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Ein Tag im Leben mit dem Xiaomi Mi 9 – Mittelklasse-Flaggschiff

geschrieben von Ümit Memisoglu

Das Xiaomi Mi 9 wurde uns übrigens von Gearbest zugeschickt. Mehr dazu erfahrt Ihr am Ende des Artikels.

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Der Morgen mit dem Xiaomi Mi 9

Ich stehe um 8 Uhr morgens mit 100% Akku auf. Dabei fällt mir wie immer auf, dass ich zu viele Benachrichtigungen erhalten habe. Das sehe ich zum einen an der Benachrichtigungs-LED an der Oberseite des Xiaomi Mi 9 und zum anderen am Always on Display. Dieses finde ich deshalb sehr cool, weil man aus mehreren Designs wählen kann, die Allesamt ziemlich gut aussehen und teilweise auch bei Tag und Nacht jeweils leicht anders aussehen. Leider scheinen hier nicht immer alle Benachrichtigungen angezeigt zu werden, weshalb man dann auf den Sperrbildschirm geht, dessen dynamische Wallpaper, die sich auch abhängig von der Uhrzeit ändern und hübsch animiert sind, wirklich super aussehen. Natürlich kann man das Smartphone auch einfach entsperren, indem man beispielsweise den im Display integrierten Fingerabdrucksensor nutzt. Hier wird auf einen optischen Sensor gesetzt, der genauso schnell ist, wie der Sensor beim Huawei P30 Pro. Seit dem letzten Update funktioniert es auch endlich zuverlässig.

Ich antworte schnell den wichtigsten Nachrichten und lasse danach kurz ein wenig Musik abspielen, während ich mich vorbereite. Mit dem etwas breiter platzierten, aber dünnen Frontlautsprecher hätte ich erwartet, dass wir mit dem Xiaomi Mi 9 auch Stereo-Sound haben. Leider ist das nicht der Fall und der Ton kommt nur aus den Lautsprechern auf der Unterseite. Der Frontspeaker ist also nur für Telefonate und Sprachnachrichten da. Dabei klingt der Sound aber doch relativ gut und bleibt auch bei hoher Lautstärke stabil genug um das Hörerlebnis nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Insgesamt ist es auf jeden Fall überdurchschnittlich gut.

Xiaomi Mi 9 Kamera Foto Smartphone Test 14

Ich verlasse das Haus, schaue wann der nächste Zug nach Wuppertal kommt und Fahre mit dem Bus zum Hauptbahnhof. Auf dem Weg beantworte ich weitere Nachrichten, schaue was auf meinen sozialen Medien los ist, bis ich es schließlich zum Zug um 10:13 Uhr schaffe. Der Akkustand ist bei 93%.

Im Zug selbst lese ich mir einige aktuelle Nachrichten auf dem FullHD+ (1080 x 2340, 403 ppi) Super AMOLED Display des Xiaomi Mi 9 an, welches mit Corning Gorilla Glass 6 geschützt wird. Das Display mit Tröpfchen-Notch ist scharf in der Darstellung und auch bei Sonne noch gut lesbar. Mehr zum Display kommt später.

Ich probiere auf dem Weg einige neue Spiele die ich heruntergeladen habe. Und ja, es gibt kein Spiel, was auf dem Xiaomi Mi 9 nicht flüssig läuft, denn wir haben hier mit dem Snapdragon 855 und der Adreno 640 den neuesten und schnellsten Qualcomm-Chipset. Entsprechend ist die Performance hier sehr flüssig und auch das System läuft Butterweich. Mit 6 oder 8 GB RAM hat man dabei genug Speicher für Multitasking. Intern haben wir hier nur 64 bzw. 128 GB zur Verfügung. Ich persönlich würde zu 128 greifen, aber den meisten sollte 64 GB noch gut ausreichen. Man sollte die Wahl aber gut überlegen, da man den Speicher nicht erweitern kann.

