Was ist eigentlich der Unterschied zwischen autonom, automatisch, fahrerlos und selbstfahrend? Ist das beim Autofahren alles dasselbe oder stecken dahinter verschiedene Technologien? Ein Überblick.
Wenn wir über die Autos der Zukunft sprechen, nutzen wir gerne Begriffe wie „autonom“, „selbstfahrend“ oder „fahrerlos“. Was heißen diese Begriffe aber im einzelnen? Wir erklären die Unterschiede.
Alles dasselbe?
Meistens ist damit tatsächlich dasselbe gemeint und die Begriffe sind austauschbar. Wenn man es aber ganz genau nimmt, gibt es tatsächlich kleine, aber feine Unterschiede.
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Aktuell mögen sie keine besonders große Rolle spielen, da die meisten dieser Fahrzeuge ohnehin noch nicht auf öffentlichen Straßen unterwegs sind. Doch je weiter die Technologie voranschreitet, umso wichtiger werden diese Unterscheidungen werden.
Automatisch vs. Autonom
Vereinfacht gesagt liegt der Unterschied zwischen automatisch und autonom darin, wie sehr ein Mensch beim Fahren noch mit eingreift. Ein automatisches oder automatisiertes Auto kann zwar einige Funktionen selbst übernehmen. Es kann dich aber definitiv nicht eigenständig von A nach B bringen – das wäre ein autonomes (eigenständiges) Auto.
Technologien wie der Spurenhalter oder Tempomat sind also automatisch. Hier gibst du manuell eine Vorgabe ein (zum Beispiel: nicht schneller als 120 km/h fahren!) und das Fahrzeug führt sie aus, ohne dass du darauf achten musst.
Dabei musst du natürlich trotzdem noch am Lenkrad sitzen, die Route finden und bremsen. Ein automatisches Auto kommt also nicht ohne menschlichen Fahrer aus.
Ein autonomes Auto dagegen braucht überhaupt keinen Fahrer. Hierbei würdest du zum Beispiel per App ein Auto zu dir nach Hause bestellen und dein Ziel eingeben. Das Fahrzeug würde dich abholen, die Tür öffnen und dich sicher durch den Verkehr zum Ziel bringen, ohne dass du jemals eine einzige Fahrfunktion übernehmen musst.
Theoretisch kannst du in einem autonomen Auto also wie bei einem Taxi entspannt auf dem Rücksitz chillen und das Fahrzeug bringt dich von alleine sicher ans Ziel.
Ein wirklich autonomes Auto will keiner
Das ist zumindest die Zukunftsvision, an der viele Unternehmen von Waymo bis Tesla aktuell arbeiten. Bis wir soweit sind, haben Experten autonome Fahrzeuge in unterschiedliche Autonomie-Level unterteilt, je nachdem wie eigenständig das Auto schon ist.
Diese reichen vom Level 0 (Das Auto kann gar nichts ohne Fahrer) über Level 3 (Das Auto kann größtenteils alleine fahren, ist aber in gewissen Situationen auf den menschlichen Fahrer angewiesen) bis hin zu Level 5 (Das Auto kann alles alleine).
Bei einem „autonomen Auto“ denken wir also meist an ein Auto der höchsten Autonomiestufe. Daher sprechen Experten hier auch häufig von vollautonomen Autos.
Wenn wir es aber ganz genau nehmen, ist ein autonomes Auto, also ein wirklich selbstständiges Auto, aber nichts, an dem Unternehmen wirklich arbeiten – und wir vielleicht auch nicht unbedingt wollen.
Ein Nissan-Ingenieur drückte es gegenüber dem Magazin Autotrader so aus: „Ein wahrlich autonomes Auto wäre eins, bei dem du verlangst, dass es dich zur Arbeit fährt, das Auto dann aber eigenständig entscheidet, dass es dich stattdessen lieber zum Strand bringt.“
Fahrerlos vs. Selbstfahrend
Eine andere Möglichkeit, um von autonomen Fahrzeugen zu sprechen, sind die Begriffe „fahrerlos“ und „selbstfahrend“. Auch hier ist der Unterschied auf den ersten Blick minimal. Dennoch können dazwischen Welten liegen.
Ein selbstfahrendes Auto wären zum Beispiel die ersten Testfahrzeuge von Waymo, Uber oder den Wiener Linien, bei denen das Fahrzeug zwar selbst fährt, aber noch ein Sicherheitsfahrer mit an Bord ist. Dieser ist dafür da, um in Notsituationen einzugreifen.
Viele Städte, von Berlin bis Detroit, testen aktuell solche selbstfahrenden Fahrzeuge.
