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2018, war da was? Die Highlights des Jahres in 6 Best Cases

Lacoste, Save our species, bedrohte Tierarten, Best Cases 2018
Auch Lacoste hat es mit seiner Kampagne in die Highlights des Jahres geschafft. (Foto: Screenshot / Vimeo)
geschrieben von Lars Stark

Mit 2018 geht bald ein außergewöhnliches Jahr zu Ende. So, wie der letzte Jahrhundertsommer neue Maßstäbe setzte, gab es auch einige Kampagnen, die zeigen, welche Bedeutung die kreative Nutzung der verschiedensten digitalen Plattformen haben kann. Das waren meine Best Cases des Jahres.

Meine 6 Best Cases aus der Social-Media-Welt

Lacoste machte auf das Sterben der Arten aufmerksam. Macy’s und Burberry nutzten Instagram auf innovative Weise und für die Out-of-Office-Kampagne blieben in Großbritannien am 10. November viele Frauen zu Hause.

Adidas lud zum Tango und Burger King holte sich Foodspiration von der Fanbase. Wer nun wissen möchte, was das alles im Detail zu bedeuten hat, darf gerne weiterlesen. Das sind meine sechs Best Cases aus Marketing und Social Media.


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1. Burger King: Whopper-Bestellung über Instagram

Die Story-Funktion auf Instagram wird stets durch neue Mechaniken erweitert. So können auch Umfragen Teil der Geschichten sein. Wie viel Potenzial in den Abstimmungen liegt, bewies Burger King und beschenkte während einer Promo-Aktion spanische Fast-Food-Fans mit kostenlosen Burgern.

Dazu forderte das Unternehmen in der Story die Fans dazu auf, über ihre liebsten Zutaten abzustimmen. Die Community klickte sich fleißig durch die Umfragen und bekam am Ende per Direktnachricht einen individuellen Gutschein für einen Gratis-Whopper.

Dieser war in sämtlichen spanischen Filialen einzulösen. Leider ist die Story des ersten von sechs Best Cases schon vorbei. Doch Burger King wertete alle Antworten aus und nahm einen speziellen Insta-Whopper in das spanische Sortiment auf.

2. Adidas Tango Squad

Was wäre unsere Welt nur ohne Social Media? Ob Twitter, Facebook oder Instagram: Der Newsfeed bestimmt unser Leben. Denkste! Die Nutzung von Social Messaging hat mittlerweile die von Social Media überschritten.

Was gut für die Kommunikation ist, mag schlecht für Marken sein. Denn, Content wird so nur noch privat geteilt und erhält somit weniger Aufmerksamkeit. Das hat Adidas bereits 2017 erkannt und launchte in diesem Jahr mit Tango Squad exklusive Facebook-Messenger-Gruppen.

Die Mitglieder – ausgewählte Kapitäne von den besten Jugendfußballmannschaften weltweit – bekommen exklusive Inhalte ausgespielt. Von der Begegnung mit Leo Messi bis hin zu neuen Schuhen: Mit Tango Sqaud erhalten die Mitglieder einzigartige Einblicke in die Fußball- und Adidas-Welt.

Der Clou des Best Cases: Wer so großartigen Content erhält, behält das natürlich nicht für sich! Die Gruppen-Mitglieder teilten den Chat-Content fleißig über ihre Social-Media-Kanäle, generierten einen enormen Social Buzz und etablierten sich zudem als Multiplikatoren für die Marke Adidas.

Mit Tango Squad ist es Adidas somit auch gelungen, sich seine ganz persönlichen Influencer heran zu züchten, die perfekt zur Marke passen und diese sehr authentisch wirken lässt.

3. Out of Office: Für gerechte Bezahlung

Die 2015 in Großbritannien gegründete „Women’s Equality Party“ verfolgt eine Mission: Dass Frauen endlich die selbe Bezahlung erhalten wie ihre männlichen Kollegen mit dem selben Aufgabenbereich.

In Vollzeitstellen beträgt der Gehaltsunterschied in Großbritannien 14,1 Prozent. Bei Teilzeitstellen, in denen vorwiegend Frauen arbeiten, liegt er sogar bei 18,4 Prozent. Bei Frauen anderer Ethnien oder Frauen mit Behinderung sind die Unterschiede in der Bezahlung sogar noch wesentlich gravierender.

Um darauf aufmerksam zu machen, wurde die „Out of Office“-Kampagne ins Leben gerufen. Frauen wurden dazu aufgerufen, am 10. November 2018 – dem anhand der Prozentzahl errechneten Stichtag, ab dem Frauen für den Rest des Jahres im Vergleich zu Männern unbezahlt arbeiten – eine Abwesenheitsnotiz mit dem Betreff „Out of Office for the rest of the year“ zu erstellen.

