Kennt ihr diese smarten Spiegel, die euch neben – naja – euch selbst auch noch das Wetter, die Termine, die Verkehrslage oder die Nachrichten anzeigen? Genau so einen habe ich mir gebaut. Und teile hier auf vielfache Nachfrage in meinen Instagram-Kommentaren und -Nachrichten, wie genau das abgelaufen ist.
Vorweg ein Hinweis: Ich bin kein Handwerker. Das war ein Experiment, nennt es meinetwegen Prototyp. Mir ist bewusst, dass das besser, schöner, stabiler, toller und schneller geht.
Nehmt diese Anleitung also gerne als Inspiration, als Anregung, macht eure eigenen Recherchen, eure eigenen Skizzen und Pläne und setzt das Projekt bloß nicht 1:1 so um, wie ich, wenn ihr es besser könnt.
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Zudem hantiert ihr bei so einem Projekt mit Säge, Messern, scharfen Kanten und Elektronik herum, die möglicherweise heiß werden. Fragt einen Experten, wenn ihr euch unsicher seid. Ich übernehme natürlich keine Gewähr.
Wie soll der Smart Mirror aussehen?
Bevor wir einsteigen, schauen wir uns am besten erstmal an, wie der Smart Mirror fertig aussehen soll. Dann ergeben die Einzelteile und Schritte auch mehr Sinn, auf die ich in der Folge eingehe.
Einkaufsliste: Smart Mirror
Schauen wir mal, was wir alles auf jeden Fall brauchen. Alle Amazon-Links sind Affiliate-Links. Bedeutet: Wir bekommen eine kleine Provision, ihr zahlt nichts extra, wenn ihr es über die Links kauft.
Die Technik des Smart Mirrors
- Raspberry Pi (in meinem Fall: 3 Modell B+)
- Micro SD-Karte (mind. 16 GB)
- Stromkabel
- HDMI-Kabel
- Display (hier: 17,3″)
- Controller-Board
- Micro-USB Kabel
Rahmen und Glas des Smart Mirrors
- IKEA-Bilderrahmen (IKEA (günstiger) / Amazon) in 50 x 50 cm
- Spionspiegelglas konfiguriert auf 50 x 50 cm (500 x 500 mm)
- Doppelseitiges Klebeband
Das Glas ist ein großer Kostenfaktor. Hier könnt ihr theoretisch auch auf eine Spionspiegel-Folie zurückgreifen, es sieht aber nicht so schön aus und ist wutanfallbereitende Frickelei (ich hab’s leider getestet). Wenn ihr das Projekt also wirklich ernsthaft angehen wollt, nehmt das Glas.
Der Raspberry Pi und das Smart-Mirror-OS
Bevor wir mit der Hardware anfangen, legen wir mit der Software los. Dazu habt ihr zwei Möglichkeiten: mirrOS von Glancr oder MagicMirror² von Michael Teeuw.
Die Software ist in beiden Fällen schnell aufgespielt. Ich habe mich aber für mirrOS (an deren Anleitung ich mich auch orientiert habe) entschieden, weil es in meinen Augen besser aussieht. Ist wahrscheinlich Geschmackssache.
Über die verschiedenen Betriebssysteme könnt ihr euch dann die jeweils verfügbaren Apps herunterladen und auf dem Spiegel installieren. Auch hier überzeugt mich mirrOS eher, weil einfacher.
Smart Mirror: Die Verkabelung
Display an Controller Board
Die Verkabelung ist super einfach und eigentlich fast selbsterklärend. Zunächst verbindet ihr das Controller Board mit dem Display. Das geht über den 40-Pin-Stecker.
Achtet beim Kauf des Monitors darauf, dass dieser auch einen 40-Pin-Anschluss hat. Ich hatte zunächst einen 15-Zoll-Monitor bestellt, der einen 30-Pin-Anschluss hat.
https://www.instagram.com/p/Bu_E05AH0t1/
Raspberry Pi an Controller Board
Das Controller Board verbindet ihr dann via HDMI mit dem Raspberry Pi.
