Ist Lightyear One das neue Superauto unter den Elektroautos? Die Entwickler versprechen eine Rekordreichweite von 800 Kilometern und die wohl effizientesten Solarzellen der Welt.
Elektroautos sind in vieler Hinsicht klimafreundlicher als Verbrenner. Das steht und fällt aber auch mit der Stromquelle, die du zum Laden der Fahrzeuge nutzt.
Lädst du dein E-Auto mit Strom aus Kohle, ist das fast genauso schlecht für die Umwelt, wie wenn du einen Benziner oder Diesel fährst. Um beispielsweise eine Kilowattstunde Strom aus Braunkohle zu gewinnen, werden einer Studie zufolge bis zu 1.230 GrammCO2 ausgestoßen.
Neue Stellenangebote
Praktikum im Bereich interne Kommunikation und Social Media BOS GmbH & Co. KG in Ostfildern bei Stuttgart |
||
Online-Manager / Onlinemarketing-Manager / Social-Media-Manager (m/w/d) UNIGLAS GmbH & Co. KG in Montabaur |
||
Content- & Social Media Manager:in (m/w/d) fischerAppelt in Hamburg |
Im Vergleich dazu: Bei der Stromgewinnung aus einer Fotovoltaikanlage sind es bis zu 160 Gramm und bei Strom aus Windkraft lediglich bis zu 16 Gramm CO2.
Wenn du also wirklich klimafreundlich mit einem Elektroauto unterwegs sein willst, ist es am besten, wenn der Strom dafür aus erneuerbaren Quellen stammt.
Das ist auch der Ansatz des niederländischen Start-ups Lightyear. Die Gründer sind ehemalige Mitglieder des „Solar Team Eindhoven“, einem Team von Ingenieurstudenten, die die World Solar Challenge dreimal (2013, 2015, 2017) gewonnen haben.
Nun haben sie mit Lightyear der Welt ein brandneues Elektroauto präsentiert: Lightyear One.
Die Gründer behaupten, dass Lightyear One bis zu 800 Kilometer pro Ladung fährt. Darüber hinaus kann das Fahrzeug selbst Sonnenenergie gewinnen – und das über Solarzellen. Diese sind angeblich 20 Prozent effizienter als traditionelle Solarzellen.
Elektroauto? Ja! Solarauto? Nein!
Die Aussagen zur Solarenergie sind aber mit einiger Vorsicht zu genießen. Ja, Lightyear One hat Solarzellen auf dem Dach und auf der Haube und kann daraus Strom beziehen, um den eigenen Akku zu laden. Das ist allerdings stark begrenzt. Die maximale Kapazität liegt hier bei zwölf Kilometer Reichweite pro Stunde.
Seien wir ehrlich, zwölf Kilometer ist wirklich nicht viel. Sehr viel mehr als eine Fahrt zum Supermarkt ist da nicht drin. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Autos, die das Team für die World Solar Challenge entwickelt hat, MEHR Sonnenenergie gewinnen konnten als die Autos zum Fahren brauchten.
Daher ist es nicht ganz richtig, wenn einige Lightyear One als Solarauto bezeichnen. Genau genommen handelt es sich dabei vielmehr um ein Elektroauto mit Solarzellen.
Schließlich kannst du Lightyear One auch ganz normal über die Steckdose oder über einen Schnellladestecker aufladen. Das Konzept ist damit ähnlich zum Sion, das vom Münchner Start-up Sono Motors entwickelt wurde.
Trotzdem muss man sagen: Wenn die Reichweite wirklich stimmen sollte, wäre das sehr beeindruckend. Damit würde Lightyear One sogar den Tesla Model S schlagen, der aktuell mit einer Reichweite von 595 Kilometern der weltweite Spitzenreiter ist.
Der Preis ist happig
Kaufen kann man dieses Super-Elektroauto allerdings noch nicht. Bislang ist erst der Prototyp fertig. Auf den Markt kommen soll es wahrscheinlich 2021. Interessierte können aber schon jetzt die ersten 500 Autos vorbestellen.
Dazu braucht man allerdings auch das nötige Kleingeld. Der Preis für die Vorbestellungen liegt bei 119.000 Euro. Der Marktpreis soll wahrscheinlich bei 149.000 Euro liegen.
Hier stellt sich dann wirklich die Frage: Lohnt sich das? Erstens wissen wir bislang gar nichts darüber, wie Lightyear One überhaupt produziert wird. Wird zur Produktion Ökostrom genutzt werden? Wo genau wird das Auto überhaupt hergestellt? All das ist bislang noch nicht bekannt.
Auch muss man sagen: Zu dem Preis kann man sich eigentlich auch ein „normales“ (sprich: sehr viel günstigeres) Elektroauto kaufen und eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach installieren. Damit lädt man sein Elektroauto nicht nur umweltfreundlich, man spart langfristig auch noch Geld beim Stromverbrauch im Haushalt.
Zum Weiterlesen