Nachhaltiges Denken und Handeln durchdringt glücklicherweise immer weiter unseren Alltag und auch die Dienste, die wir in unserem Alltag nutzen, werden nach und nach neu ausgerichtet. Denn ein nachhaltiger Lebensstil endet keinesfalls bei Bio-Lebensmitteln und dem Umstieg auf den mit Ökostrom betriebenen Inter City oder Inter City Express (aus dem ich [natürlich verspätet] aktuell diese Zeilen niederschreibe), sondern geht deutlich weiter in die digitale Welt. Wer denkt beispielsweise darüber nach, wie viel CO2 er jedes Jahr durch die Nutzung von Facebook, Instagramm und Co. verbraucht? Oder welche Schadstoffe durch eine Suche bei Google entstehen?
Letztgenannte Suchmaschine hat nun ein eifriges Projekt gestartet, mit dem Ziel, seinen Dienst in den nächsten USA-Datenzentren auf Basis von Solarstrom zu betreiben. Betroffen hiervon sind die geplanten Bauten in Yum Yum, Tennessee und Hollywood, Alabama. Ab dem Tag der Inbetriebnahme soll hier nur noch grüner Strom durch die Leitungen fließen. Um dies zu erreichen, wurde eine langfristig andauernde Vereinbarung mit der Tennessee Valley Authority geschlossen, damit die Suche in den nächsten Jahren 413 Megawatt aus 1,6 Millionen Solarpanelen beziehen kann.
Das für Tennessee und auch Google größte Solar-Projekt wird auf den größten Farmen 150 Megawatt produzieren und damit einen großen Beitrag für die eigenen Nachhaltigkeitsziele des Konzerns leisten. 2016 wurde beschlossen, dass in Zukunft jedes Datenzentrum 24 Stunden am Tag an 7 Tagen in der Woche mit Ökostrom betrieben werden soll. Dabei sollte schon 2017 der Bezug von 100 Prozent grüner Energie erreicht werden. Bisher hat das aber noch nicht überall geklappt. Lediglich in Finnland, den Niederlanden, Taiwan, North Carolina und Iowa verursacht eine Anfrage heute keine Emissionen mehr.
Trotzdem ist der hier sichtbare Trend durchaus schon ein wichtiger Schritt gegen die Klimaerwärmung. Schließlich handelt es sich auch um einen Service-Bereich, der für viele Menschen nicht sichtbar (abgesehen von einer Webseite) ist. Leider passiert die Umstellung meiner Meinung nach noch viel zu langsam. Es ist klar, dass die Server durch ihre Auslastung einiges an Strom verbrauchen, der Trend zur Nachhaltigkeit war aber garantiert schon früher sichtbar, sodass die Investitionen schon viel früher hätten starten sollen.
Wer eine nachhaltige, datenschutzfreundliche Suchmaschine braucht, dem kann ich die deutsche Suchmaschine Metager empfehlen. Auf Anfrage wurde mir bestätigt, dass sämtliche Rechenzentrum mit Ökostrom betrieben werden.
Übrigens: Die anfangs genannte Bahnfahrt ist nun zu Ende. Der ICE war in Hannover kaputt und der Anschluss schaffte es auch nicht mehr einigermaßen pünktlich ans Ziel.
Via CNET