In Behind The Screens – der Podcast über Digitalisierung – spricht Panos Meyer, Geschäftsführer der Hamburger Digital-Agentur Cellular, mit Personen, die sich in unterschiedlicher Position und Verantwortung täglich mit den Herausforderungen der Digitalisierung auseinandersetzen. Heute zu Gast: Claudia Frese, CEO von MyHammer.
MyHammer ging 2006 an den Start und ist somit ein echter Internet-Dinosaurier, der spaßeshalber auch als “Tinder für Handwerker” bezeichnet wird.
Claudia Frese, die zuvor unter anderem als Head of Consumer Strategy bei Ebay gearbeitet hat, verantwortet seit 2014 als CEO und Vorstandsvorsitzende die digitale Handwerkervermittlung. Aktuell sind dort rund hundert Mitarbeiter beschäftigt.
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Das Tinder für Handwerker
In Deutschland gibt es über 500.000 Handwerker-Betriebe. MyHammer arbeitet aktuell mit etwa 20.000 davon zusammen.
Die Plattform vermittelt pro Jahr Aufträge in Höhe von eine Milliarde Euro. Im Vergleich zu den 600 Milliarden Euro der gesamten Bauwirtschaft wirkt diese Zahl gering. Das hat einen Grund.
Claudia Frese: “Wir sind nur im dritten und kleinsten Bereich der Bauwirtschaft (erster öffentlich, zweiter gewerblich, dritter privat) tätig. Und hier auch nur in einem weiteren Untersegment, was die Zahlen wieder relativiert, da wir keine Brücken oder Flughäfen bauen, sondern Kleinaufträge vermitteln.”
Das durchschnittliche Auftragsvolumen soll etwa 1.500 Euro pro Handwerker beantragen.
In Deutschland werden aktuell pro Jahr 80.000 neue Betriebe gegründet. Das garantiert für MyHammer einen stetig wachsenden Neukunden-Zufluss.
Allgemein würden Handwerker die Plattform für eine höhere aktive Betriebsauslastung, bessere Planbarkeit sowie für die gezielte Auswahl an Tätigkeiten (zum Beispiel Durchbrüche von Wänden) nutzen.
Vertrauen ist der entscheidende Faktor
Vertrauen stellt dabei für Claudia Frese den entscheidenden Erfolgsfaktor. Und das nicht nur für einen Marktplatz, sondern auch allgemein für jede Marke.
Ein Bewertungssystem wie bei Ebay oder MyHammer würde zwar bei der Auftragserteilung helfen. Die Entscheidung der Nutzer für oder gegen einen Handwerker erfolgt jedoch viel irrationaler.
Die zentrale Herausforderung sei, das Markenbild der Plattform zu stärken. Das Ziel: „Der Kunde sollte sagen können: Ja, bei denen weiß ich, dass ich dort einen guten Handwerker finde!”, wie Frese weiter ausführt.
Der sehr stark regulierte und eher konservative Handwerksmarkt hilft MyHammer dabei in Sachen Qualitätssicherung.
Denn hier sind bestimmte Qualifizierungen bei der Handwerkskammer entsprechend prüfbar. Bei Konflikten zwischen Kunden und Handwerkern hilft die Plattform zudem als Vermittler.
Wie Claudia Frese den immer noch sehr konservativen und stark regulierten Markt mit MyHammer revolutionieren möchte, wie sie den Internet-Dinosaurier agil hält und welche Rolle ein klarer Fokus bei der Umsetzung von Ideen spielt, erläutert sie in der neuen Folge des Behind The Screens-Podcast, den du hier auf Soundcloud, iTunes oder Spotify direkt und kostenlos anhören kannst.
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