BT

Studie: Apple Watch kann bei der Erkennung von Herzproblemen helfen

geschrieben von Felix Baumann

Der Markt für intelligente Uhren und Fitnesstracker ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Inzwischen läuft man täglich vielfach Leuten über den Weg, die ein solches Gerät um den Unterarm geschnallt haben. Neben dem Empfangen von Nachrichten, der Navigation und dem rudimentären Bedienen des Telefons versprechen Wearables meist auch eine verbesserte Gesundheit. Das war auch bei der Einführung der Apple Watch (3. Serie) im November 2017 so, als Apple eine Zusammenarbeit mit der Stanford-Universität ankündigte.

Inhalt der vom kalifornischen Unternehmen finanzierten Zusammenarbeit war die Erkennung und Vorbeugung von Herzkrankheiten des Trägers. Dazu nahmen 419.093 Personen aus 50 Staaten teil, die über 8 Monate ihren Alltag mit der Apple Watch bestritten. Nach Auswertung der angefallenen Daten stellte man fest, dass bei ungefähr 0,5 Prozent der Teilnehmer Unregelmäßigkeiten im Herzschlag auftraten. Diese circa 2.000 Teilnehmer erhielten dann über eine digitale Sprechstunde von Medizinern Unterstützung und auch ein weiteres professionelles Gerät, das über ein Kardiogramm den Herzrhythmus über einen festgelegten Zeitraum überwacht.

[mg_blockquote]Comparisons between irregular pulse-detection on Apple Watch and simultaneous electrocardiography (ECG) patch recordings showed the pulse detection algorithm (indicating a positive tachogram reading) has a 71 percent positive predictive value. 84 percent of the time, participants who received irregular pulse notifications were found to be in atrial fibrillation at the time of the notification.[/mg_blockquote]

Bei einem Drittel dieser „auffälligen“ Patienten stellte man im Anschluss ein unregelmäßiges Vorhofflimmern fest, das bei regulären Untersuchungen schnell mal übersehen werden kann. Auf diesem Weg konnten bereits frühzeitig Behandlungen gestartet und so sogar vielleicht langfristig Leben gerettet werden. Allgemein sieht die Stanford-Universität ein riesengroßes Potenzial in intelligenten Uhren und Trackern. Laut Dr. Marco Perez können die immer genaueren Geräte eine gute Grundlage für medizinische Entscheidungen werden.

Die Apple Watch warnt vor möglichen Unregelmäßigkeiten (Bild: Apple)

Die Warnungen der genutzten Apple Watch waren aber nicht immer korrekt. Das mag auch daran liegen, dass die Apple Watch Series 3 lediglich über einen optischen Herzschlagmesser verfügt und daher nur ungefähre Werte liefern kann. Aber einen höheren Anspruch hat man zurzeit auch nicht. Apple betonte auch beim Nachfolgemodell (Series 4), dass es sich bei der Uhr um keinerlei medizinisches Diagnosetool handelt.

Auch, wenn es sich hier wieder um einen unglaublich einfachen und schnellen Weg handelt, Probleme in der eigenen Gesundheit festzustellen, besteht ein großes Potenzial für Missbrauch. Wenn die Daten beispielsweise nicht ausreichend geschützt oder laut Geschäftsbedingungen an Werbepartner (man nehme eine Versicherung) weitergegeben werden, könnte der Betroffenen bald in einen teureren Tarif bei seiner Krankenversicherung eingestuft werden. Sofern die Daten nur zur Optimierung der Gesundheit des Nutzers verwendet werden, dann könnte uns schon bald eine bessere und gesündere Zukunft erwarten.

Quelle: The Verge

Mehr Gesundheit:

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.