Rund 200.000 Likes auf dem Instagram-Profil von Cathy Hummels sollen nicht echt sein. Hummels sagt, dass sie die Likes nicht selbst gekauft hat. Möglicherweise waren es Dritte, die sich einen Spaß auf Kosten der Influencerin gemacht haben. Warum geht das so einfach?
Dem Nachrichtenportal T-Online zufolge erhält Cathy Hummels falsche Likes für ihre Fotos auf Instagram. Die Seite verfügt laut eigener Aussage exklusiv über eine Analyse, die diese Vermutung zulässt.
„Es gibt keine andere Erklärung dafür“, sagt Claus-Georg Matusche. Er ist Mitgründer von Social Data Pro, einem Düsseldorfer Unternehmen für Analysen in sozialen Netzwerken, und hat Hummels‘ Account ausgewertet. Sein Programm erkennt unter anderem falsche Likes und Kommentare.
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Demnach stiegen bei mehreren Instagram-Postings der Influencerin die Likes immer wieder und enorm stark an – gerade dann, wenn die Engagement-Rate mal für längere Zeit niedriger war.
Auch Hans Eggert, der technisch Verantwortliche von Social Data Pro, bestätigt Matusche in seiner Annahme, dass viele Likes von Hummels nicht echt sind: „Anzeichen für Manipulation haben wir auch bei einigen anderen gesehen, aber keine, die so eindeutig oder vergleichbar sind mit dem Account von Frau Hummels.“
Cathy Hummels dementiert die Vorwürfe, sie habe die Likes selbst gekauft
Hummels hat sich über Instagram bereits dazu geäußert und erklärt, dass sie nichts mit den falschen Likes zu tun habe. „Und jetzt soll ich über 200.000 Likes gekauft haben in einem Monat? Ist das nicht ein bisschen viel, ein bisschen zu auffällig?“, fragt sie in einem Post.
Insgesamt sollen es 60 auffällige Posts sein, für die Hummels zusammen mindestens 200.000 Likes bekommen hat. Und natürlich wäre es auf den ersten Blick sehr auffällig und unklug, eine solche Menge an Likes selbst einzukaufen.
Möglich wäre auch, dass Unbekannte Hummels ungefragt unterstützen beziehungsweise ihr gezielt schaden wollten. Denn laut Hummels‘ Anwalt könne „ja jeder für wenige Euro eine beliebige Anzahl an Likes für beliebige Posts erwerben“.
Cathy Hummels‘ Like-Zahlen schießen unverhältnismäßig nach oben
Hummels folgen über 507.000 Menschen auf Instagram. Natürlich generiert ein neuer Post von ihr gleich nach dem Absetzen jede Menge Likes. Anschließend geht das Engagement in der Regel wieder zurück.
Durch Werbung oder Nennung einer anderen Person auf Instagram kann man natürlich wieder auf einen alten Post aufmerksam machen. Aber einfach so?
Bei Hummels gingen die Like-Zahlen laut Analyse nämlich immer dann stark nach oben, wenn der Zenit überschritten war und es nur noch gelegentlich Herzen regnete. Und nach ein paar Minuten war der Like-Schauer auch schon wieder vorbei.
Die Engagement-Manipulation ist problematisch für Unternehmen
Natürlich leidet gerade das Image der Influencerin, weil öffentlich aufgedeckt wurde, dass viele ihrer Likes nicht echt sind. Wirklich problematisch ist so etwas aber vor allem für Unternehmen, die mit Influencern zusammen arbeiten wollen.
Denn gekaufte Likes und Follower können den Anschein erwecken, dass ein Influencer deutlich mehr Menschen erreicht als er es wirklich tut. Außerdem ist diese Art von Betrug auch Wettbewerbsverzerrung, schließlich können die Fake-Likes ein Profil erfolgreicher und größer darstellen als das anderer Influencer.
Das Problem ist nicht aus der Luft gegriffen: Laut dem Tagesspiegel soll jeder zehnte Influencer betrügen und Abonnenten oder Likes kaufen.
Warum ist der Engagement-Betrug so einfach?
Ob Hummels die Likes selbst gekauft hat oder von Unbekannten betrogen wurde: In einer perfekten Welt besteht keine Möglichkeit, die Engagement-Rate unnatürlich zu steigern. Zumindest aber sollte der Betrug nicht so einfach möglich sein.
Denn wie Hummels‘ Anwalt bereits sagte: Theoretisch kann jeder Nutzer über Apps von Drittanbietern jeden öffentlichen Post bewerben. Wer ernsthaft will, kann Influencern und Unternehmen also ganz schön schaden.
Vor allem sind die sozialen Netzwerke inzwischen auch zu wichtigen Marketing-Plattformen geworden. Vielleicht sind sie auch schon wichtiger als beispielsweise das öffentliche Fernsehen, weil es über Social Media viel einfacher ist, eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen.
Über Instagram, aber auch Facebook, Twitter und Co., können wir uns schließlich selbst aussuchen, von wem wir uns über welche Themen informieren lassen.
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