Der Morgen mit dem Honor View 20
Der Morgen startet um 6:30 mit 100%, wo ich mich für die Arbeit fertigmache und was zu Essen vorbereite. Zu meiner fast täglichen Routine gehört es mittlerweile 10 Minuten Lang zu Meditieren. Dabei und beim anschließenden Musik hören in der Küche fällt auf, dass die Lautsprecher erstaunlich gut und laut klingen. Für die Preisklasse ziemlich gut, wobei ich für eine bessere Balance, vor allem beim Schauen von Videos, doch endlich mal gerne Stereospeaker bei Honor sehen würde. Nachdem ich kurz schaue was bei uns auf der Seite los ist, verlasse ich das Haus.
Im Bus schaue ich mir verpasste Benachrichtigungen an, auf die das Honor View 20 mich mit seiner kleinen LED am oberen Rand aufmerksam macht. Auf ein Always on Display muss man hier verzichten, da es sich hier um ein IPS LCD Panel handelt. Ein wenig negativ fällt der Vibrationsmotor auf bei dem man anscheinend gespart hat, denn es fühlt und hört sich überhaupt nicht hochwertig an. Da es aber seine Funktion erfüllt und nicht zu schwach ist, kann ich drüber hinwegsehen. Auf dem Weg zur Arbeit schaue ich mir innerhalb von 20 Minuten an, was in den Sozialen Medien los ist und lese mir aktuelle Nachrichten durch. Dabei ist mobiles Netz, Bluetooth, NFC, GPS, automatische Helligkeit, also im Grunde alles aktiv. Nachdem ich mir einen Kaffee geschnappt habe, auf der Arbeit um 8:05 Uhr angekommen, ist das Honor View 20 bei 93%. Soweit so gut.
Auf der Arbeit chatte ich hin und wieder mal kurz mit Leuten, lese meine privaten E-Mails, scrolle kurz durch Twitter und schaue ab und zu mal bei Pokemon GO rein. Das übliche also. Mit dem System komme ich ziemlich gut zurecht. Die Magic UI ist im Grunde EMUI 9 basierend auf Android 9 mit leichten Designabwandlungen, die erst auf dem zweiten Blick auffallen. Nachdem ich lange das Huawei Mate 20 Pro genutzt habe, sehe ich keinen gravierenden Unterschied in Kerndesign und Funktionalität. Die Animationen wirken nur leicht flüssiger. Mehr zum System und dessen Funktionen findet Ihr in meinen Tipps und Tricks Videos zum Honor View 20 (den Teil mit Fortnite könnt Ihr überspringen, da es nicht mehr aktuell ist und Honor das jetzt mit Seriennummern löst) oder nochmal ausführlich in meinem Huawei Mate 20 Pro Video. So viel sei zum System noch gesagt: Es ist noch immer ein leicht zu bedienendes und recht intuitives System mit vielen Extrafunktionen, welches gerade in Deutschland viele Fans zu haben scheint und selbst auf Low-End-Geräten flüssig läuft. Eventuell ist es dem einen oder anderen zu Bunt, aber man kann sich hier mit Themes aushelfen.
Der Nachmittag mit dem Honor View 20
Vor der Mittagspause nehme ich noch Testweise einige Schnappschüsse auf. Statt einer 12 Megapixel Dualkamera kommt das Honor View 20 jetzt mit einem 48 MP Sensor mit f/1.8 Blende und einer Time of Flight 3D Kamera für Tiefenerkennung daher. Entsprechend sind Portraits mit dem Honor View 20 relativ gut. Ich muss sagen, dass das Honor View 20, gerade in Innenräumen erstaunlich gute Fotos aufnimmt. Ich würde mir die Bilder vielleicht nicht an die Wand hängen, denn im Detail betrachtet offenbaren sich einige strukturelle Schwächen, aber für den Preisbereich ist das Ergebnis im Bezug auf Belichtung und Farben ziemlich gut, vor allem wenn man bedenkt, dass Honor gerne eine Zielgruppe bedient, die überwiegend auf Social Media Fotos teilt und die Bilder auch überwiegend am Smartphone betrachtet. Das Ziel ist es einfache Schnappschüsse gut aussehen zu lassen. Ich habe mir hier keine Mühe gegeben und trotzdem: Teilbar sind die Fotos ganz sicher.
Die KI führt, wie auch andere KI-Smartphones auf dem aktuellen Markt, eine semantische Bildanalyse durch, wo einzelne Bildelemente getrennt, erkannt, einzeln optimiert und zusammengefügt werden, weshalb z.B. bei Gegenlichtaufnahmen das Objekt im Vordergrund und der Himmel im Hintergrund vernünftig dargestellt werden, wo sonst entweder der Himmel überbelichtet wird oder das Objekt im Vordergrund zu dunkel ist. Nur bei Essen im Food Modus ist es manchmal ein „Hit or Miss“, da die Kamera leicht zu übersättigen neigt und einen leichten Vignette-Effekt anwendet. Hier beim Mittagessen aus der Mensa sieht es aber noch ordentlich auch. Schön ist, dass man die KI ganz einfach deaktivieren kann. Leider erlaubt es Honor nicht mehr dies auch nach der Aufnahme zu tun. Um 14 Uhr ist der Akku des Honor View 20 auf 71%.
