Die bei der jungen Generation beliebte Social-Video-App Tik Tok gerät schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ins Visier von Datenschützern – und wieder geht es um den Schutz von Minderjährigen. Damit steht der chinesischen Plattform eine DSGVO-Strafe bevor.
Neben Instagram ist Tik Tok wohl die aufstrebendste Social-Media-Plattform des Jahres. Das neue Gewand der ehemaligen Social-Video-App Musically kommt vor allem bei Kindern und Jugendlichen sehr gut an.
Das führt dann als Nebeneffekt dazu, dass das chinesische Start-up Bytedance, zu dem Tik Tok gehört, mit einer Bewertung von 75 Milliarden US-Dollar das wertvollste Jung-Unternehmen der Welt ist.
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Aufgrund des Aufstiegs? Tik Tok erneut im Visier der Datenschützer
Doch selbstverständlich hat ein solch rasanter Aufstieg auch immer unangenehme Konsequenzen. Im Fall von Tik Tok geschieht dies durch eine gesteigerte Aufmerksamkeit der Datenschutzbehörden rund um den Globus.
Erst im Frühjahr 2019 hatte die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) die Plattform zu einer Rekordstrafe von 5,7 Millionen US-Dollar verurteilt. Als Grund wurde damals der Umgang mit den persönlichen Daten von Minderjährigen ohne Erlaubnis der Eltern genannt.
In eine ähnliche Richtung zielt nun die Untersuchung des britischen Information Commissioner’s Office (ICO). Die britische Datenschutzbehörde wirft bereits seit Februar einen Blick auf die Transparenz-Tools von Tik Tok. Das berichtet der Guardian.
Die Entscheidung der US-amerikanischen FTC hat offenbar auch die Kollegen in Großbritannien aufhorchen lassen.
Schützt Tik Tok die Minderjährigen nicht genug?
In der Kritik steht Tik Tok bei den britischen Datenschutzbehörden vor allem aufgrund des offenen Nachrichten-Systems. Das heißt: Auf der Plattform ist es für Erwachsene relativ unkompliziert möglich, Kinder zu kontaktieren und mit ihnen zu schreiben.
Zwar hat der chinesische Mutterkonzern Bytedance bereits auf ähnliche Kritik reagiert und einige Schutz-Mechanismen implementiert. Diese müssen jedoch manuell und proaktiv von den Eltern oder Erziehungsberechtigten aktiviert werden.
Sobald das Tik-Tok-Profil auf „privat“ gestellt ist, können nur noch freigegebene Follower die Inhalte eines Accounts sehen. An dieser Stelle setzt auch das ICO an: Den Datenschützern geht es um die Art der Videos, die auf der Plattform gesammelt und erstellt werden.
Wie hoch fällt die DSGVO-Strafe gegen Tik Tok aus?
Sollten die britischen Datenschützer zu dem Entschluss kommen, dass Tik Tok aufgrund der Einstellungen gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt, droht eine DSGVO-Strafe.
Über die Höhe der möglichen DSGVO-Strafe gegen Tik Tok gibt es jedoch im Moment noch keine genaueren Details. Die maximale Strafhöhe liegt entweder bei 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Jahresumsatzes.
Da Bytedance jedoch ein privates Unternehmen ist, ist es nicht dazu verpflichtet, den generierten Umsatz öffentlich zu machen. Selbstverständlich sollte dieser Status jedoch nicht vor einer angemessen Strafe schützen.
Dennoch ist die Hoffnung auf eine angemessene Strafe aktuell relativ gering – das hat erst kürzlich eine mickrige Zwei-Millionen-Euro-Strafe gegen Facebook gezeigt.
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