Apple positioniert sich in der Digital-Branche gerne als Datenschützer und Freund der Nutzer. Da kommt es gerade ungelegen, dass durch einen Bug bei Video-Anrufen via FaceTime der Anrufer den Angerufenen unbemerkt belauschen konnte.
Seit nun mehr fast einem Jahr steht Facebook durchgehend unter Beschuss. Seit den ersten Enthüllungen rund um den Cambridge-Analytica-Skandal im März 2018 rutscht Facebook vom einen Daten-Skandal in den nächsten.
Mark Zuckerberg und sein Team können – oder wollen – sich nicht vollständig dem Datenschutz der Nutzer verschreiben. Anders lassen sich in der Zwischenzeit die immer neuen Offenbarungen nicht mehr erklären.
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Als Gegenpol zu Facebook positioniert sich seit langer Zeit Apple. Der Konzern aus Cupertino achtet in seiner Präsentation sehr genau darauf, den Nutzer und seine persönlichen Daten in der Vordergrund zu stellen. In der Darstellung von Apple ist der Datenschutz eine Kernkompetenz des Unternehmens.
Facetime-Bug: Wenn das iPhone unbemerkt zur Wanze wird
Umso unglücklicher ist es für Apple, dass gerade in der Zeit, in der Facebook zumindest Datenschutz-technisch angeschlagen ist, selbst eine Panne unterläuft.
Denn wie Apple-Experten vom Blog 9to5mac in mehreren Tests festgestellt haben, war es möglich, andere Personen durch einen Bug in Apples Facetime-Software via Videoanruf unbemerkt zu belauschen.
Und so funktioniert(e) es:
- Du musst einen Nutzer via Facetime anrufen.
- Noch während des Verbindungsaufbaus musstest du dich über „Person hinzufügen“ erneut selbst zum Video-Anruf hinzufügen.
Nun ging die Software davon aus, dass mehrere Nutzer eine Unterhaltung begonnen hatten. In der Folge aktivierte die Technologie alle Mikrofone. Davon waren auch die betroffen, die das Gespräch noch gar nicht angenommen hatten. So war es für einen Anrufer möglich, den Angerufenen unbemerkt zu belauschen.
Und nicht nur das: Über einen weiteren Fehler im System war es sogar möglich, die Video-Übertragung ebenfalls unbemerkt zu aktivieren.
Apple zieht die Reißleine und will nachbessern
Nachdem der Fehler in Facetime publik wurde, deaktivierte Apple die Funktion für Gruppenanrufe vorerst auf allen Endgeräten aus dem eigenen Haus. Der Fehler soll mit einem Software-Update in den nächsten Tagen aus der Welt geschaffen werden.
Für den Moment hat das Unternehmen aus Cupertino den großen Skandal vorerst abgewandt. Wenn Apple sich jedoch weiterhin als Freund der Nutzer positionieren möchte, sollte man darauf achten, dass dieser Vorfall anders als bei Facebook keine Lawine an weiteren Pannen auslöst.
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