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CES 2019: Royole FlexPai im Hands on – Erstes faltbares Smartphone auf dem Markt

geschrieben von Ümit Memisoglu

Wo ich seit der Ankündigung des ersten faltbaren Smartphones die Erwartung hatte, dass es noch vor Samsung aus China, vielleicht sogar aus dem Hause Huawei, Oppo oder Vivo, auf den Markt kommen könnte, wurden wir von einem kleinen kalifornischen Unternehmen Names Royole überrascht. Zumindest fast, denn auf dem zweiten Blick handelt es sich dabei doch um eine chinesische Firma, die in den USA ansässig ist.

Royole zeigte uns auf der CES 2019 mit der Royole FlexPai das erste faltbare Android-Smartphone und das sogar mit selbst produzierten AMOLED-Panels. Diese unzerstörbaren Panels können bis zu 200.000 mal gebogen werden. Laut Royole soll das etwa 6 Jahren realistischer Nutzung entsprechen, also etwa 100 Biegungen pro Tag, was ich selbst sogar als sehr viel bezeichnen würde. Dabei wird das Display an keinem Punkt mit Glas unterstützt und wäre sogar komplett aufrollbar ohne die Hardware im Hintergrund, wie man das im Video auch sehen kann.

Das Konzeptgerät konnte unsere Kollegin Nicole auch bereits in den Händen halten und es ist auch schon seit Dezember 2018 in China und jetzt sogar weltweit ab 1300$ (also etwa 1300 Euro mit Steuern) in der 128 GB Version erhältlich. Eine 256 und 512 GB Version ist auch verfügbar. Der Preis ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, was für Technik darin steckt. Konzeptgerät bedeutet, dass es zwar als vollwertiges Gerät auf dem Markt ist, aber in limitierter Ausführung erhältlich ist bis die Version für den normalen Konsumenten erhältlich ist, wie damals bei dem Xiaomi Mi Mix. Eine Entwicklerversion wird es für den Westen auch geben. Die finale Version soll vermutlich bis Ende des Jahres kommen. Wer aber jetzt bestellen (bzw. importieren) möchte, was durchaus möglich ist, muss aber ein bis zwei Monate Lieferzeit einberechnen. Tatsächlich unterstützt es sogar Band 20 und wäre für jeden uneingeschränkt in Deutschland nutzbar.

royole flexpai hands on

Das eigentlich faszinierende 7,8 Zoll Tablet (134 x 190.35 x 7.6 mm, 380g) ist nicht wirklich besonders hübsch und hat auf der linken Seite einen etwas größeren Rand für die 16 + 20 MP Dualkamera. Aufgrund der Faltbarkeit handelt es sich dabei um die einzige Kamera. Im gefalteten Zustand kann man es sich wie zwei zusammengeklebte 3,8 Zoll Smartphones vorstellen, die aber nicht flach aufeinanderliegen. Es sieht dabei fast so aus wie ein Surface Book. Ob man das wirklich in der Hosentasche haben will, sei mal dahingestellt. Schön ist, dass sich beim Falten auch am Knickpunkt die Darstellung des Displays nicht verändert. Die andere Seite des Tablets ist leer und beherbergt kein weiteres Display, wie wir das von Samsung gesehen hatten. An der Seite befindet sich ein Fingerabdrucksensor und unten ein USB-C Anschluss.

royole flexpai hands on

Überraschend ist, dass im Inneren bereits der Snapdragon 855 Octacore Prozessor steckt. Dazu kommt 6 bzw. 8 GB RAM, sowie 128 oder 256 GB interner Speicher. Ein Argument für ein faltbares Smartphone wäre für mich der Akku gewesen. Dieser ist aber mit 3800 mAh vergleichsweise recht bescheiden, wenn man bedenkt dass aktuelle „unfaltbare“ Smartphones teilweise mehr als 4000 mAh haben. Interessant ist aber die Dual-SIM-Funktionalität, denn jede Seite des Gerätes nutzt jeweils eine SIM-Karte. So muss man das Smartphone umdrehen und schon kann man von Business auf Privat im „Handumdrehen“ wechseln. Als System läuft Water OS basierend auf Android 9.0, was im Bezug auf Design anderen aus China stammenden Oberflächen ähnelt.

royole flexpai hands on

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Ümit Memisoglu