14 Uhr ist für mich Feierabend und ich laufe ein wenig durch die Stadt, während ich mir einen Lernraum suche, wo ich meinen Nintendo Switch Artikel anfangen kann. Dabei kann ich den Ultra-Clarity-Modus ausprobieren, welches ein Key-Feature des Honor View 20 ist. Das Problem ist nur: Es ist in den Auflösungseinstellungen versteck, weshalb es wahrscheinlich deshalb von den meisten nie genutzt wird, was ich schade finde. Dabei wird mit vollen 48 MP mit einer Langzeitbelichtung aus der Hand geschossen, die etwa 3-5 Sekunden dauert. Dank diesem Modus sollen Details besser eingefangen werden. Ob das so stimmt, kann ich nicht wirklich sagen, denn zwischen einem normalen 48 MP Foto und dem Ultraklarheitsmodus gibt es bei der Detailgenauigkeit kaum Unterschiede. Die Fotos im Ultra Clarity Modus sehen aber aufgrund der Langzeitbelichtung ein wenig schöner in der Ausleuchtung, Dynamik und den Farben aus.
Bei 48 MP funktioniert die KI aber nicht, weshalb man sofort Farbunterschiede im Vergleich zum 12 MP Modus sieht und tatsächlich sieht man hier, dass die KI-Aufnahmen nicht immer die schöneren sind, weil sie manchmal die Sättigung leicht zu hoch einstellt. Meine Bitte an Honor: Bitte den Ultra-Clarity-Modus leichter aktivierbar machen. Es ist etwas nervig zum aktivieren und deaktivieren immer in die Auflösungseinstellungen gehen zu müssen.
Da es anfängt zu regnen, breche ich meine Fotosession ab und begebe ich mich in den Lernraum, da das Honor View 20 keine IP-Zertifizierung hat und ich nicht herausfinden will, wie viel Wasser es tatsächlich aushält. Bis 18 Uhr mache ich das übliche wie hin und wieder die Sozialen Medien checken und einpaar Nachrichten schreiben, während ich darauf warte, dass mich jemand wegen des Designs des Honor View 20 anspricht und fragt: „What kind of Phone is this?“, wie ich das letztens in einem anderen Artikel gelesen hatte. Leider habe ich diesen Satz noch nie, nicht einmal auf Deutsch, gehört. Sehr schön und einzigartig ist das Design des Honor View 20 dennoch, wobei der Effekt der V-förmigen Spiegelung in Innenräumen etwas deutlicher sichtbar ist. Der Akku ist um 18 Uhr bei 57%.
Der Abend mit dem Honor View 20
Es wird dunkel und ich gehe wie immer noch ein wenig durch die Stadt spazieren. Ich gehe nur diesmal denselben Weg, wie am Nachmittag, damit ich dieselben Fotos nochmal im dunkeln schießen kann. Hier scheint die KI echt gute Arbeit zu leisten im Bezug auf Farben und Weißabgleich und Details mit Blick auf das reale Motiv. Der Nachtmodus stellt Details klarer dar und hellt dunkle Bereiche auf, scheint aber einen leichten Gelbstich mitzubringen. Das ist zwar einfach zu korrigieren mit Apps wie Lightroom, würde ich aber von Haus aus besser erwarten. Das bedeutet aber auch hier nicht, dass es schlecht ist, denn selbst mit standardmäßig aktivierter KI performt das Honor View 20 tatsächlich besser als einige aktuelle Flaggschiffe, die noch nicht einmal einen Nachtmodus besitzen. Es ist einer der stärksten Features des Honor View 20. Nicht ganz so stark wie bei Huawei, aber immerhin.
Nicht so fantastisch ist die Videostabilisierung im Low-Light. Bei gutem Licht oder Tageslicht ist die Qualität zwar nicht Spitzenklasse, aber völlig in Ordnung, sofern man beim Gehen auf seine Schritte achtet, da die Kamera nicht optisch stabilisiert ist und man sich nur bei langsameren und kontrollierten Bewegungen auf die digitale Stabilisierung verlassen sollte. Im Low-Light ist die Stabilisierung aber überhaupt nicht hilfreich.
Das Honor View 20 kann bis zu 4k 30 FPS aufnehmen. Wenn es bei 4K Schwierigkeiten hätte, wäre das noch in Ordnung, aber auch bei FullHD tut es sich im Low-Light etwas zu schwer. Es könnte an dem 48 MP Sensor liegen, aber auch genauso gut am Algorithmus. Die Bildqualität in Videos ist auch nicht gerade das Beste vom Besten, aber definitiv zweckmäßig und sollte für den Großteil der Leute trotzdem ausreichen. Hier seht ihr einige kleine Videoausschnitte, die ich an demselben Tag aufgenommen habe.
