In den vergangenen sechs Monaten haben sich die Jungs von Mobile Geeks ordentlich ins Zeug gelegt, um fit zu werden. Casi hat sich dazu eine Samsung Gear Fit zugelegt, Ümit eine Smartwatch von Nokia und Mark ist begeisterter Apple-Watch-Nutzer. Im Laufe der Zeit purzelten bei ihnen die Pfunde – vielleicht nicht ganz so viele wie geplant, und der ein oder andere hat sogar wieder ein bisschen zugenommen – aber ich wiege trotz Fitbit immer noch genauso viel wie früher, möglicherweise sogar etwas mehr.
Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich viele Fitness-Tracker ausprobiert. Was ich an ihnen besonders nützlich finde, ist die Möglichkeit, mein Aktivitätslevel messen zu können. Und da ich häufig unter Schlafproblemen leide, kann ich mit ihrer Hilfe leichter im Blick behalten, wann ich meinen Schlaf priorisieren muss, um sicherzustellen, dass ich auch geistig fit bin. Weil ich von zu Hause arbeite, kann ich in meinem kleinen asiatischen Apartment sogar rund 300 Schritte pro Tag zurücklegen, solange ich keine Meetings habe. Die Tatsache, dass ich anhand der Daten sehen kann, wie es meinem Körper geht, ist wohl einer der größten Vorteile eines Fitness-Trackers.
Aber all diese Erkenntnisse haben mich nicht zu einem gesunden Gewicht oder Fitnesslevel geführt. Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass ich mich eigentlich nicht als dick bezeichnen würde – der Satz gibt nur eine gute Überschrift ab. Aus medizinischer Sicht bin ich zwar tatsächlich „übergewichtig“, aber mit einem etwas höheren Normalgewicht fühle ich mich wohler und komme allgemein mit dem Leben besser klar.
Im Laufe der Zeit habe ich Tracker von Xiaomi, MisFit und eine ganze Reihe von Kickstarter-Produkten verwendet. Ich persönlich finde Fitbit wegen der Community aber am interessantesten – auch viele meiner Freunde, die aus allen Ecken der Welt kommen, verwenden Fitbit-Tracker.
So kann ich mit Freunden in Kontakt bleiben und gemeinsam mit ihnen an Herausforderungen teilnehmen! Immer wieder setzt bei mir der Wettkampfgeist ein, was auch der Grund ist, weshalb ich die Community von Fitbit so sehr liebe.
Werfen wir also einen kurzen Blick auf meine persönliche Fitbit-Community. Die Hälfte der Leute dort sind „Soccer Moms“ (wenig oder gar nicht berufstätige Mütter, die einen Großteil ihrer Zeit damit verbringen, ihre Kinder zu verschiedenen Freizeitaktivitäten zu fahren) – natürlich habe auch noch andere Freunde, aber die verwenden kein Fitbit.
Bei den Herausforderungen gewinnt derjenige, der am Ende der Woche bzw. des Wochenendes die meisten Schritte gemacht hat. Sobald ihr die Herausforderung erstellt habt, könnt ihr bis zu 10 Leute einladen. Wer regelmäßig an solchen Herausforderungen teilnimmt, ist meistens Teil einer festen Gruppe.
Nach ein paar Monaten fragte ich einen Freund, an dessen Herausforderung ich teilnahm, ob einem der Gruppenmitglieder die Beine fehlen würden, da die tägliche Schrittzahl dieser Person schockierend niedrig war. Dieser Freund arbeitet für das Rote Kreuz und hilft Menschen dort, die perfekten Prothesen und geeignete Arbeit zu finden. Mit meiner scherzhaften Frage lag ich unglücklicherweise gar nicht so falsch, wenn ihr versteht …
Als ich in der Fitbit-App nach einer Community suchte, die besser zu meinem Fitness- und Motivationslevel passen könnte, war ich leider ein wenig enttäuscht. Die meisten Gruppen waren voller motivierender Zitate, aber halfen mir nicht wirklich dabei, am Ball zu bleiben.
Außerdem stellte ich fest, dass ich einige Änderungen an meinem Workout vornehmen musste, um ernsthaft mit den anderen Teilnehmern konkurrieren zu können. Bei den Herausforderungen geht es nämlich immer nur um Schritte – was aber, wenn meine sportlichen Aktivitäten keine Auswirkung auf die Schrittzahl haben? Letztendlich entschloss ich mich dazu, mit dem Radfahren, Rudern und Schwimmen aufzuhören und nur noch laufen zu gehen.
