Facebook-Gruppen sind ein großartiges Marketing- und Kommunikations-Tool. Trotzdem treiben mich die Gruppen, ihre Mitglieder und ihre Administratoren regelmäßig zur Weißglut. Ein Kommentar.
In den guten alten Zeiten, als man noch den Newsfeed bei Facebook nutzen konnte, um an Informationen zu gelangen, spielten Facebook-Gruppen eine eher untergeordnete Rolle. Klar, auch damals gab es schon Zusammenschlüsse – zum Beispiel von Fußball-Fans oder Arbeitssuchenden.
Doch seitdem sich Facebook dazu entschieden hat, den Newsfeed nur noch mit Nachrichten aus der eigenen Filterblase – in meinem Fall eine Mischung aus Social Media und American Football – zu befüllen, sind Facebook-Gruppen unfassbar wertvoll geworden.
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Hier erhalte ich zuverlässig Informationen zu den Themen, die mich interessieren. Und es kommt noch besser: Wenn ich mich länger in einer Facebook-Gruppe aufhalte, spielt mir Facebook sogar Inhalte aus diesen Gruppen von selbst in meinen Newsfeed. Großartig!
Die Führung einer Facebook-Gruppe
Wer sich jedoch intensiv mit Facebook-Gruppen beschäftigt und aktiv in diesen unterwegs ist, stellt schnell fest: Es nervt und ist anstregend. Manchmal fragt man sich sogar, ob die Leute ihr Gehirn vor dem Facebook-Login ausschalten.
Doch genug der Aufregung an dieser Stelle. Schließlich muss auch hervorgehoben werden, dass es Hunderte großartige Facebook-Gruppen gibt. Diese ermöglichen einen Austausch auf Augenhöhe und lassen Diskussionen mit verschiedenen Meinungen zu.
Womit steht und fällt eine Facebook-Gruppe? Mit ihren Administratoren! Klar, es braucht gerade bei größeren Gruppen auch ein paar eindeutige Regeln. Dazu gehört beispielsweise, dass Hass, Beleidigungen und Mobbing verboten sind. Das ist einleuchtend und immens wichtig für die Community.
Doch es gibt leider auch die Administratoren, die sich wie kleine Weltherrscher aufführen. Selbstverständlich: Sie dürfen jeden darauf hinweisen, dass vor drei Monaten, vier Tagen und acht Stunden dazu bereits ein Beitrag erschienen ist. Das ist ihr gutes Recht als Herr dieser Gruppe.
Dass durch diese übertriebene Pingeligkeit und Kleinkariertheit jedoch neue Nutzer auch schnell vergrault und vertrieben werden, vergessen wohl die meisten dieser kleinen Facebook-Lords – oder es ist ihnen egal.
Dieser kleine Comic fasst eigentlich alles hervorragend zusammen …
Facebook-Gruppen: Wo Anstand und Gesprächskultur fehlen
Noch viel schlimmer als diese überaus genauen Gruppen-Administratoren sind jedoch andere Gruppen im Allgemeinen und ihre Nutzer im Speziellen. Warum ich das so allgemein fasse? Weil sich solche Gruppen zumeist in mehreren Faktoren überschneiden:
- Alle Gruppen-Mitglieder teilen ein gemeinsames Interesse.
- Dieses Interesse wiederum ist häufig mit starken Gefühlen und Emotionen aufgeladen.
- Ungünstigerweise gibt es in diesen Gruppen fast keine Moderation.
Und wozu führt das? Richtig! Zu jeder Menge Wut, endlosen Diskussionen und zahlreichen Momenten, in denen man das Smartphone einfach nur noch an die Wand werfen möchte – und den eigenen Kopf gleich noch mit.
Denn wie hirnlos teilweise diese Gruppen und ihre Mitglieder agieren, ist absolut unbegreiflich. Das fängt grundsätzlich damit an, dass sich innerhalb der Kommentar-Spalten die Mitglieder beleidigen und anschreien. Ein Post ohne Ausrufezeichen ist eine absolute Seltenheit.
Du hast eine andere Meinung? Dann brüllen wir dich nieder!
Ebenso vergebens sucht man an diesen düsteren Orten Anstand und eine ordentliche Diskussionskultur.
Wer mit sachlichen Argumenten um die Ecke kommt, die entgegen der Meinung der Gruppe oder der Gruppen-Mitglieder gehen, wird zunächst diskreditiert. Im Anschluss folgt dann regelmäßig das Argument, dass man den „Jurnalismus“ – ja, wird fast immer nur mit „U“ geschrieben – nicht verstanden habe.
Schließlich dürften Journalisten nie ihre Meinung äußern – upsi. Dass es so etwas wie einen Kommentar oder eine Glosse gibt, ist in diesen Gefilden nicht bekannt. Dabei macht es übrigens keinen Unterschied, ob es um private, wirtschaftliche, sportliche oder politische Themen geht.
Wer den puren Hass am eigenen Leib erleben möchte oder nicht glaubt, dass es eine solche Situation gibt, sucht sich beispielsweise eine Tesla-Gruppe und postet dort einen Artikel, in dem das Auto von Elon Musk nicht bis in den Himmel gelobt wird.
So leicht war es noch nie, viele Menschen unbegründet gegen sich aufzubringen. Schließlich geht es in diesen Gruppen nicht um sinnvolle Diskussionen. Es gibt nur eine richtige Meinung und wenn du diese nicht zu 100 Prozent vertrittst, wirst du getreten.
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