In der letzten Zeit feuern diverse Silicon Valley-Firmen in Reden immer wieder gegen die Geschäftsmodelle der jeweiligen Konkurrenz. Nach Google, das Apple und seine Preispolitik erst kürzlich kritisierte, feuert jetzt Apples Tim Cook gegen die Konkurrenz.
Der CEO richtete vor 30.000 Teilnehmer (Studierende und ihre Angehörigkeiten) an der Stanford Universität ein Appell an nicht näher genannte Firmen und fordert, dass diese das von ihnen hinterlassene „Chaos“ aufräumen sollen. Die Verantwortung für dieses könne nicht einfach auf andere abgeschoben werden.
[mg_blockquote cite=“Tim Cook“]It feels a bit crazy that anyone should have to say this, but if you built a chaos factory, you can’t dodge responsibility for the chaos.[/mg_blockquote]Konkret geht es um die zuletzt aufgetretene Pannen rund um Fake News, Datenlecks, Datenschutzprobleme und Hassreden. Cook spricht von einem sich täglich wiederholenden Problem und fordert weniger Überwachung und einen stärker kontrollierten Handel mit Nutzerdaten.
Die Statements haben logischerweise auch einen kommerziellen Hintergrund. Während das Geschäftsmodell von Konzernen wie Google auf dem Tausch von Daten gegen einen Service basiert, hat Apple mit dem Fokus auf Datenschutz eine wahre Marktlücke gefunden. Der Deal ist einfach: Bezahle für die von dir in Anspruch genommene Dienste und wir kümmern uns sorgsam um deine Daten.
[mg_blockquote cite=“Tim Cook“]If we accept as normal and unavoidable that everything in our lives can be aggregated, sold and even leaked in the event of a hack, then we lose so much more than data. We lose the freedom to be human.[/mg_blockquote]Letztlich verhält sich Apple aber auch nicht immer wirklich korrekt. So ist nach wie vor Google als Standard-Websuche im Safari-Browser voreingestellt (Apple erhielt dafür um die 10 Milliarden Dollar im letzten Jahr) und in China werden die Daten der Nutzer nach wie vor über von der Regierung vorbestimmte Wege gelenkt.
Allgemein wäre es positiv zu sehen, wenn der Nutzer (unabhängig vom Dienst) entscheiden könnte, wie er die anfallenden Kosten für die Nutzung deckt. Wir sehen es ja heute schon teilweise bei Nachrichtenmagazinen, die den Leserinnen und Lesern zwei Chancen überlassen: „Bezahle und erhalte einen Zugang ohne Tracking“ oder „Nutze unser Angebot und wir tracken dich“.
Ob sich das Modell bei allen möglichen Dienstleistungen durchsetzt, ist indes noch unklar. Würdet ihr für einen Google Premium-Dienst bezahlen? Wenn ja, wie viel? Klar ist hingegen, dass wir bis dahin uns aber sicherlich noch einige Vorträge von Google, Microsoft, Apple und Co. anhören dürfen.
Quelle: The Next Web
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