Wenn mal wieder abends uns der unglaublich leere Kühlschrank entgegenblickt, dann ist die Versuchung den Browser aufzurufen und eine Bestellung über Lieferservices, wie Lieferando, Call-A-Pizza und Co. abzusenden groß. Erst recht, wenn Sonntag ist oder die Geschäfte um die Ecke schon geschlossen haben. In den Vereinigten Staaten kann es in Kürze vorkommen, dass nach der üblichen Wartezeit plötzlich ein autonomes Fahrzeug vor der Tür steht.
Konkreter möchte die zu General Motors zugehörige Division Cruise Automation mit dem Lieferdienst DoorDash in San Francisco den Dienst an den Start bringen. Die Pilotphase soll noch Anfang 2019 starten und mit den bereits genutzten autonomen Chevy Bolt-Modellen durchgeführt werden. Insgesamt sind davon aktuell 180 Stück bei der zuständigen kalifornischen Behörde registriert. Wie viele davon tatsächlich zum Lieferfahrzeug werden, ist nach aktuellen Meldungen noch unbekannt. Außerdem wird ein Mitarbeiter von Cruise Automation die Rechnung abkassieren, da das Unternehmen noch keine unternehmensfremden Personen transportieren darf.
Nachdem der bei GM eingesetzte Präsident Dan Ammann die Rolle des CEO von Cruise nun übernommen hat, soll der Markteintritt jetzt möglich schnell gehen. Neben dem beschriebenen Lieferdienst soll auch noch in diesem Jahr ein autonomer Fahrdienst starten, um zu Konkurrenten wie Waymo aufzuschließen. Verfügbar sind die Fahrzeuge aber nicht überall, sondern nur in den von den Behörden genehmigten Stadtgebieten.
[mg_blockquote cite=“Door Dash“]As part of the program, select DoorDash customers will receive deliveries from their favorite restaurants via a Cruise autonomous vehicle. In addition to ready-made restaurant meals, the partnership will also explore grocery fulfillment via Cruise vehicles for select grocers already partnered with DoorDash. DoorDash and Cruise expect to evaluate and develop safety, operational, and other learnings in the pilot.[/mg_blockquote]Der nun startende Lieferdienst ist dabei aber keine bahnbrechende Neuerung. Ford kooperiert ebenfalls schon mit Anbietern wie Walmart, Instacart und der Pizzakette Dominos und auch andere, kleinere Konkurrenten schlafen nicht. Das GM aber nun so schnell in den Markt möchte ist die Konsequenz aus jahrelangen Investitionen in die autonomen Fahrzeuge. Schließlich wären der alltägliche Einsatz und Einnahmen in diesem Gebiet durchaus ein Zeichen, dass das Management die richtigen Entscheidungen getroffen hat.
Der Autobauer sendet auch aktuell deutliche Zeichen der Umstrukturierung. Vier Werke in den USA werden geschlossen und einige unrentable Modelle aus dem Katalog entfernt. Für die Zukunft plant GM ein Chey Bolt-Modell ohne Lenkrad und Pedale sowie ein Fahrzeug in Kooperation mit Honda ein. Die Japaner haben in den letzten Jahren 2,75 Milliarden Dollar investiert und möchten auch möglichst bald die ersten Ergebnisse sehen.
Ob es GM damit gelingt ins nächste Jahrzehnt zu starten, steht noch in den Sternen. Aber wenigstens zeigt das Unternehmen ein Lebenszeichen und deutet an, dass es auf dem Zukunftsmarkt mitspielen möchte.
Via TheVerge