Rauchende Fabrikschlote, Dieselbusse, Flugzeuge – das sind mächtige Aufgaben, die da vor uns liegen, wenn wir den CO2-Ausstoß in unseren Städten reduzieren wollen. Was kann man da schon als einzelner tun? Sein Hausdach bepflanzen!
Die Logik dahinter ist recht einfach. Pflanzen „schlucken“ schädliches CO2 und verwandeln ihn auch noch in Sauerstoff. Je mehr Grünflächen eine Stadt hat, desto mehr CO2 kann dadurch aufgefangen werden und umso sauberer ist die Luft die wir atmen.
Doch wo soll man in dich besiedelten Städten, in denen man ohnehin kaum noch Wohnraum hat, auch noch große, grüne Flächen hinpacken? Aufs Dach!
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CO2-Sauger, Luftfilter und Klimaanlage
Der Effekt ist ziemlich beeindruckend. Würde man zum Beispiel in München alle verfügbaren Dächer bepflanzen, könnte man so bis zu 32.000 Tonnen CO2 binden. Das ist in etwa so viel CO2 wie 17.000 Benziner im Jahr ausstoßen.
Das ist natürlich nur ein Beispiel. Wie viel CO2 genau von einem grünen Dach aufgenommen wird, hängt im Endeffekt von den Pflanzen darauf ab. Moose und Gräser sind zum Beispiel besonders pflegeleicht und daher beliebt als Dachbepflanzung. Allerdings nehmen sie nur halb so viel CO2 auf wie pflegeintensivere Sträucher oder Stauden.
Doch grüne Dächer können nicht nur CO2 aus der Luft aufnehmen. Sie wirken auch als Filter und können dadurch 20 Prozent mehr Feinstaub als ein Schotterdach auffangen.
Darüber hinaus wirken grüne Dächer wie natürliche Klimaanlagen für Häuser. Im Sommer speichern die Pflanzen Regenwasser und halten das Haus kühl. Einige Städte nutzen deshalb das Prinzip, um gegen Hitzeinseln vorzugehen. Im Winter wiederum bieten grüne Dächer eine zusätzliche Isolierung. Sie halten 19 Prozent mehr Energie im Haus als ein unbefplanztes Dach.
Doch warum da aufhören?
Grüne Dächer als Gemüsegärten
Wenn du schon eine grüne Fläche auf dem Dach hast, warum sie dann nicht gleich als urbanen Garten nutzen? Dieses „Vertical Farming“ hat viele Vorteile.
Natürlich kannst du damit in erster Linie deine eigenen Kräuter oder dein eigenes Gemüse züchten. Das macht dich unabhängiger, du kannst so nachhaltig anbauen, wie du willst und du sparst damit wahrscheinlich sogar etwas Geld. Zum anderen spart man auch Platz innerhalb der Stadt.
Wenn eine ganze Stadt solche grünen Dächer betreibt, entlastet sie damit auch Landwirte im ländlichen Raum und kann durch den hyperlokalen Anbau auch unnötigen Transport von Lebensmitteln vermeiden.
Ein weiterer Vorteil: Deine Blumen auf dem Dach locken auch wichtige Insekten, wie zum Beispiel Bienen, an.
Einige Städte probieren das Konzept bereits aus. Vertical Farming sowie grüne Dächer gibt es zum Beispiel in Rotterdam, Shanghai, Chicago, aber auch in Berlin. Doch du kannst auch selbst aktiv werden und dein eigenes grünes Dach anlegen.
DIY: So bepflanzt du dein Flachdach
In Deutschland muss dies natürlich vorab genehmigt werden. Dazu muss zunächst ein Statiker dein Dach begutachten und festlegen, wie viel Gewicht dein Garten auf dem Dach haben darf. Danach richtet sich auch, welche Pflanzen du anbauen kannst.
Hat dein Dach mindestens drei Meter Fallhöhe bist du zudem für eine „Absturzsicherung“ verantwortlich. Das heißt, du solltest zum Beispiel ein Geländer aufstellen. Darüber hinaus gilt auch für grüne Dächer die Brandschutzverordnung aus deinem Bundesland.
Sobald du all das geklärt hast, kannst du dich eigentlich schon an den Umbau machen. Als Erstes musst du dazu eine Wurzelschutzfolie auf das Flachdach legen, damit die Wurzeln nicht durchs Dach dringen können. Danach werden Dränageplatten gelegt, damit das überschüssige Wasser abfließen kann und schließlich zum Schutz noch ein Filtervlies.
Zum Schluss streust du Substrat aufs Dach und säst anschließend die Pflanzen, die du auf deinem grünen Dach haben möchtest. Beliebte Dachpflanzen sind zum Beispiel Sedumpflanzen oder Sukkulente, aber auch Kräuter oder Blumen sind natürlich möglich.
Am besten und sichersten ist es, wenn du dich vor dem Bepflanzen beraten lässt. Kompetente Hilfe findest du zum Beispiel bei Landschaftsgärtnern, Dachdeckern oder Vertical-Farming-Unternehmen.