Fahrerlose Autos dagegen kommen, wie der Name schon sagt, gänzlich ohne Sicherheitsfahrer aus. Ein fahrerloses Auto ist damit ein autonomes Auto, das ganz ohne fremde Hilfe von A nach B fahren kann. Bislang kommt Waymo mit seinen Robotertaxis dieser Vision am nächsten.
Fazit: Kleine, aber feine Unterschiede
Auf der einen Seite haben wir also die Begriffe „automatisch“und „selbstfahrend“, bei dem das Fahrzeug noch auf menschliche Hilfe angewiesen ist. Auf der anderen Seite stehen wiederum die Begriffe „autonom“ und „fahrerlos“, bei dem das Fahrzeug eigenständig und ohne fremde Hilfe fahren kann.
Man könnte die vier Begriffe auch auf einer Linie anordnen, von viel menschlicher Unterstützung bis hin zu gar keiner menschlichen Unterstützung.
Ganz links würde dann „automatisch“ stehen, gefolgt von „selbstfahrend“. Dann kämen „autonom“ und „fahrerlos“.
Das mag sehr kleinlich wirken und ist sicherlich auch nicht in Stein gemeißelt. Dennoch sind diese Unterschiede beim Autofahren schon jetzt enorm wichtig. Wie sehr, zeigen einige traurige Todesfälle im Zusammenhang mit dem Autopiloten von Tesla.
Allein das Wort „Autopilot“ hat dazu geführt, dass einige Autofahrer irrtümlicherweise denken, dass ihr Tesla autonom fahren kann. Sie lehnen sich daher zurück und überlassen das Fahren ihren Autopiloten – in einigen Fällen mit mit fatalen Folgen.
Das zeigt: Manchmal kann der Unterschied zwischen autonom und automatisch lebenswichtig sein!
Zum Weiterlesen
Also die Definitionen von autonom oder automatisiert, von selbstfahrend und fahrerlos sind mir komplett unbekannt. Ich interessiere mich seit Jahren für das Thema und derartige Definitionen habe ich noch nirgends gelesen.
Die Level-Angabe ist, soweit es die der Organisation SAE sind, auch nicht definitionsgemäß. Level 0 bedeutet, keine Assistenzsysteme, Level 1 und 2 können ohne Mensch auch nicht und Level 4 ist nicht „Das Auto kann alles alleine“, das ist Level 5.
Die Sache mit Tesla ist was ganz anderes, da der „Autopilot“ ein Produktname ist, der sicherlich unglücklich aber absichtlich gewählt wurde. Und der Schlusssatz, dass es einen lebenswichtigen Unterschied zwischen autonom und automatisch gibt, ist mir absolut unerklärlich.
Das Thema ist verwirrend und jemand, der sich für eine halbe Stunde damit auseinandersetzt auch echt schwer zu begreifen. Aber Sorry… Hier wird vieles leider einfach durcheinandergebracht.
Lieber David,
es gibt für diese Begriffe viele verschiedene Definitionen, die sich möglicherweise leicht unterscheiden. Viele davon stammen auch aus dem englischsprachigen Raum. Es kann durchaus sein, dass das nicht exakt mit dem übereinstimmt, was dir bislang bekannt ist. Vielleicht ist es deshalb für dich verwirrend, ich wüsste aber nicht, was hier für Leser so schwer zu verstehen sein sollte.
Den letzten Kommentar erkläre ich gerne: Wenn ein Autofahrer denkt, sein „Autopilot“ sei Level 4 oder 5 (wenn er in Wirklichkeit Level 3 ist und Eingriff verlangt) – was leider schon öfter passiert ist – kann das tödlich enden.
Danke aber für den Level-Hinweis. Hierzu gab es in der Tat ein Update von der SAE, die Unterscheidung im Text bezieht sich auf die Vorgänger-Version. Das werden wir aktualisieren.
Ich kenne niemanden, der diese Definitionen benutzt und lese mich auch gerne durch angloamerikanische Seiten. Ich schreibe selbst auf meiner Website darüber und habe noch in keinem Gespräch eine derartige Unterteilung gehört.
Und Teslas Autopilot ist Level 2, wo die Überwachung dauerhaft sein muss. Erst ab Level 3 darf man sich kurzzeitig anderen Dingen widmen.
Sorry, Vertipper. Level 2.
Und es wird auch aus dem Text nicht ersichtlich, warum das niemand haben will. Da habe ich auch andere Informationen 😉
Das ist deshalb nicht ersichtlich, weil es keiner sagt 😉