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Wer hat eigentlich das Selfie erfunden?

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Tagtäglich schauen mehrere Millionen Menschen in die Kamera und knipsen ein Selfie von sich. (Foto: Pixabay.com / InspiredImages)
geschrieben von Stephanie Kowalski

Tagtäglich schauen mehrere Millionen Menschen in die Kamera und knipsen ein Foto von sich. Das Selfie ist aber keine bloße Modeerscheinung. Die Geschichte hinter dem Begriff ist viel älter.

Selfies sind im Social Web überall zu finden: Auf Facebook, Twitter, Instagram und Co. Stars und Sternchen nutzen sie gerne zur Selbstdarstellung und für kostengünstige Social-Media-Kampagnen.

Für viele Social-Media-Influencer sind Selfies die wichtigsten Kommunikationsinstrumente, mit denen sie nicht nur ihre Zielgruppe unterhalten. In Zusammenarbeit mit Unternehmen präsentieren sie Marken und Produkte, um ordentlich Umsatz zu generieren.

Doch auch „normale“ Menschen fotografieren sich selbst gerne und teilen diese Bilder mit ihrem eigenen Netzwerk.

Doch wer hat eigentlich das Selfie erfunden?

Was ist ein Selfie überhaupt?

Ein Selfie ist im Grunde nichts anderes als ein Selbstporträt, das auf Armeslänge aus der eigenen Hand aufgenommen wird. Solche Bilder werden gerne in den sozialen Netzwerken geteilt und bilden entweder eine oder mehrere Personen ab.

Selbstporträts als Fotografie sind eine Weiterentwicklung der Porträts in der Malerei. Zu früheren Zeiten fiel es Fotografen nicht leicht, ein Bild von sich selbst zu machen, da die Kameras grundsätzlich mit Stativ verwendet wurden und für ein gut erkennbares Bild lange Belichtungszeiten nötig waren.

Ähnliche Bilder konnten dann auch mit der Erfindung des Selbstauslösers fotografiert werden. Heutzutage vereinfacht die sogenannte Selfie-Stange das Erstellen eines Selfies.

Das erste Selbstporträt der Geschichte

Das erste Selfie der Geschichte stammt nicht etwa von Sternchen wie Britney Spears oder It-Girl Paris Hilton. Sondern von Robert Cornelius. Im Jahr 1839 versuchte er für einen Auftraggeber, die Daguerreotypie zu verbessern.

Für dieses Fotografie-Verfahren baute Cornelius eine spezielle Kamera. Um die einwandfreie Funktion sicherzustellen, benötigte er die Aufnahme eines Menschen. Bilder waren damals nur erkennbar, wenn das lebende Objekt über eine längere Zeit stillstand oder stillsaß.

Robert Cornelius, Guiness World Records

Auch in den Guiness World Records findet Robert Cornelius mit dem ersten Selbstportät Erwähnung. (Foto: Twitter / Screenshot)

Wie es der Zufall so wollte, hatte Cornelius niemanden außer sich selbst zur Hand. Also machte er ein Bildnis von sich selbst. Er schien sich im Klaren zu sein, dass er das erste Selbstporträt aufgenommen hat. Auf der Rückseite des Bildes notierte er „Das erste jemals gemachte Lichtbild. 1839“.

Die erste Nutzung des Selfie-Begriffs

Robert Cornelius mag die erste Person gewesen sein, die ein Selbstporträt von sich erstellte. Doch die Person, die den Begriff „Selfie“ als erstes nutzte, war eine andere.

Die erste nachgewiesene Verwendung stammt aus dem Jahr 2002. Im australischen Internet-Forum von ABC Science online veröffentlichte ein Australier einen Beitrag mit einem Selbstporträt, um eine Verletzung in seinem Gesicht zu präsentieren. Im Text des Beitrags steht: „Sorry about the focus, it was a selfie“.

Der Begriff ist damit australischer Herkunft – auch, wenn das Selbstporträt an sich aus dem Jahr 1839 stammt. Später wählte das Time Magazine „Selfie“ unter die wichtigsten Wörtern des Jahres 2012. So gelang das Begriff unter die Top 10 der Schlagworte 2012.

Im darauffolgenden Jahr erklärte das Oxford English Dictionary „Selfie“ zum „Wort des Jahres 2013“.

Selfie, Oxford English Dictionary

Oxford English Dictionary erklärte Selfie zum Wort des Jahres 2013. (Foto: Twitter / Screenshot)

In Deutschland ist der Begriff seit 2011 bekannt. Einer der frühesten Belege dafür ist – laut der WELT – ein Bildtext in einem Gothic-Blog vom März 2011. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) verfasste zu diesem Phänomen einen passenden Beitrag, der am 13. August 2013 veröffentlicht wurde.

Auch Spiegel Online und die Webseite Vice setzten sich im Sommer 2013 mit dem Begriff auseinander. So oder so waren die deutschen Medien und Online-Magazin zwei Jahre zu spät dran.

Selfie oder nicht Selfie: keine Frage, sondern Selbstverständlichkeit

Gründe, warum wir Selfies anfertigen, gibt es viele. Die einfachste Erklärung ist, dass diese Bilder einfach zu erstellen und weiterzugeben sind. Außerdem geben Selfies dem Fotografen, der gleichzeitig das Motiv ist, die Kontrolle darüber, wie er oder sie sich darstellen will.

Psychologisch betrachtet dient das Selfie als Selbstvergewisserung für den Fotografen. Sie wollen ein möglich authentisches Bild von sich selbst machen und dieses Selbstbild anderen vermitteln.

Die Idee des Selbstporträts ist einige Jahrhunderte alt. Den Begriff „Selfie“ haben wir allerdings einem Australier und seiner Gesichtsverletzung zu verdanken.

Warum machst du von dir Selbstporträts? Welcher Influencer macht die besten Selfies?

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Über den Autor

Stephanie Kowalski

Stephanie Kowalski ist Bloggerin und unterstützt als freiberufliche PRlerin kleine und mittelständische Unternehmen bei ihrer Kommunikation. In ihrem Blog Online PR Guide erklärt sie, wie man mithilfe bewährter PR-Strategien und moderner Online-Kanäle erfolgreich digital kommuniziert.