppi), HDR10+ zertifiziert |
Prozessor | Samsung Exynos 9825 Octa-Core-SoC (2,7 GHz + 2,4 GHz + 1,9 GHz) |
Arbeitsspeicher | 12 GB RAM, LPDDR4 |
Interner Speicher | 256/512 GB UFS 2.1 |
Kamera hinten | Quad-Kamera mit OIS und Dual-Pixel-Autofokus
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Kamera vorne | 10 MP(80 Grad) mit 2PD Autofokus und f/2.2-Blende |
Betriebssystem | Android 9.0 Pie mit One UI |
Akku | 4.300 mAh, nicht austauschbar, adaptive fast charging (schnelles Laden), wireless charging (kabellos) |
Konnektivität | LTE Cat 20 Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac (2.4/5GHz),VHT80 MU-MIMO,1024QAM Bluetooth v 5.0 (LE bis zu 2Mbps), ANT+, USB type-C, NFC, Location (GPS, Galileo, Glonass, BeiDou) |
Sensoren |
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Maße | 162,3 x 77,2 x 7,9 mm |
Gewicht | 196 Gramm |
Samsung Galaxy Note 10 – Design und Verarbeitung
Über die Qualität der Verarbeitung brauchen wir vermutlich kaum ein Wort verlieren. Das Galaxy Note ist stets der Nachweis dessen, was Samsung derzeit zu leisten imstande ist und die Verarbeitungsqualität ist daher zumeist über jeden Zweifel erhaben (wenn sie nicht explodierende Akkus verbauen).
Alles in allem könnt ihr feststellen, dass das Design gegenüber dem Samsung Galaxy Note 9 kantiger geworden ist. Auf den Bildern wirkt das vielleicht sogar ein wenig zu scharfkantig, fühlt sich aber in der Hand durchaus richtig an, um mal die etwas überstrapazierte Vokabel des „Handschmeichlers“ außen vor zu lassen. Auch der Stylus, der wie immer im Gehäuse des Note 10 versenkt wird, ist ergonomischer geworden.
Vor allem fällt aber ins Auge, dass wir tatsächlich fast nur noch auf Display blicken. Die Ränder sind nochmal dünner geworden, was dazu führt, dass das Note 10 deutlich kleiner als sein Vorgänger ist. Ein ganzer Zentimeter in der Länge und seitlich immerhin ein halber Zentimeter. Und selbst der 6,8 Zoll große Klopper Note 10+ wiegt so viel wie das Galaxy Note 9 mit 6,3 Zoll aus dem Vorjahr. Zudem stört die kleine mittige Aussparung für die Front-Cam nach wie vor entschieden weniger als eine fette Notch.
Vier verschiedene Farben stehen insgesamt zur Verfügung: Aura White, Aura Black, Aura Pink und erstmals Aura Glow. Diese neue Variante erinnert ein wenig an einen Ölfilm, der auf einer Pfütze schimmert. Würde ich mich entscheiden müssen, ich glaube, ich wäre dem Charme dieser neuen Farbvariante erlegen.
Was die Samsung-Fans vielleicht weniger freuen könnte: Der 3,5 mm Anschluss für den Kopfhörer ist verschwunden. Somit seht ihr auf der Unterseite das Mikro, den USB-C-Port, den Speaker und den Slot für den S Pen, aber das war’s dann leider. Und wenn wir schon bei den unschönen Dingen sind: Nur die Käufer der Plus-Variante erfreuen sich über einen microSD-Kartenslot.
Im Test werden wir uns natürlich noch ausführlich mit dem Display auseinandersetzen, daher jetzt nur so viel: Es sieht einfach brillant aus! An den Seiten lappt das Display wie gewohnt ein wenig über, wie wir es seit Jahren vom Edge-Design Samsungs gewohnt sind. Aber erst einmal lassen die kaum noch wahrnehmbaren Ränder das Display mehr in den Fokus rücken und dann überzeugen sowohl die Helligkeit als auch die realistischen Farben direkt auf Anhieb. Samsung spricht da jetzt übrigens vom Dynamic AMOLED Infinity-0 Display, aber ganz ehrlich: Wie Samsung das Teil nennt, ist mir so ziemlich egal, so lange es so großartig aussieht wie dieses.