Wo wir gerade beim System sind: Das Xiaomi Mi 9 kommt mit MIUI 10 basierend auf Android 9 Pie. MIUI ist sehr spielerisch, bunt, versteckt wirklich überall nette Animationen und bietet dabei eine Menge an Extrafunktionen. Generell mag ich persönlich das System sehr, da es nie langweilig wirkt und gefühlt alles kann, was man braucht. Zudem hat man mit der Designsprache von Xiaomi das Gefühl etwas neues in der Hand zu halten, wo sich andere Hersteller immer weniger trauen. Im Kern ist es ähnlich wie EMUI von Huawei, was nicht verwunderlich ist, da es damals das Vorbild war. Mittlerweile sind sie aber nicht mehr so vergleichbar wie früher. Ob einem das System gefällt oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Flüssig läuft es allemal.

Auf dem Weg höre ich übrigens noch Musik über Bluetooth-Kopfhörer. Bluetooth 5.0 mit aptX HD wird hier unterstützt. Wer mit Kabel hören will muss den mitgelieferten USB-C Adapter nutzen, da kein Klinkenanschluss vorhanden ist. Bei dem Anschluss handelt sich um einen USB 2.0 Anschluss. Nach einer Fahrt von etwa 2 Stunden bin ich beim Haus meiner Eltern um 12:20 angekommen und das Xiaomi Mi 9 hat noch 79% Akku.

Der Morgen mit dem Xiaomi Mi 9

Nach dem Duschen arbeite ich ein wenig am PC bis meine Mutter fertig mit ihrer Arbeit ist und nehme einige Selfies auf, bevor und während ich mit Ihr um 14 Uhr spazieren gehe. Nein, ich nehme nicht vor jedem Spaziergang Selfies auf, sondern tue dies mit diesem Bericht im Hinterkopf.

Bei den Selfies in unterschiedlichen Situationen fällt auf, dass die 20 MP Frontkamera mit f/2.0 des Xiaomi Mi 9 zwar das Gesicht gut und scharf darstellt, egal ob portrait-Modus oder nicht, jedoch Probleme bei den Highlights hat. Bei Gegenlicht verständlich, hatte ich kein Gegenlicht, bzw. Licht, mit dem die meisten Smartphones besser fertig werden. Hier scheint der Dynamikumfang recht niedrig zu sein, aber wenigstens ist das Gesicht scharf und die Farben sind gut. Auch ist der Bokeh-Effekt relativ gut und lässt sich im nachhinein in seiner Schärfe anpassen. Ein Bühnenlicht-Feature wie beim iPhone z.B. gibt es auch.

Hauptkameras hat das Xiaomi Mi 9 drei. Einen 48 MP Weitwinkel- mit f/1.8, einen 16 MP Ultraweitwinkel- mit f/2.2 und einen 12 MP Telesensor mit zweifach optischem Zoom bei f/2.2. Insgesamt kann man sagen, dass die Sensoren eine ziemlich gute Arbeit leisten. Vor allem der 48 MP Sensor fängt viele Details auf und hat insgesamt einen guten Dynamikumfang, sodass ziemlich gute Bilder bei Tag entstehen. Dabei wird es noch von der künstlichen Intelligenz unterstützt, die Objekte erkennt und entsprechend das Bild etwas aufpeppt, sofern man dies aktiviert. Generell bietet die Kamera sehr viele Extrafunktionen für diverse Situationen und kommt unter anderem auch mit einem Pro-Modus und einem 48 MP Clarity-Modus, der nochmal mehr Details einfangen soll. Im Grunde hat man hier nur eine größere Datei mit der man arbeiten kann. Auch der Telesensor bietet gute Ergebnisse. Ein klein wenig enttäuscht bin ich vom Ultraweitwinkel, da der Detailverlust und der Farbunterschied im Bild schon bemerkbar ist.

