Das Planen der Mobilität von morgen wird gerade in Großstädten immer wichtiger. Erst kürzlich hat es Berlin geschafft, München als Stauhauptstadt Nummer 1 abzulösen. Ein Unternehmen, dass immer mehr Menschen in die eigenen Verkehrsmittel locken möchte, sind die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Nachdem man inzwischen mit der Polizei kooperiert, um Falschparker schnell von Busspuren zu entfernen und einen Service zur Überbrückung der letzten Meile (Berlkönig) eingeführt hat, geht man nun noch einen Schritt weiter.
Mit der im Sommer verfügbaren App Jelbi werden Grundstücke der lokalen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag zum Hub. An diesen Hubs soll künftig ein nahtloser Übergang zwischen U-Bahn, Bus, Straßenbahn, Bikesharing und Carsharing passieren und so die für viele Berliner unattraktiven Fußwege zum Ziel der Vergangenheit angehören. Organisiert wird dann die gesamte Strecke über die App, die sämtliche beteiligte Services integrieren soll. Einen ähnlichen Vorstoß sahen wir erst kürzlich von TomTom, Moovit und Microsoft.
Konkret an den Start gehen die Fahrzeuge der BVG, die von der Deutschen Bahn betriebene S-Bahn, die Taxizentrale „Taxi Berlin“, der jüngst eingeführte Berlkönig und verschiedene Sharinganbieter. Dazu gehören zunächst nicht DriveNow und Car2Go, da die Münchner beziehungsweise Stuttgarter eigene Ziele verfolgen. BVG-Vorstand Henrik Haenecke ist aber zuversichtlich und glaubt, dass sich die Unternehmen bald von selber melden werden.
Ein ähnlicher Dienst ist bereits seit 2017 im litauischen Vilnius verfügbar. Mit der für dieses System zuständigen Firma Trafi möchte nun auch die BVG für das Projekt Jelbi zusammenarbeiten. In Litauen hilft das System bereits umfangreich bei der Verkehrsplanung, da bereits 1/5 der Einwohner die Applikation heruntergeladen und installiert haben.
Damit entsteht ein aktuell immer größer werdender Trend. In Hamburg gibt es bereits eine ähnliche App, die verschiedene Mobilitätsdienstleister (hier sind es auch DriveNow und Car2Go) anbietet und an 13 Hubs einen bequemen Umstieg ermöglicht.
Für mich klingt die Idee der Hamburger und Berliner durchaus zukunftsträchtig. Wir in München haben beispielsweise auch schon vereinzelt Haltestellen, an denen ein Umstieg von der Bahn ins Carsharingauto ohne Probleme funktioniert. Die Beteiligten sollten aber weiterhin am Thema bleiben und zeitnah einen gemeinsamen Tarif einführen. Denn so ein Hub wäre durchaus noch attraktiver, sofern ich nicht bei jedem Verkehrsmittel mit anderen Preisen kalkulieren muss.
Quelle: Tagesspiegel
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