Um schneller zum Einsatzort zu kommen, probieren immer mehr Rettungsstaffeln in Deutschland etwas Neues: Fahrräder statt Rettungswagen.
Bei Rettungssanitätern kommt es buchstäblich auf jede Sekunde an. Je schneller die Rettungskräfte an den Unfallort kommen, desto mehr Menschenleben können gerettet werden.
Manchmal kommen dafür spezielle Apps zum Einsatz. Andere Male fliegen die Sanitäter dafür mit dem Hubschrauber zu den Verletzten. Oder sie kommen auf zwei Rädern – mit dem Fahrrad.
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Manchmal sind zwei Räder schneller als vier
Denn manchmal sind zwei Räder eben besser als vier. Bei Stadtfesten und Veranstaltungen mit Menschenmengen, wie etwa Demonstrationen, in Parks oder schlichtweg, wenn man durch enge Gassen muss. Während Autos hier eine Weile brauchen würden, um zu den Verletzten zu gelangen, sind Fahrräder in solchen Situationen einfach schneller.
Die Fahrradsanitäter rücken dabei in der Regel zu zweit an und haben dabei die gleiche Ausrüstung wie ihre motorisierten Kollegen.
Dazu gehören nicht nur Verbandsmaterial oder Geräte zur künstlichen Beatmung, sondern auch Spezialausrüstung wie etwa ein externer Defilibrator.
Die Räder selbst sind meist robuste Mountainbikes und spezieller Federung. Die Taschen für die Ausrüstung sind natürlich wasserdicht.
Die Sanitäter kommen auch auf Inlinern
In Deutschland sind diese Fahrradstaffeln bei Rettungsdiensten relativ neu. Beim Deutschen Roten Kreuz in Hamburg zum Beispiel war der erste Einsatz 2011 bei einem Marathon.
Auch die Johanniter in Niedersachsen und Bremen experimentieren mit der Fahrradstaffel. Hier gibt es spezielle Fälle, in denen die radelnden Sanitäter zum Einsatz kommen.
„Bisher haben wir Wanderungen, Inliner- und Fahrradtouren betreut. Die Fahrräder kommen aber auch bei größeren Veranstaltungen wie Stadtfesten oder Schützenausmärschen zum Einsatz”, sagen die Johanniter.
Denn hier kommen die Rettungskräfte nicht nur mit dem Fahrrad angerollt, sondern manchmal eben auch mit Inline-Skatern.
40 Mal um die Erde geradelt
Während die Fahrradstaffeln in Deutschland nur zu speziellen Anlässen zum Einsatz kommen, gibt es in London eine hauptberufliche Fahrrad-Abteilung bei den Rettungsdiensten, die Cycle Response Unit (CRU).
Gearde in dicht besiedelten Städten und Orten mit großen Menschenmengen ergibt eine solche Fahrradstaffel sehr viel Sinn.
Die CRU in London gibt es seit 19 Jahren und die Sanitäter fahren 365 Tage im Jahr, bei Wind und Wetter.
Adverse weather – 'snow bother' for our cycle paramedics!
One year ago today, Kat from our @LAS_CycleTeam showed how they were not letting the Beast From The East heavy snow stop them from getting to patients. 🚲❄️ pic.twitter.com/hAHqopbAWU
— London Ambulance Service (@Ldn_Ambulance) March 1, 2019
Ihre Fahrräder sind deshalb mit Blaulicht und Sirene ausgestattet und haben besonders resistente Räder sowie pannensichere Schläuche. Auch die Kleidung der Sanitäter ist wetterfest.
Da die Sanitäter in London aber zum Teil bis zu 100 Kilometer pro Tag radeln, müssen sie natürlich auch sehr fit sein. Das Team selbst schätzt, dass es bislang eine Strecke geradelt ist, die zusammengerechnet mehr als 40 Mal den Erdumfang ergibt.
🚴♂️🚴🏿♀️🌍✖️4⃣0⃣
Our pedal powered paramedics @LAS_CycleTeam can reach patients more quickly in congested areas. The team estimates they’ve cycled the equivalent of circling the earth more than 40 times! pic.twitter.com/0UwlHm7bkm
— London Ambulance Service (@Ldn_Ambulance) March 15, 2019
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