Das Marketing ist dynamisch und bringt immer wieder Phänomene zum Vorschein, die uns irritiert zurücklassen – ob analog oder digital. Was also tun? Die Luft rauslassen! Aus diesem Grund gibt es an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen unsere Kolumne: Einer geht noch – Der Marketing-Nachtritt zum Sonntag. Heute: Social Media für Unternehmen und liegengebliebene Chancen.
Mehr oder weniger jedes Unternehmen nutzt heute Social Media. Und einige haben auch offensichtlich verstanden, dass Social Media ihre Unternehmenszukunft nachhaltig beeinflusst.
Diese Erkenntnis kommt meist spätestens zu dem Zeitpunkt, wenn die „Marktbegleiter“ bereits kräftig auf Facebook, Instagram und Co. unterwegs sind und gute Inhalte produzieren.
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Diese Unternehmen wissen um ihre Chance: Sie lancieren Kampagnen, stellen ihre Produkte und Services bildgewaltig vor und setzen alles daran, Interessenten an sich zu binden, eine Community aufzubauen und neue Kunden dazu zu gewinnen.
Social Media für Unternehmen: Der Weg zu künftigen Kunden und Kollegen
Doch was manche Unternehmen vor allem aus der Industrie so fabrizieren, ist so erschreckend wie ernüchternd. Quasi Social Media aus der Hölle.
Während meiner Fortbildung zum Social Media Manager im Jahr 2012 gaben unsere damaligen Dozenten abschreckende Beispiele, wie Social Media eben nicht funktioniert und welche Maßnahmen eher erfolgsversprechend sind.
Da wäre zum Beispiel:
- Sprich nicht die ganze Zeit über dich selbst.
- Social Media ist kein Werbekanal.
- Nutze kein Fachchinesisch und auch keinen Branchen-Slang.
- Ohne Strategie kein Erfolg.
- Finde deine eigene Tonalität.
- Stell kompetentes Personal ein und beziehe wenn möglich mehrere Abteilungen und Teams in die Social-Media-Arbeit ein.
Für mich aus der Blase der Marketing-Nerds mit ausgeprägtem Social-Media-Tourette-Syndrom ist das einfach alt – fast abgestanden wie ein schales Bier. Und auch schon so verinnerlicht, dass ich bei Netzwerk-Gesprächen immer noch auf entsetzte Gesichter stoße, wenn ich ins Schwärmen und Predigen komme.
Natürlich entwickelt sich Social Media weiter. Und auch wir bei BASIC thinking könnten noch weitaus mehr herausholen als das, was wir unseren Lesern auf unseren Kanälen bieten.
Doch mir fällt immer häufiger auf, dass Industrie-Unternehmen nicht wirklich verstanden haben, dass gutes Social Media kein Nice-to-have ist. Meistens handelt es sich dabei um Unternehmen, die sich finanziell wirklich nicht krümmen müssen, wenn sie ihr Marketing-Team um eine oder zwei Personen aufstocken.
Keine Zeit für Veränderung! Unser Katalog muss fertig werden!
Woran liegt das? Ist das sogar ansteckend?
Ich denke, es ist einfach die Engstirnigkeit vieler Unternehmer, die von einem strategischen Wert von Social Media im Zusammenhang mit Content Marketing nichts und vom Social-CEO schon gar nichts gehört haben.
Vor Gewinnen nicht richtig laufen können und daher am alten Schema festhalten wollen: Print kostet und ist etwas wert. Social Media ist billig und keine Überlegung wert. Logisch!
„Warum sollen wir etwas ändern? Uns geht es doch richtig gut. Marktführer! Innovationstreiber! Und von IHK und Co. werden wir doch regelmäßig eingeladen. Wir brauchen nichts ändern! Facebook ist doch eh Kindergarten.“
Henry Ford sagte seinerzeit: „Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“
Macht eure Chefs mundtot
Liebe Social-Media-Betraute und Marketing-Manager: Den Propheten aus dem eigenen Land wird nicht getraut. Findet euch damit ab. Doch es gibt Auswege. Zeigt euren Chefs, was nötig ist, um langfristig Erfolg zu haben. Holt euch, wenn möglich, externe Fachberater ins Haus.
Sucht euch Beispiele heraus von Unternehmen, die ausgewählte soziale Netzwerke richtig gut bespielen und ihre Kunden auf ihrer Buyer Journey abholen. Demonstriert, wie ihr als Unternehmen es richtig macht: mit Transparenz, Authentizität und Zugänglichkeit.
Denn das ist allemal ausschlaggebender als so manches innovative Feature.
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