Was soll ich überhaupt posten? Diese Frage stellen sich viele Instagram-Nutzer. Um diese Frage zu beantworten, musst du deine Follower kennen. Dafür wiederum musst du deine Community zunächst aufräumen und Instagram-Follower löschen.
In meinem Artikel „Heute lösche ich Instagram“ habe ich erzählt, wie ich von Instagram-Frust zu Instagram-Lust gewechselt bin. Durch einen Anruf aus der Schweiz wurde mir klar, dass ein guter Instagram-Kanal den Followern einen echten Mehrwert bringt.
Doch bevor ich so richtig loslegen konnte, musste ich ein paar Hausaufgaben erledigen und festlegen, welchen Content ich in Zukunft posten will. Doch, wie sollte ich an die Sache rangehen? Mein Produkt lässt sich echt schwer fotografieren – digitales Marketing ist wirklich nicht fotogen!
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Der Frühjahrsputz
Okay, die Entscheidung, Instagram als Kanal ernst zu nehmen war gefallen. Ich blickte auf meinen Instagram-Feed und bemerkte, dass es einige ansprechende Bilder, ein paar Zitate und ein paar Fotos von meinem Essen gab. Zwischendrin fanden sich auch 24 Bilder mit dem Inhalt meines Adventskalenders 2016.
Kurzum: Mein Instagram-Kanal war eine Katastrophe.
Ich stellte mir an der Stelle die Frage: „Würde ich mir folgen?“ Eine rhetorische Frage, wie ich sobald konstatierte. Der erste Schritt war also erst einmal, alle Bilder zu löschen, um einen frischen Start zu haben.
Denn alle meine Follower aufgeben, wollte ich nicht – auch, wenn das später und heute noch zu Schwierigkeiten führt. Dazu aber später mehr. Die Lösung: Follower löschen.
Also begann das große Löschen. Bereits an dem Punkt fiel mir auf, dass meine Inhalte oberflächlich, nichtssagend und unstrukturiert, aber manchmal optisch schön anzusehen waren. Egal, weg damit!
Eine Tasse Kaffe, zwei Folgen Bojack Horseman auf Netflix und 821 Bilder später war es dann soweit. Mein Profil fand ich sich geradezu in einem jungfräulichen Zustand wieder.
Jetzt waren 1.200 Follower und 20 Bilder übrig.
Instagram-Follower löschen – und plötzlich waren es nur noch 700
In dem Moment versetzte es mir einen Stich ins Herz. 1.200 Follower – ja, das sah zunächst nach einer guten Basis aus. Fakt ist aber, das sich in den sieben Jahren meiner Mitgliedschaft diverse Runden #Follow4Follow und #like4like mitgemacht hatte.
Ohne auf die Details einzugehen: Diese 1.200 Follower waren zu 95 Prozent nichts wert und Karteileichen.
Also, den nächsten Kaffee gezogen, zwei weitere Folgen Bojack Horsemann und zirka 450 Kontakte später war es dann soweit: Ich hatte meinen Kanal von allen offensichtlichen Fake-Followern befreit.
Jetzt fragst du dich vielleicht: Wieso machst du dir die Mühe?
Nun, der Instagram-Algorithmus wertet Beiträge nach Relevanz. Die Relevanz berechnet sich aus vielen Faktoren. Kurz gefasst: Wenn sich von deinen Followern viele deine Bilder ansehen, dann gelten sie als relevanter. Und ja, ich weiß, dass es komplexer ist.
Je mehr irrelevante Follower du hast, desto wahrscheinlicher ist es, dass relevante Follower deinen Content nicht sehen. Das Ergebnis: Wenig Likes, wenig Kommentare und damit noch weniger Relevanz.
Nach gut vier Stunden Arbeit hatte ich dann den Frühjahrsputz hinter mich gebracht. Zwei Monate nahm mir Instagram ein wenig meiner Arbeit ab und löschte mir 300 Follower über Nacht. Vermutlich Teil eines Spam-Netzwerkers – wer weiß.
Mit echten Followern passiert so etwas nicht.
Für wen mache ich das eigentlich? Was wollen meine Follower?
Aufgeräumt, check. Jetzt war es an der Zeit, Inhalte zu erstellen, die für meine Follower relevant sein könnten. Für relevanten Content ist es wichtig zu wissen, auf welchen Themen die Aufmerksamkeit deiner Follower liegt. Doch wo sollte ich anfangen?
Dafür brauchte ich erst einmal ein paar Anhaltspunkte, was meine Follower interessieren könnte. Um erste Ideen zu sammeln, nutze ich einen alten Trick: Amazon als Inspirationsquelle.
Wenn du jemals Ideen für ein Buch oder einen Blog-Beitrag brauchst, ist Amazon eine riesige Hilfe. Das Ganze läuft so ab:
- Rufe Amazon auf.
- Suche nach für deine Zielgruppe relevanten Suchbegriffen.
- Notiere dir alle Buchtitel und klicke in die Bücher hinein.
- Lies dir die Kommentare aufmerksam durch. Dort findest du meistens Hinweise, was den Lesern gefehlt hat.
- Mach dir eine Liste interessanter Bücher und Content-Ideen.
Du solltest jetzt einen guten Einblick in die Psyche deiner Kunden erhalten haben. Die beste Idee ist es jetzt, diese Content-Ideen auf einem großen Blatt Papier, einer Tabelle oder in einer Mindmap zu sortieren. Damit erhältst du einen ersten Überblick darüber, welche Themenbereiche besonders interessant sind.
Zu dieser Liste kannst du in Zukunft weitere Ideen hinzufügen. Manchmal kommen sie aus einer unerwarteten Ecke: Ich habe inzwischen den Eindruck, dass viele Unternehmer ein kleines Problem haben: Ihr Partner oder ihre Partnerin versteht nicht, was jemanden dazu treibt, sich selbstständig zu machen.
Persönlich, aber nicht privat
Also, spreche ich über dieses Problem, das jeden in der Selbstständigkeit irgendwie plagt. Ich versuche persönliche, aber keine privaten Sachen anzusprechen. Diese Thematik spricht viele Menschen an und jeder kann etwas dazu sagen.
Ich selbst kenne diese Diskussion aus meinem eigenen Leben und ich glaube, dass nicht offen darüber gesprochen wird. Indem ich das anspreche, kann ich Männern und Frauen eine Plattform bieten. Du musst nicht so emotionalen Content liefern. Aber mir liegt es halt.
Manche sind gut darin, Informationen auf unterhaltsame Weise zu transportieren. Mir selbst gelingt es noch nicht so recht, meine lockere Art auf Instagram zu präsentieren. Es braucht Zeit, sich vor Hunderten von Menschen natürlich zu bewegen und zu präsentieren.
Guter Content lässt mich glauben, es geht um mich
Im letzten Artikel habe ich bereits geschrieben: „Ein guter Instagram-Kanal gibt mir das Gefühl, es geht um mich.“ Um dieses Gefühl auszulösen, musst du dich in die Psyche deiner Follower hineinversetzen.
Im nächsten Artikel zeige ich dir, wie du herausfindest, wer deine Zielgruppe auf Instagram ist und wie du sie näher einkreisen kannst.
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