Auf dem Weg habe ich natürlich noch einiges an Videomaterial gesammelt, aber dazu später mehr. Auch habe ich ab und zu mal auf E-Mails und mehr geschaut, denn meine mobilen Daten bzw. WLAN ist immer aktiv. Nach einem kurzen Einkauf, wo ich per NFC mit Google Pay bezahle, geht es wieder nachhause. Es ist 16:32 und das Xiaomi Mi 9 ist bei 71%

Daraufhin sitze ich ein wenig im Garten, wo ich einige Produktbilder von dem Xiaomi Mi 9 aufnehme. Es ist wirklich ein schönes Smartphone mit dünnem Profil und schönem Design. Das Schimmern der Glasrückseite gefällt und auch kleine eigene Details wie der glitzernde Ring um die Hauptkamera lassen es interessant wirken. Die Ähnlichkeit zu vielen Anderen Smartphones lässt sich jedoch nicht abstreiten. Falls Ihr euer Smartphone schützen wollt, hat Xiaomi auch direkt ein transparentes Softcover in die Box gepackt. Wer sich das Xiaomi Mi 9 genau anschaut, wird merken, dass das Smartphone oben mit einem Infratotsensor bestückt ist um Fernseher und andere Gerätschaften zu steuern. Auch kommt es mit einem AI-Button, der nicht störend platziert ist und sich nicht so einfach wie Bixby versehentlich aktivieren lässt. Er lässt sich auch umbelegen, bzw. komplett ausschalten. Standardmäßig ist darauf der Google Assistant gelegt und bei einem Doppelklick öffnet sich Google Now.

Xiaomi Mi 9 Kamera Foto Smartphone Test 14

Ich nehme also danach noch einige Fotos auf und sehe, wie gut das Xiaomi Mi 9 Farben abbilden kann. Nicht nur das: Die Macroaufnahmen sehen richtig gut aus. Ich würde einschätzen, dass man hier auf etwa 2,5 cm Entfernung gehen kann um ein scharfes Bild zu erhalten. Zumindest für Naturfotografie hat mich das Xiaomi Mi 9 überzeugt.

Xiaomi Mi 9 Kamera Foto Smartphone Test 14

Bis 19 Uhr sitze ich noch im Garten, wo ich das Smartphone mit der Kamera verbunden habe um die Steuermöglichkeiten aus der Entfernung testen zu können, da ich dafür noch keine Zeit hatte. Dabei schaue ich noch einige Youtube-Videos, die mir die unübersichtlichen Sony-Menüs erklären. Der Akku ist bei 59%.

Der Abend mit dem Xiaomi Mi 9

Ich schneide schon mal schnell die Videos die ich heute aufgenommen habe mit dem Xiaomi Mi 9 selbst zusammen um am Abend weniger Arbeit zu haben. Nach einem ganz kurzen Nickerchen, helfe ich meiner Mutter beim Vorbereiten des Abendessens, da wir irgendwann nach 21 Uhr wieder essen können. Heute ist es mal etwas „einfacheres“ mit Burgern. Brot wurde auch noch gebacken und Linsensuppe gekocht. Während des ganzen Prozesses habe ich einige Fotos und Videos aufgenommen.

Xiaomi Mi 9 Kamera Foto Smartphone Test2 1

Nach dem Essen trinke ich kurz einen Kaffee und Fahre kurz darauf um 22.30 mit 44% Akku raus in die endlich dunkle Stadt um schnell etwas abzuholen. Halte aber ab und zu mal an um schnell einige Nachtfotos zu machen und einige Videoschnipsel aufzunehmen. Insgesamt kann man sagen, dass die Performance der Kamera bei Nacht im Automatikmodus überdurchschnittlich ist. Wirklich gut wird es erst mit aktiviertem Nachtmodus, da dadurch sichtbar mehr Details im Bild erkennbar sind, Lichtquellen nicht überbelichtet sind und allgemein mehr sichtbar ist. Falls man also bei Nacht mit dem Xiaomi Mi 9 fotografieren will, sollte man möglichst immer den Nachtmodus nutzen. Auch bei Nacht fällt jedoch auf, dass die Frontkamera des Xiaomi Mi 9 Lichtquellen gerne ins unendliche überbelichtet. Das ist auch wieder schade, da es immerhin Gesichter gut darstellt.