Die Stromversorgung des Raspberry Pi stellt ihr über das Micro-USB-Kabel her, das ihr auf der Micro-USB-Seite an den Pi und auf der USB-Seite an das Controller Board anschließt.
Stromversorgung Controller Board
Zum Schluss müsst ihr nur noch das Stromkabel mit dem Controller Board verbinden, um Strom zu haben. Ihr könnt nun das Display mit der Fernbedienung, die beim Controller Board mitgeliefert wird, an- und ausschalten.
Smart Mirror: Rahmen und Spiegel
Das Schöne bei dem IKEA-Rahmen ist, dass ihr keine Holzarbeiten mehr machen müsst (außer ihr wollt etwas anpassen oder selbst machen). Das Glas, das ihr von der Glaserei bekommen habt, passt perfekt in den Rahmen.
Glas in Rahmen
Ich habe mich dazu entschieden, das Glas mit doppelseitigem Klebeband in den Rahmen zu kleben, um dem Ganzen noch etwas mehr Halt zu geben.
Display auf Glas
Das Display kommt dann einfach ebenfalls mit dem doppelseitigen Klebenband von hinten (innen) auf das Glas. Für die Technik habe ich mir dann ein Stück Pappe genommen, das mit Duct Tape umwickelt und um das Display herum ausgeschnitten.
Technik integrieren
Von vorne (also der Seite zum Glas hin) habe ich es dann noch mit schwarzem Stoff überzogen, damit das Innere des Spiegels möglichst dunkel ist, um gut zu spiegeln. Auf die Rückseite habe ich dann die Technik geklebt.
Diese Anleitung von TURN ON hat mir dabei auch sehr geholfen:
Hitzeproblematik
Hinweis: Die Technik wird teilweise sehr heiß. Ich habe sie daher auf einen kleinen Ständer gebaut, um Luft dranzulassen. Zudem habe ich noch einen kleinen Ventilator vom Raspberry Pi übrig gehabt, den ich im Inneren zur Luftzirkulation verwende.
Ich empfehle, den Spiegel auf keinen Fall längere Zeit unbeobachtet laufen zu lassen. Ich fühle mich dabei aktuell noch nicht wohl und suche noch nach besseren Lösungen für die Wärmeentwicklung.
Smart Mirror selber bauen: Zeit und Kosten
Anfangs klingt es nach einem größeren Projekt, sich einen smarten Spiegel zu bauen. Im Grunde dauert es ein paar Stunden und kostet ca. 300 Euro. Wenn ihr auf das Glas verzichtet und Folie nehmt, seid ihr bei ca. 220 Euro.
Das ist zwar viel Geld, ich persönlich habe dabei aber auch enorm viel gelernt. Das Endergebnis kann sich (finde ich) sehen lassen und tut genau das, was ich mir erhofft hatte.
Zudem sieht man das Display in ausgeschaltetem Zustand nicht durch das Glas, sodass der Spiegel – wenn er nicht gerade smart ist – immerhin ein schicker Spiegel ist.
Weitere Schritte: Was man noch machen kann
Wenn man seinen Smart Mirror weiterentwickeln möchte, wären da noch ein paar Ideen, die ich hätte:
- Neue Apps schreiben, mit denen man seinen Spiegel erweitern möchte
- Einen Bewegungsmelder integrieren, der den Spiegel ausschaltet, wenn nach X Minuten keine Bewegung mehr im Haus zu erkennen ist
- Eine smarte Steckdose koppeln, die den Spiegel zu bestimmten Zeiten an- und ausschaltet
War diese Anleitung für dich hilfreich oder hast du Fragen, Tipps, Vorschläge? Gerne unten in die Kommentare damit! Wer keine Lust auf Bauen (und mehr Kleingeld) hat: Wir haben vor kurzem den DIRROR getestet.
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