Für viele Seitenbetreiber ist die organische Reichweite ein Buch mit sieben Siegeln. Erreicht man sein Publikum nur mit bezahlten Beiträgen? Wir geben dir Tipps, wie du den Kontakt zu deinen Followern nicht abreißen lässt und sie auch organisch einfängst.
Das größte Netzwerk der Welt – Facebook – schränkt die Reichweite von Fanpages ein. Das gab Facebook Anfang 2018 bekannt. Die eigentlich als Freundes-Netzwerk ausgelegte Plattform will mehr Freunde und die Beziehung untereinander in den Mittelpunkt rücken.
Das macht das Leben vieler Unternehmer dort schwerer. Doch wenn Seitenbetreiber regelmäßig die Zahlen in den Insights analysieren, stellen sie fest: Nicht jede Änderung wirkt sich negativ aus. Und: Grundsätzlich geht die organische Reichweite stetig weiter zurück.
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Da darf die Frage erlaubt sein: War die organische Reichweite jemals lebendig? Die Antwort darauf lieferst du womöglich selbst. Denn wenn dein Content nicht gut ist, interessiert er auch keinen. Damit ist auch deine organische Reichweite hinfällig. Eigentlich ganz einfach.
Diese drei Arten von Reichweiten gibt es
Facebook differenziert zwischen Beitragsreichweite, organischer Reichweite und bezahlter Reichweite.
Die organische Reichweite beschränkt sich auf Nutzer, die einen unbezahlten Post der jeweiligen Facebook-Fanpage entdeckt und gesehen haben. Ein bezahlter Beitrag schlägt sich folglich in der bezahlten Reichweite nieder.
Die Beitragsreichweite gibt hingegen die Gesamtanzahl aller Personen an, die den jeweiligen Post insgesamt betrachtet haben. Sieht ein Nutzer den Post sowohl organisch als auch als bezahlte Werbung, zählt er nur einmal in die Beitragsreichweite ein.
Merke: Die Beitragsreichweite kann niemals größer sein als die Summe aus organischer und bezahlter Reichweite.
Diese Tipps helfen dir, organische Reichweite zu generieren
Nichtsdestotrotz kannst du auch ohne geschaltete Werbung und trotz des Post-Overloads organisch deine Nutzer und Fans ansprechen und erreichen. Hier gilt: Interessant sein, auffallen und einfangen. Wie das geht? Mit diesen sechs Tipps.
1. Interagiere mit deinen Fans und pflege gutes Community-Management
Facebook ist kein Nachrichtenportal. Die Plattform lebt und fällt mit Emotionen – und natürlich sind positive erquicklicher als negative.
Daher solltest du dich darauf konzentrieren, mit deinen Posts deine Fans zu berühren, sie unterhaltsam zu informieren und mit ihnen zu kommunizieren. Das löst Interaktionen bei deiner Fan-Schar aus. Und Videos und Bilder sind dafür großartige Formate.
Ebenso solltest du Fragen stellen, um so deine Community besser kennen zu lernen. Frage deine Fans ganz konkret nach Vorlieben, Interessen oder Einstellungen zu relevanten Themen und reagiere auf deren Kommentare.
So erfährst du nicht nur, mit wem du es überhaupt zu tun hast, sondern kannst daraus auch Inhalte für deinen kommenden Content herausziehen.
2. Sorge mit kurzen Posts für Aufmerksamkeit
Wir werden erdrückt von Informationen, Botschaften und Aussagen. Überall und jederzeit. Daher ist besonders in den sozialen Medien ein knapper pointierter Text mehr wert und eingängiger als Posts, die mit einem kleinen Roman verwandt sind.
Wenn du das Interesse deiner Fans weckst, können sie über einen Link mehr auf deiner Website erfahren. Meist reicht es, ein oder zwei wesentliche Aussagen aus einem Web-Artikel mit ein oder zwei Emojis in deinem Post aufzugreifen. An diese Punkte erinnern sich deine Fans bestimmt.