Im Mustertext der Notiz wird darauf hingewiesen, dass die Person natürlich nicht wirklich für den Rest des Jahres abwesend ist, sondern lediglich ein Zeichen gegen Ungleichberechtigung setzen möchte. Hut ab! Das ist auf jeden Fall eine wirkungsvolle Strategie!

I’m Out Of Office for equal pay from thisisnow on Vimeo.

4. Burberry erlebt Run auf Instagram

Burberry steht seit jeher für Exklusivität. Auch unter dem neuen Burberry-Designer Riccardo Tisci wird sich das nicht ändern. Das zeigte der Launch der Debüt-Kollektion des Italieners. Allerdings geht er beim Verkauf neue Wege.

Die Kollektion war nämlich nicht nur einen Tag lang im Londoner Flagshipstore erhältlich, sondern auch auf Instagram und Wechat, sodass alle Fans des Luxus-Labels am 17. September 2018 die aktuelle Kollektion des Designers shoppen konnten, ohne nach London jetten zu müssen.

Für das eher konservative Fashion-Haus Burberry mit 12,9 Millionen Instagram-Followern war dieser Run ein absolutes Novum, dem wohl noch weitere Aktionen dieser Art folgen könnten. Riccardo Tisci hat jedenfalls weitere Umbrüche angekündigt. Also: Augen auf, wenn ihr das nächste Mal dabei sein möchtet.

5. Remarkable Shot mit Macy’s Fashion Photographer

Die Sommer-Kampagne „The Remarkable Shot“ der US-amerikanischen Warenhauskette Macy’s integrierte User Generated Content at it’s finest und ließ Social-Media-Nutzer bei einem Fotoshooting hinter den Kulissen interagieren. Wie? Die Instagram-Follower wurden zu Fashion-Fotografen.

Macy’s filmte Models posend am Set und postete die Videos in der Instagram Story. Die Viewer ersetzten mit Screenshots den Job des Fotografen. Die Gewinner-Shots dieses Best Cases wurden anschließend als neue Sommer-Kampagne in den sozialen Medien sowie auf der Macy’s Website eingesetzt.

Selbstverständlich gab es für die talentierten Screenshotter auch eine namentliche Erwähnung auf den jeweiligen Posts. Damit bewahrheitet sich einmal mehr: Simplicity is the ultimate sophistication.

6. Lacostes tierisch starke Kampagne

Wer war noch einmal Lacoste? Spätestens seit Mitte Dezember hat sich das französische Label mit der Aktion „Save our species“ wieder zurück in Köpfe vieler Menschen gerufen.

Für kurze Zeit wird die Marke mit dem bekannten Logo auf 1.700 Shirts anstelle des Krokodils die zehn am meisten vom Aussterben bedrohten Tierarten drucken. Mit der Aktion möchte die Marke zusammen mit der französischen Weltnaturschutzorganisation IUCN auf gefährdete Tierarten aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen.

Ganz uneigennützig ist die Aktion dabei natürlich nicht. Schließlich haucht sie dem Unternehmen wieder neuen Atem ein und zeigt einmal mehr, wie Offline-Aktionen ihren Weg ins digitale Geschehen finden können. Die digitale Welt jedenfalls feiert die Aktion und Lacoste ist so präsent wie lange nicht mehr.

Erstmals gezeigt wurden die kostbaren Stücke übrigens auf der Pariser Fashion Week. Eingefleischte Fans, die sehnsüchtig ein Shirt ersteigern wollten, konnten ihr Glück im Onlineshop versuchen.

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Über den Autor

Lars Stark

Lars Stark ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Buddybrand GmbH. Der 35-Jährige verantwortet dort die Bereiche Content und Campaigning. Buddybrand ist eine digitale Kreativagentur und begleitet internationale Markenunternehmen wie STABILO, Microsoft oder Disney durch den digitalen Wandel.

2 Kommentare

  • Was auffällt ist das Instagram wohl aktuell die Social Media Plattform überhaupt ist. Denke aber das z.B. Adidas es richtig macht – diese privaten Gruppen und Channels verzeichnen gerade riesen Wachstumsraten – vielleicht auch weil die Leute die Illusion haben, dass dort ihre Daten besser geschützt sind ;).

  • Danke für den coolen und informativen Artikel. Am meisten bin ich von „Out of Office“ in Großbritannien begeistert. Es ist eine absolute Schande, das im 21 Jahrhundert, Frauen oder Menschen anderer ethnischer Herkunft, weniger bezahlt werden als Männer. Daran muss ich was ändern!