Ich laufe gerne, aber es ist eigentlich nicht meine Lieblingsaktivität. Ich machte es nur wegen der Schritte. Wenn es bei den Herausforderungen stattdessen um verbrannte Kalorien gehen würde, wäre mein Workout-Plan wohl wesentlich vielseitiger und motivierender gewesen. Tatsächlich habe ich letztes Jahr sogar an einem Kickboxing-Kurs teilgenommen – meiner Schrittzahl hat das zwar nicht geholfen, aber am Ende tat mir alles weh und ich fühlte mich super!
Hat sich mein Fitbit dafür interessiert? Kein bisschen! Von meinem Fitness-Tracker bekam ich in Sachen Trainingsauswahl leider keine wirkliche Bestätigung.
Aber genau das ist es, was ich von meinem Tracker auf meinem Weg zu einem gesünderen Lebensstil erwarte – eine Form von Bestätigung. Entfernt man den Wettkampaspekt aus der Gleichung, lassen sich solche persönlichen Meilensteine nicht so leicht im Blick behalten, weil die Schrittzahl der Maßstab für alle Aktivitäten ist.
Die bittere Wahrheit ist, dass Fitness-Tracker keine Wunder wirken können. Sie dienen einfach nur dazu, euren Fortschritt zu messen. Ich könnte die Schuld meinem Fitbit geben, aber wenn mir andere Leute zeigen, wie Technologie ihnen dabei geholfen hat, ihre Fitnessziele zu erreichen, wandert mein Blick wieder zurück zum Fitbit und dann zur Tatsache, dass ich immer noch nicht fit bin.
Ich habe noch nicht einmal einen Blick auf das Lebensmittel-Tracking geworfen, schließlich muss jeder Mensch eine andere Menge von Kalorien zu sich nehmen, um abzunehmen. Richtlinien sind eine Sache, aber 2019 ist das Jahr der personalisierten Gesundheitsfürsorge und generische Lösungen werden uns hoffentlich bald veraltet erscheinen.
Klar, wenn man in die Zukunft blickt und davon überzeugt ist, dass die nächste Technologie der Schlüssel sein wird, während man Fitbit für das Problem verantwortlich macht, muss man die Schuld immerhin nicht bei sich selbst sehen. Die Überschrift dieses Artikels zeugt wohl davon, dass das genau mein Problem ist. Aber ich möchte mit diesem Beitrag endlich Verantwortung für meine Fitnessziele übernehmen und das passende Gadget für mich finden.
Wer heutzutage ein Smartphone kauft, sucht sich nicht einfach das „beste“ Gerät heraus, sondern versucht ein passendes Smartphone zu finden, das genau die eigenen Anforderungen erfüllt. Mittlerweile haben wir einen Punkt erreicht, an dem es nicht mehr darum geht, dass Technologie funktioniert, sondern wie sie sich in den eigenen Lebensstil einfügt.
Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Tracker fürs erste in der Schublade zu lassen. Jetzt verwende ich nur noch Google Fit, um meine Workout-Aktivitäten im Blick zu behalten. Jaime Rivera von PocketNow und ich motivieren uns seitdem gegenseitig, 100 Herzpunkte zu erreichen und ich habe viel Spaß daran, dieses Ziel mit unterschiedlichen Workouts zu erreichen. Ich laufe zwar immer noch, aber es ist nicht länger meine einzige Aktivität.
Ich bin mittlerweile seit einem Monat ohne Tracker unterwegs und was ich am meisten vermisse, sind die Gamifizierung des Schlaf-Trackings und die praktischen Benachrichtigungen beim Perioden-Tracking. Ich hatte gehofft, dass die Tatsache, dass ich nicht länger sehen kann, wie wenig ich schlafe, einen positiven Effekt auf meine Schlafprobleme haben würde. Meinen schlechten Schlaf schwarz auf weiß in der App zu sehen, hat meiner Meinung nach sogar dafür gesorgt, dass ich guten Schlaf letztendlich doch nicht zu meiner Priorität erklärt habe. Für meine Schlafprobleme werde ich mich wohl nach einem anderen Gadget umsehen müssen – ein Gerät kann eben nicht alle Probleme lösen. Und die Lösung für dieses Problem von einem Fitness-Tracker zu erwarten, halte ich in meinem Fall für unrealistisch.
Fitness-Tracker können in Kombination mit der richtigen Motivation zu großem Erfolg führen. Der Rest des Mobile-Geeks-Teams ist der lebende Beweis dafür. Ich bin nun einmal jemand, der die Schuld gerne bei der Technologie sucht und richte meinen Blick häufig nicht auf meine eigenen Schwächen.
Ich habe mich deshalb dazu entschieden, meinen Fortschritt in Sachen Fitness hier zu dokumentieren. Die Geeks machen sich fit und da muss auch ich mitmachen.
Wenn ihr unseren Fitnessfortschritt verfolgen oder sogar selbst mitmachen möchtet, könnt ihr das Hashtag #GeeksGetFit verwenden.