Samsung Galaxy Note 10 und 10+ – Hardware
Angetrieben wird der neue Bolide aus dem Hause Samsung vom hauseigenen Exynos 9825. Dabei handelt es sich um ein in einem neuen Verfahren produzierten Prozessor, der nochmal effizienter sein soll als sein unmittelbarer Vorgänger, der noch im Galaxy S10 zu finden ist. Gegenüber dem Note 9 soll die CPU bis zu 33 Prozent schneller sein, die GPU sogar bis zu 42 Prozent. Damit präsentiert Samsung übrigens auch erstmals ein Note, welches nicht mit dem gleichen SoC ausgestattet ist wie sein Flaggschiff des ersten Halbjahres. Teil des Systems ist auch diesmal wieder die NPU, die sich um die Features kümmert, bei der künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt. Künstliche Intelligenz unterstützt aber nicht nur beispielsweise die Foto-Software, sondern hilft auch dabei, die einzelnen Hardware-Komponenten zu optimieren, egal ob es um die CPU, den Arbeitsspeicher oder die Temperatur des Geräts geht.
Apropos Arbeitsspeicher: 8 GB RAM stehen euch zur Verfügung, zumindest beim Note 10. Wer zum Note 10+ greift, bekommt sogar 12 GB RAM geboten. Auch beim Speicher werdet ihr einen Unterschied feststellen: 256 GB interner Speicher sind es beim Note 10, beim Note 10+ gibt es dazu alternativ auch noch eine Version mit 512 GB. Was mich ein wenig verwundert: Das Plus-Modell kann auch per microSD-Karte erweitert werden, das normale Note 10 hingegen nicht.
Samsung hat dazu eine logische Erklärung parat: Man hat festgestellt, dass 95 Prozent der Nutzer diese 256 GB (inklusive Speicherplatz auf der Karte) ausreichen. Somit beschränkt man sich auf diese Größe und bietet die größere Option nur beim Note 10+ an.
Was ist mit der Cam? Auch hier ist Samsung seit Jahren immer vorne in der Weltspitze vertreten und liefert souverän ein Top-Kamera-Smartphone nach dem nächsten ab. Beim neuen Note bekommen wir es einmal mit einer Triple-, einmal mit einer Quad-Kamera zu tun, also zumindest nominell. Im Grunde sind es komplett identische Kamerasysteme, was die ersten drei Sensoren angeht, lediglich die VGA-3D-Tiefenkamera unterscheidet das Note 10+ vom normalen Note 10.
Bei den anderen drei Shootern handelt es sich um eine Kombination aus einer Ultra-Weitwinkel-Linse mit 16 MP sowie einem Weitwinkel- und einem Telephoto-Sensor mit jeweils 12 Megapixeln. Vorne gibt es 10 Megapixel und erstmals auch den selben Nachtmodus, den wir von der Rückseite schon kennen.
Wie immer will Samsung durch möglichst perfekte Software die gute Kamera noch besser machen, so auch dieses mal. Künstliche Intelligenz soll uns dabei helfen — wer hätte es gedacht? Zu den bereits bekannten Live-Fotos gesellen sich jetzt auch Live-Videos, außerdem spendiert Samsung den Geräten ein Audio-Zoom-Feature, mit dem ihr beim Filmen Nebengeräusche ausblenden könnt.
Generell will Samsung mit dem Teil Kreative ansprechen und hat den Devices einen neuen Videoeditor spendiert, um auch die Software-Seite des Note 10 mal kurz anzusprechen. Gamer können zudem die Bildschirmrecorder-Funktion nutzen, bei der ihr auch das Bild-im-Bild-Feature einbauen und sogar per S Pen noch handschriftliche Noten dazu kritzeln könnt.
Kommen wir aber jetzt wieder zu den Unterschieden zwischen beiden Modellen und damit zum Akku: „Super Fast Charging“ haut Samsung als Buzz-Wort raus und erzählt, dass das Note 10+ binnen einer Stunde wieder komplett geladen werden kann und dass 30 Minuten an der Steckdose reichen sollen, um über den Tag zu kommen.
Bevor wir das nicht selbst getestet haben, bleiben wir in diesem Punkt erst mal skeptisch. Zum einen ist im Lieferumfang „nur“ die 25-Watt-Version des Ladegeräts enthalten. Das Note 10+ kann im Gegensatz zum Note 10 auch mit 45 Watt beladen werden, dieses Netzteil ist aber nur separat als Zubehör verfügbar. Zum anderen bin ich skeptisch, was das Volumen der Akkus angeht: 3.500 mAh beim Note 10 und 4.300 mAh beim Note 10+ bietet uns Samsung und es wird sich erst noch zeigen müssen, dass bei so großen Kloppern eine solche Kapazität ausreicht.
Samsung Galaxy Note 10 und 10+ – Der S Pen
Ein sehr wichtiges Element des Galaxy Note ist stets der Stylus. Der S Pen hat sich seit seinen Anfangstagen stets weiter entwickelt und tut das auch in diesem Jahr wieder. Das Note 10 ist auch unabhängig von dem Stift ein absolutes Spitzen-Smartphone und eine der besten Alternativen, die man auf dem Markt findet.