Apropos Emojis: Viele Unternehmer sehen die Nutzung von diesen kleinen grafischen Auflockerungen skeptisch – besonders in der B2B-Kommunikation.
Hier sollte sich jedes Unternehmen fragen, auf welcher Ebene und in welcher Tonalität Interessenten und Partner angesprochen werden sollen. Ebenso hängt es vom Netzwerk ab, inwieweit du den persönlichen Austausch dort suchst und pflegen möchtest.
Grundsätzlich gilt jedoch: Eher ein Emoji verwenden, als darauf verzichten. Das haben mehrere Studien mit mehreren Zielgruppen und mehreren Kanälen eindeutig belegt.
3. Poste Kanal-spezifisch und nutze native Plattform-eigene Formate
Jedes soziale Netzwerk hat ganz eigene Features und Bedingungen. Das fängt beim Bildformat an. Instagram-Bilder sind im Idealfall quadratisch, Pinterest-Motive sind hochkant und Bilder bei Facebook passen am besten im Querformat.
Sein Ende finden die Eigenheiten bei der Zeichenzahl. So gilt bei Twitter: Je kürzer, desto besser. Bei Instagram hingegen sind längere Bildunterschriften durchaus zielführend und erwünscht.
Auch neue Formate und Features solltest du testen und auf dem entsprechenden Kanal verwenden. Sorge immer für Abwechslung, nie für Langeweile!
Ob Story-Sticker oder Fragen bei Instagram, ein GIF als Antwort bei Twitter oder die Möglichkeit, bei Facebook direkt Videos hochladen und Alben anlegen zu können: Nutze sie. So bleiben deine Fans länger auf deinem Kanal und sorgen so für mehr Interaktionen und Reichweite.
4. Poste qualitativ hochwertige Inhalte
Was so einleuchtend und klar klingt, haben einige Seitenbetreiber noch nicht zur Gänze verinnerlicht: Die Anzahl an belanglosen und unfassbar uninteressanten Posts wächst.
Denn wer will zum Beispiel noch kleine animierte Sommergrüße eines Personaldienstleisters sehen – und das ganz ohne Gesichter? Interaktionen wird es da sicherlich nicht geben. Der Algorithmus straft solche „Kompromiss-Beiträge“ schonungslos ab.
Tipp: Information. Unterhaltung. Persönlichkeit. Verpackst du alle drei Komponenten stylisch und Kanal-spezifisch, ist dir deine Fan-Reichweite sicher. Statt Masse, einfach Klasse zeigen – mit hochwertigen und ungewöhnlichen Bildern obendrauf.
5. Poste zur richtigen Zeit
Um den reichweitenstärksten Zeitpunkt zu ermitteln, helfen dir Monitoring- und Tracking-Tools wie Facebook Insights. Das ist ganz logisch. Sind deine Fans online, ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie auf deinen Post reagieren.
Die Insights bei Facebook findest du im Übrigen auf deiner Fanpage oben in den Reiterleiste unter „Insights“. Anschließend klickst du auf „Beiträge“ in der Seitenleiste. Schon werden dir Tage und Uhrzeiten angezeigt, wann deine traute Community online ist.
6. Setze Hashtags gezielt ein – aber nicht überall
Manche Experten meinen, dass die Zeit der organischen Reichweite sicherlich nicht vorbei ist – aber wohl die der Hashtags. Bei Twitter und Instagram können die verschlagworten Doppelkreuze sehr wohl noch neue Interessenten und Follower anlocken.
Bei Facebook allerdings haben Hashtags keine Relevanz. Der Grund: Der Lesefluss wird hier mehr unterbrochen als bei kurzen Tweets oder innerhalb von Bildbeschreibungen auf Instagram. LinkedIn übrigens fördert die Verwendung gerade intensiv.
Fazit
Die organische Reichweite ist nicht tot. Du musst sie nur ständig aufpeppeln und aufrütteln. Dann wirst du auch deine Fans immer wieder ansprechen und begeistern können. Deshalb: ausprobieren, mutig sein und ständig optimieren.
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