Zuhause wieder um 23 Uhr angekommen, schneide ich schnell den Rest der Videos am Smartphone zusammen. Unten seht Ihr einmal die Videoqualität in 4K 30 FPS (1080p 30 FPS Frontkamera). Aufnehmen kann die Hauptkamera bis zu 4K 60 FPS, aber bei 30 ist sie besser stabilisiert. Generell kann man sagen, dass die Aufnahmequalität gerade noch auf unterem Flaggschiff-Niveau ist und die Stabilisierung hervorragend ist, auch wenn es hin und wieder mal etwas stöckelt. Es gibt zwar noch immer deutlich besseres auf dem Markt, aber das Xiaomi Mi 9 kann sich bei Tag definitiv sehen lassen. Einzig bei Nacht schwächelt die Stabilisierung die Qualität wird eher durchschnittlich. Dafür bleiben wenigstens die Farben gut erhalten und die Kamera neigt zumindest nicht dazu einen Grün oder Gelbstich einzubauen. Nicht gut ist der Ton, denn dieser hört sich bei Xiaomi leider noch immer so an, als würde das Mikrofon durch irgendetwas unterdrückt werden. Auch macht leichter Wind Probleme in der Tonaufnahme, weshalb ein Mikrofon wie das Shure MV88+ bei Aufnahmen, wo der Ton wichtig ist, definitiv benötigt wird. Das ist echt schade, da die Videoqualität doch schon ziemlich gut ist.

Nachdem ich also fertig bin, lege ich mich um 12 Uhr Nachts ins Bett und schaue eine Folge der neuesten Lucifer-Staffel an. Das Display stellt Videoinhalte und Fotos wirklich gut dar. Unterstützen tut es dabei sogar HDR10 Inhalte und generell habe ich nichts am Display selbst zu bemängeln, da Schärfe, Schwarzwert und Farben des Super AMOLED Panels wirklich top sind. Auch die Notch stört nicht, falls man gerne wie im Kino im Vollbildmodus schauen möchte, da sie nur eine sehr kleine und in der Cinematographie unwichtige Fläche bedeckt.

Xiaomi Mi 9 Kamera Foto Smartphone Test 14

Um etwa 1 Uhr habe ich noch 29% Akku übrig. Und ich lege mich schlafen. Die Akkuperformance des 3300 mAh Akkus würde ich generell trotz der geringen Kapazität als relativ gut bezeichnen, denn am Ende kam ich noch gut durch den Tag. Sollte es jedoch mal leer gehen, kann man es mit Quick Charge 4+ aufladen und kommt so auf eine Leistung 27 Watt, was wirklich schnell ist. Nicht so schnell wie die 40 Watt bei Huawei, aber immerhin besser als bei den meisten Smartphones auf dem Markt. Sehr schnell ist auch die kabellose Ladetechnik, denn das Xiaomi Mi 9 kann mit bis zu 20 Watt laden, sofern man ein passendes Ladegerät hat. Falls der Akku also mal zur Neige gehen sollte, ist er zumindest wieder schnell aufgeladen.

Erhältlich ist das Xiaomi Mi 9 in der globalen Version z.B. bei Gearbest, die uns das Gerät zugeschickt haben. Das Smartphone kommt mit offizieller globaler (also auch deutscher) Firmware (keine Händler-Rom) mit Playstore und allem drum und dran und unterstützt alle deutschen Frequenzbänder.
Dort kann man es unkompliziert und schnell bestellen. Unsere Sendung kam innerhalb weniger Tage bei uns an. Bei Bestellungen aus dem China oder HK Lager empfiehlt Gearbest die Bestellung via Priority Line. Damit soll der Versand kostenlos und schnell sein.

Über den Autor

Ümit Memisoglu