Aber für die Menschen, die nicht auf einen Stylus verzichten können, gibt es nicht sonderlich viel Auswahl und so ist das Note 10 sowas wie ein Pflichtkauf. Der neue S Pen ist ergonomischer geworden, die Handschrifterkennung soll dank künstlicher Intelligenz signifikant verbessert worden sein und auch die Bluetooth-Funktionalität hat man ausbauen können.
Besonders beeindrucken will uns Samsung aber mit den neuen Air Action Gestures, die aus dem S Pen sowas wie einen Bluetooth-Zauberstab machen. Das neue Feature ermöglicht es uns, das Note 10 durch Gesten zu kontrollieren, die ihr mit dem Stift in die Luft malt: Ihr könnt hoch oder runter wischen (beispielsweise, um zwischen Front- und Hauptkamera zu wechseln), nach links oder rechts (zum Beispiel, um durch Galerien zu blättern) und mit einer Kreis-Bewegung könnt ihr zoomen.
Generell bin ich bei Gestensteuerung immer skeptisch. Hin und wieder ist so eine Funktion durchaus mal nützlich, sehr oft ist es aber auch nur eine Spielerei, die das Smartphone nicht gerade deutlich funktioneller macht. Warten wir mal ab, wie sich diese Air Actions im Alltag bewähren — wir lassen es euch wissen.
Samsung Galaxy Note 10 und 10+ – Preis und Verfügbarkeit
Wenn alles wie geplant läuft, könnt ihr die neuen Modelle direkt jetzt vorbestellen, ausgeliefert werden soll ab dem 23. August. Im Pressetext heißt es:
Kunden, die das Samsung Galaxy Note10 oder Galaxy Note10+ vom 7. August bis zum 22. August vorbestellen und bis zum 13. September registrieren, können zusätzlich ihr Altgerät eintauschen und 100 Euro Tauschprämie erhalten. Im Samsung Online Shop erhalten Kunden sowohl den Ankaufswert als auch die Tauschprämie direkt als Vorabzug im Warenwert.
Wer sich also beeilt, kann richtig Asche sparen beim Kauf des Note 10. Ab dem 23. August 2019 ist das Galaxy Note10 und Note10+ sowie das Galaxy Note 10+ 5G dann im Samsung Online Shop und im deutschen Handel erhältlich.
- Galaxy Note10 Aura Glow, Aura Pink und Aura Black 949 Euro
- Galaxy Note10+ Aura Glow, Aura White und Aura Black 1.099 Euro
- Galaxy Note10+ 5G Aura Glow und Aura Black 1.199 Euro
Erster Eindruck
Ich fürchte fast ein bisschen, dass die Zahl derer, die über das Note 10 schimpfen, recht groß sein könnte. Immerhin hat man den Kopfhöreranschluss wegrationalisiert und verzichtet auf den Slot für die Speicherkarte, der Akku ist überschaubar groß und das Display löst „nur“ mit FullHD auf. Alles Punkte, die oft für Kritik sorgen.
Ich glaube aber, dass Samsung hier eine ziemlich intelligente Strategie fährt. Einmal habt ihr dieses Jahr auch eine Plus-Version zur Auswahl, die euch überall – vom ebenfalls fehlenden Anschluss für die 3,5-mm-Klinke – mehr bietet als das Note 10. Zum anderen gibt es aber auch überall logische Begründungen von Samsung, wieso bestimmte Features nicht mit an Bord sind: 95 Prozent der User kommen insgesamt inklusive Speicherkarte nicht auf über 256 GB belegten Speicherplatz. Der Akku ist zwar nicht riesig, kann aber sehr schnell geladen werden. Bei Kopfhörern ist mittlerweile eh Bluetooth die präferierte Möglichkeit der Verbindung. Und bei einem so hochklassigen Display sollte auch niemand darüber schimpfen, dass es nicht mehr als FullHD bietet.
Ob die Smartphone-Käufer dieser Sichtweise bzw. dieser Strategie Samsungs folgen werden, wird sich zeigen müssen. Für mein Empfinden haben die Koreaner aber an einigen entscheidenden Punkten nachgebessert, das Design leicht überarbeitet und wieder einmal ein Gesamtpaket geschnürt, welches sich hinter keinem Smartphone am Markt verstecken muss. Das ist selbstverständlich erst eine allererste Überlegung, denn bislang verlassen wir uns hauptsächlich auf das, was uns Samsung verspricht — gerade neue Funktionen wie die Air Actions des S Pens werden erst noch beweisen müssen, dass sie einen tatsächlichen Mehrwert darstellen.