Die Flut an Anzeigen im Internet steigt immer weiter an. Werbenetzwerke versuchen uns zu jeder Zeit, auf jeder Internetseite geräteübergreifend zu identifizieren, um möglichst viel über unsere Präferenzen herauszufinden und uns auf Basis dessen die idealen Produkte vorschlagen zu können. Die Schattenseite dieser Methodik bekommen wir inzwischen fast wöchentlich mit: Ein Datenskandal reiht sich an den nächsten.
Es gibt aber auch Unternehmen, die gegen die Datensammelwut ankämpfen. Im Suchmaschinenbereich gibt es beispielsweise schon sehr viele gute Alternativen, wie Metager, Startpage und DuckDuckGo. Bei letzterer hat CEO Gabriel Weinberg nun eine Do Not Track-Initiative gestartet und möchte das vor 10 Jahren vorgestellte System nun auf gesetzlicher Ebene verankern.
[mg_blockquote cite=“Gabriel Weinberg“]Do Not Track is one thing that you can do that will opt you out of all the tracking. All that’s really left is to give it regulatory teeth.[/mg_blockquote]Das Problem, das es bei der Do Not Track-Einstellung gibt, ist, dass viele Webseitenbetreiber diese zwar wahrnehmen, aber einfach ignorieren. Dabei ist das Interesse, nicht getrackt zu werden, durchaus vorhanden. 25 Prozent der Internetnutzer haben in ihrem Browser explizit die Do Not Track-Einstellung gesetzt (was nicht heißt, dass 75 Prozent getrackt werden wollen).
Ein weiteres Problem auf Seiten der Betreiber ist selbstverständlich auch, dass durch das selbstständige Deaktivieren des Trackings große, lukrative Werbedeals nicht mehr angenommen werden können und so eine Finanzierungslücke entsteht. Journalistische Inhalte verschwinden aufgrund dessen auch zunehmend hinter Paywalls.
Das von Weinberg geforderte Vorgehen ist durchaus nachvollziehbar. Webseiten, die in der Konfiguration des Browsers das gesetzte Flag „Do Not Track“ erkennen, soll es gesetzlich verboten werden den Nutzer zu tracken. Das heißt, dass bereits automatisch das Tracking von Drittparteien deaktiviert wird und für die eigene Seite das Sammeln von Daten auf ein Minimum beschränkt werden soll.
[mg_blockquote cite=“Gabriel Weinberg“]This is a simpler option that we could pass today and doesn’t prevent a stronger privacy bill in the future.[/mg_blockquote]Der Vorschlag wird auf jeden Fall zu einigen Diskussionen führen. Hier ist es meiner Ansicht nach wichtig, dass beide Seiten (also die Betreiber der Seiten und die Nutzer) angehört werden und ein möglichst nachhaltiger Ansatz gewählt wird. Denn nur, wenn sich der Betrieb einer Seite langfristig lohnt, dann wird diese auch in Zukunft weiter existieren.
Wie sieht es bei euch aus? Würdet ihr auf Privatsphäre verzichten, sofern ihr online viele Angebote kostenfrei nutzen könnt? Oder folgt ihr eher der alten Divise „Wen du nichts bezahlst, dann bist du das Produkt“ und bezahlt für Inhalte (per Abo oder Einzelabruf)? Eins ist auf jeden Fall klar: Eine nicht finanzierte Lösung ohne Tracking wird es auch nicht so schnell in der Zukunft geben.
Quelle: The Verge
Mehr Privatsphäre: