Spotify liegt im Rennen um den Titel für den erfolgreichsten Streaming-Dienst weit vor Apple. Aber stimmt das wirklich? iTunes ist bald Geschichte. Dafür veröffentlicht Apple im Herbst drei neue Apps. Wir erklären dir, warum das eine raffinierte Idee sein könnte.
Im Herbst erscheint das neue Apple-Betriebssystem Mac OS Catalina für Mac. Das Update bedeutet auch das Ende für iTunes. Apple ersetzt die Multimedia-Software nämlich mit drei neuen Apps: Apple Music, Apple Podcast und Apple TV.
Apple verspricht sich von der Aufsplittung, dass wir noch einfacher unsere Lieblingsmusik, neue TV-Sendungen, Filme und Podcasts entdecken können.
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Eigentlich klingt das aber so, als würde uns die Änderung mehr Zeit und Nerven kosten. Immerhin finden wir nicht mehr alle Inhalte an einem Ort, sondern müssen drei Apps verwalten und hin und her wechseln.
Spotify ist für alle verfügbar
Spotify hingegen hat alles an einem Ort gesammelt. Dass der schwedische Konzern längst mehr als ein Streaming-Dienst ist, hatten wir dir erst kürzlich ausführlich erklärt. Hier wollen wir Spotify aber einmal nur als solches mit Apple Music vergleichen.
Apple Music konnte Spotify bislang nicht den Rang ablaufen. Das lag sicher auch daran, dass der Streaming-Dienst lange nur mit einem Apple-Gerät zugänglich war. Die Schwäche ist mittlerweile behoben und die App auch für Android-Nutzer verfügbar. Spotify war das aber schon viel früher.
Außerdem macht Spotify es uns einfacher, ein Familien-Abo abzuschließen. Wir können den Streaming-Dienst problemlos mit anderen Leuten teilen. Das Prozedere mit Apple Music läuft anders. Dafür braucht jeder Nutzer auch eine Apple-ID.
Tschüss, iTunes – Hallo Apple Music, Apple Podcast und Apple TV
Apple hat also schon damit begonnen, seine Welt auch für Nicht-Kunden zu öffnen. Inwiefern die neuen Apps – also Apple Music, Apple Podcast und Apple TV – auch für Microsoft- und Android-Nutzer verfügbar sein werden, ist aber bislang unklar.
In jedem Fall schlägt Apple einen anderen Weg als sein Konkurrent Spotify ein: Statt einer überfüllten App mit allen Audio- und Video-Formaten, gibt es demnächst eben drei schmale Plattformen.
Das kann dem US-amerikanischen Unternehmen vielleicht einen entscheidenden Vorteil sichern. Wir haben mehr Platz für unsere Lieblingsformate, können sie viel leichter ordnen und dementsprechend auch finden. Möglicherweise ist die Bedienung in mehreren Apps also doch praktischer.
Laut einer Pressemitteilung soll die neue Musik-App etwa „unglaublich schnell, unterhaltsam und einfach zu bedienen“ sein. Die Anwendung soll über 50 Millionen Songs, Playlists und Musikvideos enthalten.
Ob wir Songs laden, kaufen oder von einer CD importieren: Apple will, dass wir Zugriff auf unsere komplette Mediathek haben.
Apple Podcasts kommt mit über 700.000 Sendungen und neuen Kategorien, selbst erstellten Sammlungen von Experten und neuen Suchwerkzeugen für zukünftige Lieblingspodcasts.
Hier dürfte Spotify allerdings die Nase vorne haben. Dank des neuen Soundtrap-Features können die Schweden bald jede Menge exklusive Inhalte bieten.
Apple TV wird persönlicher
Dafür glänzt Apple TV bald mit eigenen Channels, personalisierten Empfehlungen und über 100.000 iTunes-Filmen und Serien. Spotify kann zwar mit Musik-Clips, Dokumentationen und exklusiven Video-Serien dagegen halten. Die größeren Features packt aber das kalifornische Unternehmen aus.
Das neue Betriebssystem TV OS 13 verspricht zudem nicht nur eine Video-Vorschau im überarbeiteten Home-Bildschirm und neue 4K-HDR-Videos. Auch der eigene Spiele-Service Apple Arcade hat einen prominenten Platz erhalten.
Apple will dann nicht mehr nur eigens für Apple TV entwickelte Gaming-Controller unterstützen. Wir sollen auch mit unseren Controllern für die Xbox One S und Playstation 4 spielen können.
Spotify hat den leichteren Zugang als iTunes
Was Spotify seinen Kunden deutlich leichter macht als Apple: Der schwedische Streaming-Dienst ist auch frei verfügbar. Dann zwar mit Werbeunterbrechungen, die mitunter ganz schön nerven können. Aber so haben wir immerhin die Möglichkeit, auch ohne kostenloses Probe-Abo in die Anwendung zu schnuppern.
Apple Music lässt sich nur mit einem abgeschlossenen Abo nutzen. Die Preise sind mit rund zehn Euro für eine Einzelperson und rund 15 Euro für eine Familie mit bis zu sechs Personen die selben wie bei Spotify. Allerdings ist die kostenlose Testphase hier ganze drei Monate lang. Bei Spotify muss man schon nach einem Monat zahlen.
Apple Music lohnt sich für Apple-Nutzer wohl mehr
Wie lohnenswert die Aufteilung von Apple Music, Apple Podcasts und Apple TV letztendlich sein wird, bleibt abzuwarten.
Die Vorzeichen für die Neuerung für Apple-Kunden stehen aber gut. Immerhin haben alle Anwendungen offenbar reichlich zu bieten. Vor allem könnten die aufgespaltenen Apps für viel mehr Übersicht sorgen.
Es scheint zudem, als würden Apple-Kunden ob der schieren Menge an Funktionen mehr von den neuen Apps profitieren als von Spotify.
Ein wenig umständlich wird es nur, wenn wir uns einen Premium-Account mit Familienmitgliedern teilen wollen, die keine Apple-ID haben. Die müssten sich dann erstmal eine anlegen.
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