FaceApp ist zurzeit der Social-Media-Trend schlechthin und sorgt aktuell für eine Menge Kontroverse rund um das Thema Datenschutz. Mit der Anwendung lassen sich Selfies aufnehmen und bearbeiten, um auf den Fotos beispielsweise älter oder jünger auszusehen – das Ganze funktioniert mithilfe von KI-Technologie. FaceApp ist zwar gratis, aber für die Entwickler ist die App ein Weg, um kostenfrei an riesige Datenmengen zu kommen, mit denen sie ihre KI verbessern können. Der eigentliche Wert steckt also nicht in der App selbst, sondern in der künstlichen Intelligenz und den gesammelten Datensätzen.
FaceApp gehört einem russischen Unternehmen, das seinen Sitz im Skolkovo Innovation Center hat, welches wiederum der russischen Regierung gehört. Das ist auch der Grund, weshalb die App zahlreiche Datenschutzbedenken aufgeworfen hat.
NEW: Late in 2018, #FaceApp moved to the Skolkovo Innovation Center run by the Russian government. pic.twitter.com/u8LBsHpGbQ
— Forensic News (indefinite hiatus) (@forensicnewsnet) July 17, 2019
Als Reaktion auf die zunehmenden Sorgen der Nutzer, gaben die Entwickler in einem Statement gegenüber TechCrunch bekannt, dass die App „keine Nutzerdaten nach Russland schickt“. Die App nutze AWS und Google Cloud, um die hochgeladenen Fotos zu speichern und zu verarbeiten. Außerdem lösche man die meisten Bilder innerhalb von 48 Stunden von den Servern, heißt es in dem Statement. Wie viele der Fotos nach Ablauf der 48 Stunden noch auf den Servern verbleiben, verrieten die Entwickler jedoch nicht. Darüber hinaus gäbe es einen Weg, um alle Nutzerdaten von den FaceApp-Servern zu löschen – dieser müsse jedoch noch optimiert werden.
Das vollständige Statement von FaceApp zu den Datenschutzbedenken findet ihr hier. Außerdem erklären die Entwickler, wie Nutzer ihre Fotos löschen können:
Wir akzeptieren Anfragen von Nutzern, die ihre gesamten Daten von unseren Servern löschen möchten. Unser Support-Team ist derzeit zwar überlastet, Anfragen dieser Art haben jedoch Priorität. Für eine schnellere Bearbeitung empfehlen wir, die Anfrage in der App über „Einstellungen“ > „Support“ > „Einen Bug melden“ mit dem Begriff „Privacy“ in der Betreffzeile zu senden. Wir arbeiten bereits an einer verbesserten Benutzeroberfläche für diese Funktion.
FaceApp demonstriert, welchen Preis wir für die Nutzung kostenloser Apps zahlen – komplett kostenlos ist schließlich nichts im Leben.
Via Techcrunch