Der Umgang mit dem Tod wird sich mit dem Fortschreiten der Digitalisierung zunehmend verändern. Das steht schon heute fest. In Japan entsteht derzeit ein interessanter Trend, der moderne Technologien und die Lehren des Buddhismus vereint.
Wie fast alle Bereiche des Lebens wird auch das Sterben und der Tod von der Digitalisierung und Technologisierung unserer Zeit nachhaltig verändert.
Das beginnt mit Diskussionen zum Umgang mit dem digitalen Nachlass eines Verstorbenen auf sozialen Netzwerken, führt über den Weg der anonymen Online-Bestattung hin zu einer neuen Entwicklung aus Japan.
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Die Lehren des Buddhismus in digitaler Form
Konkret geht es dabei um eine Idee der japanischen Künstlerin Etsuko Ichihara, über die die Journalistin Ana-Marija Bilandzija in einer kleinen Dokumentation im Magazin Die Zeit berichtet. Etsuko Ichihara will mit ihrer Idee den technischen Fortschritt unserer Zeit mit den alten Lehren des Buddhismus verbinden.
Die Grundlage ihres Konzeptes der „Digitalen Schamanen“ bildet ein Konzept des Buddhismus. Anhänger dieser Religion glauben, dass die Seele eines Verstorbenen nach seinem Tod noch 49 Tage auf der Erde weilt, ehe sie verschwindet.
Diese Zeit sollen die Angehörigen nun noch aktiv mit dem Verstorbenen verbringen. Das soll den schmerzlichen Abschied erleichtern. Möglich wird dies durch humanoide Roboter.
Dafür wird zunächst das Gesicht des Verstorbenen eingescannt. Anschließend wird per 3D-Drucker eine Maske erstellt, die einem humanoiden Roboter aufgesetzt wird. Dank Künstlicher Intelligenz und vorher aufgezeichneten Stimmen und Gesten imitiert der Roboter den Verstorbenen für 49 Tage.
Die „Digitalen Schamanen“ im Porträt
Auf die Idee zu den „Digitalen Schamanen“ kam Etsuko Ichihara nach dem Tod ihrer Großmutter. Was für uns abwegig klingt, ist in Japan viel weiter akzeptiert. Die Künstlerin erklärt gegenüber der Zeit: „In Japan werden Roboter wie Familienmitglieder behandelt, nicht wie Maschinen.“
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