Kleines Beispiel für zweckmäßig: Hier ein Video, dass ich mit dem Honor View 20 aufgenommen, geschnitten und auf meinem TikTok-Profil geteilt habe: Das Video hat 2,2 Millionen Views. Man sieht also, dass Qualität bei Videos zwar sehr wünschenswert, aber nicht alles ist. Ich dachte das passt hier ganz gut, da Honor ja gerne oft damit wirbt, dass es die junge Social Media Generation ansprechen will:
Zuhause angekommen um 19:26 Uhr wird gekocht. Das Bild beim Kochen sieht super aus, aber beim fertigen Essen ist für meinen Geschmack das Bild etwas zu übersättigt und auch der Vignette-Effekt ist mir einen Touch zuviel. Mit ausgeschalteter KI sieht es etwas natürlicher aus. Beim Kuchen schien mir der Effekt aber besser gelungen zu sein. Der Akku des Honor View 20 ist bei 41%
Ich sitze also um 21:03 Uhr auf der Couch und schaue mir, nachdem ich kurz im Internet gesurft bin, einige Youtube-Videos mit dem Honor View 20 an. Die Loch-Kamera stört mich nicht wirklich und sie gefällt mir deutlich besser als die Notch, auch wenn ich eine Platzierung wie bei Samsung auf der rechten Seite persönlich nochmal besser gefunden hätte. Es fällt, wie ich finde, selbst in der Vollbildanzeige kaum auf und nimmt nicht einfach ein Stück in der Mitte weg, was mein Problem mit der Notch war. So ist es wie das Logo eines TV Senders in der unteren Ecke. Das Ganze trägt schon sehr zur Immersion bei. Mit einer FullHD+ Auflösung (2310 x 1080) bei 6,4 Zoll mit 398 ppi ist das Display zwar scharf und es kann sogar HDR10 Inhalte darstellen, aber für den Preis hätte sicher auch ein OLED-Display für noch bessere Farben und Kontrast reingepasst. Vielleicht liegt es auch daran, dass gelochte Displays etwas teurer sind. Falls das der Fall ist, würde ich in Zukunft vielleicht doch die Notch bevorzugen, wenn man dafür dann ein noch schöneres Display-Erlebnis bekommt. Es ist zwar nicht schlecht, aber das leichte Schimmern und die Wirkung der Displayausleuchtung lassen es durchschnittlich aussehen. Hier sehe ich z.B. das OnePlus 6T eher vorne.
Mit 35% übrig um 22:21 versuche ich mich ein wenig an Fortnite, da es ja das erste Gerät mit 60 FPS Unterstützung sein soll. Und tatsächlich, so flüssig wie das Spiel läuft, zusammen mit dem gegebenen Displayverhältnis, macht es deutlich mehr Spaß und mit so konsistent guter Leistung habe ich das Spiel selten auf einem Smartphone gesehen, denn viele Smartphones scheinen sich mit dem Spiel etwas schwer zutun. Packen sollte das Honor View 20 aktuelle Spiele sowieso ohne Probleme mit der Kirin 980 CPU, die man auch in aktuellen Huawei-Flaggschiffen findet. Dazu kommt noch 6/8 GB RAM, sowie 128/256 GB interner Speicher. Der Speicher ist zwar nicht erweiterbar, aber mit den 256 GB komme ich ohne Probleme aus, bzw. würde das auch mit 128 GB, aber ich nehme sehr viele Videos mit meinem Smartphone auf, weshalb sich normalerweise einiges anstaut. Der durchschnittliche Konsument, sowie viele Power-User, sollten mit dem Honor View 20 mehr als auskommen. Vor allem, weil das System ziemlich gut optimiert zu sein scheint. Nach 35 Minuten bin ich bei 28%.
Um 23:36 Uhr habe ich trotz recht intensiver Nutzung noch 27% übrig. Das ist schon echt viel. An einem normalen Durchschnittstag hätte ich wahrscheinlich sogar geschätzt mehr als 40% gehabt. Was der 4000 mAh Akku des Honor View 20 leistet ist schon erstaunlich, aber anders sind wir das von Huawei/Honor mittlerweile nicht gewöhnt. Laden tut das Honor View 20 auch recht schnell mit 55% in 30 Minuten dank Huaweis SuperCharge Technologie. Bei dem Kirin 980 hätte man eigentlich auch das Laden mit 40 Watt erwarten können, aber leider scheint dieses Feature bei Honor nicht aktiv zu sein. Etwas schade.
Nach einem letzten Foto, was ich in einer bearbeiteten Form auf Twitter geteilt habe und wo ich auch merkte, dass die KI sogar darauf programmiert ist Tastaturen zu erkennen (an Gamer denkt die KI also auch), geht es für mich ins Bett.