Die Deutschen lieben ihre Autos. Doch ist der eigene PKW wirklich immer die beste Wahl, um von A nach B zu kommen? Ein Vergleich.
Das eigene Auto vor der Haustür ist einfach und bequem. Doch ist es auch effizient? Studien zeigen: Der PKW ist in der Stadt nicht immer die schnellste Variante.
In der Stadt ist das Auto im Nachteil
Zum Einkaufen in den Supermarkt. Mal eben zum Bäcker. Oder zur WG-Party in einen anderen Stadtteil. Je nach Anlass wählen wir wahrscheinlich ein anderes Transportmittel.
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Allerdings treffen wir dabei nicht immer die beste Wahl. Das gilt gerade fürs Autofahren in großen Städten. Denn oft scheint uns das Auto schneller, obwohl es das in Wirklichkeit gar nicht ist.
Gerade in Großstädten, wo man schnell in stockenden Verkehr gerät oder viel Zeit mit der Parkplatzsuche verschwendet, ist das Auto selten das schnellste Verkehrsmittel.
Das gilt vor allem für Kurzstrecken. Fast die Hälfte aller Autofahrten in deutschen Großstädten sind kürzer als fünf Kilometer.
Ironischerweise ist man genau auf solchen Strecken mit dem Auto unglaublich langsam, hat zum Beispiel das Umweltbundesamt herausgefunden.
Wenn du zum Beispiel eine Strecke von vier Kilometern in der Stadt vor dir hast und dabei PKW, Fahrrad, Pedelec, ÖPNV sowie zu Fuß gehen miteinander vergleichst, sind sowohl Fahrrad als auch Pedelec schneller als das Auto.
Zu Fuß brauchst du für diese Strecke im Schnitt 60 Minuten. Mit Bus und Bahn bist du 25 Minuten unterwegs. Das Auto ist im Vergleich zum ÖPNV mit über 20 Minuten Fahrzeit nicht sehr viel schneller.
Auf dem Fahrrad hingegen kommst du sogar mit einer Fahrzeit von 19 Minuten sogar etwas schneller an. Am schnellsten bist du aber mit rund 16 Minuten auf dem Pedelec.
Erst ab einer Strecke von zehn Kilometern wird das Auto schneller als das Pedelec.
Auto ist das teuerste Verkehrsmittel
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Der VCD hat als Teststrecke für den Vergleich den Weg zwischen dem Schlesischen Tor in Kreuzberg und der Humboldt Universität in Berlin zugrunde gelegt.
Womit ist man auf dieser Strecke schneller: mit dem Auto, dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Fahrrad?
Auf dieser spezifischen Strecke dauerte der Weg zu Fuß 49 Minuten. Mit dem ÖPNV war man 26 Minuten unterwegs. Der eigene PKW brauchte 23 Minuten und das Fahrrad lediglich 13 Minuten.
Mit dem eigenen Auto verlierst du aber nicht nur Zeit im Stadtverkehr. Wie die Übersicht des VCD zeigt: Das Auto ist teurer als alle anderen Verkehrsmittel. Darüber hinaus ist es auch schlechter für deine Gesundheit und fürs Klima.
Radfahren steigert die Lebenserwartung
Forscher des Forschungsinstituts IRAS an der Universität Utrecht haben zum Beispiel herausgefunden, dass regelmäßiges Radfahren die Lebenserwartung um drei bis 14 Monate steigern kann.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sogar einen Index entwickelt, um den Nutzen von Rad- und Fußverkehr für die Wirtschaft zu ermitteln. Demnach sparen Volkswirtschaften rund einen Euro pro gefahrenem Radkilometer.
Hinzu kommen rund 27 Millionen Euro, die Unternehmen allein dadurch sparen, dass ihre Mitarbeiter mit dem Rad statt mit dem Auto zur Arbeit kommen.
Fahrradfahren und zu Fuß gehen sind besser fürs Klima
Logischerweise sind sowohl der ÖPNV als auch Fahrräder und zu Fuß gehen besser fürs Klima als Autofahren. Wenn du beispielsweise von Montag bis Freitag mit dem Rad insgesamt zehn Kilometer zur Arbeit und zurück pendelst, sparst du damit im Vergleich zum Auto rund 350 Kilogramm CO2.
So sehr du also dein eigenes Auto liebst und so hilfreich es manchmal auch sein mag, auf vielen Strecken in der Stadt bist du nicht nur gesünder und klimafreundlicher, sondern sogar günstiger und schneller mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs.
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