Was ist das liebste Verkehrsmittel der Deutschen? Wo sind E-Bikes besonders beliebt? Wie viele Menschen nutzen wirklich Carsharing? Eine groß angelegte Studie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur ist all diesen – und vielen weiteren – Fragen nachgegangen. Im Kern ging es um die Frage: Was bedeutet eigentlich Mobilität in Deutschland? Herausgekommen ist eine der umfassendsten Mobilitätsstudien der Welt.
Mobilität klingt für viele zunächst ziemlich abstrakt. Dabei begegnet sie uns jeden Tag. Während der Zugfahrt zur Arbeit. Beim Wochenendeinkauf mit dem Auto. Bei der Radtour mit Freunden.
Doch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wollte es genauer wissen. „Was bedeutet Mobilität in Deutschland?“ war die zentrale Frage ihrer Studie „Mobilität in Deutschland 2017“. Die Ergebnisse wurden jetzt vorgestellt. Einiges – das Auto ist das liebste Transportmittel der Deutschen – war zu erwarten. Anderes wiederum ist überraschend.
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Deutsche so viel auf Achse wie nie zuvor
Die Deutschen legen jeden Tag rund 3,2 Milliarden Kilometer zurück. Pro Person ergibt das täglich 39 Kilometer. Damit sind die Deutschen so mobil wie nie zuvor.
PKW stehen 23 Stunden am Tag herum
In Deutschland gibt es mehr PKW als Haushalte. Dennoch stehen die meisten von ihnen dumm herum, um es mal ganz platt zu sagen. Denn ein PKW in Deutschland steht im Schnitt 23 Stunden pro Tag unbewegt auf einem Stellplatz.
Die Auslastung der PKW ist zudem erstaunlich gering. 40 Prozent der PKW werden an einem durchschnittlichen Tag in Deutschland gar nicht genutzt. Wenn sie im Einsatz sind, sind es im Schnitt zwei Fahrten über 30 Kilometer. Die durchschnittliche Fahrzeit pro Tag beträgt 45 Minuten.
42 Prozent der Großstädter haben kein eigenes Auto
Die BMVI-Studie sagt es sehr deutlich: Ob jemand ein eigenes Auto hat oder nicht, hängt vor allem vom Wohnort ab. Wer in einer Großstadt mit gut ausgebautem ÖPNV wohnt, braucht meist kein eigenes Auto mehr. Knapp die Hälfte aller Haushalte in Großstädten in Deutschland besitzen deswegen keinen eigenen PKW.
Carsharing wird kaum genutzt
So sehr Carsharing als Alternative zum eigenen Auto gelobt wird, die wenigsten Deutschen nutzen es. Die Mehrheit der Carsharing-Nutzer ist jung, männlich und lebt in Großstädten. Auf dem Land dagegen wird Carsharing kaum genutzt. Doch selbst in den großen Städten nutzt ein Fünftel der Carsharing-Kunden das Angebot nie. Wenn Carsharing genutzt wird, dann vor allem für den Wochenendeinkauf.
Deutsche laufen gern zu Fuß
Die wahre Alternative zum Auto ist für Deutsche also nicht Carsharing, sondern – die eigenen Füße. Denn nach dem eigenen Auto ist das Zufußgehen das beliebteste Verkehrsmittel der Deutschen.
Auf jeden Bürger kommt ein Fahrrad
Fast genauso beliebt ist das Fahrrad. Die Deutschen sind besonders gerne auf zwei Rädern unterwegs. Das belegt die Anzahl der Fahrräder in Deutschland. Auf jeden deutschen Bürger kommt in etwa ein Fahrrad.
Mehr Homeoffice, weniger Pendler
Das größte Verkehrsaufkommen in Deutschland stammt von Pendlern. Der Berufsverkehr, egal ob per Auto, Bahn oder ÖPNV ist immer noch etwas, was zwei Drittel aller Arbeitnehmer jeden Tag betrifft.
Die große Ausnahme sind hier diejenigen, die im Homeoffice arbeiten, eine wachsende Zahl. Rund 13 Prozent der Berufstätigen in Deutschland arbeiten mittlerweile im Homeoffice. Doch erst, wenn jemand mehrere Tage pro Woche im Homeoffice arbeitet, geht dadurch der Pendelverkehr zurück.
Die Hälfte aller Firmenwagen sind Elektroautos
Apropos Beruf. Während Elektroautos in privaten Haushalten noch die Ausnahme sind, machen sie nach den Erkenntnissen der BMVI-Studie bei Firmenwagen die Hälfte aller Fahrzeuge aus. In Deutschland sind es also vor allem Unternehmen, die auf Elektromobilität setzen, was wohl auch daran liegt, dass sie in diesem Zusammenhang steuerlich gefördert werden.
E-Bikes vor allem auf dem Land beliebt
Hättet ihr es gewusst? Pedelecs sind vor allem auf dem Land beliebt. Während in großen Städten etwa 20 Pedelecs auf 1.000 Einwohner kommen, sind es in kleinen Orten und Dörfern dreimal so viele.
Senioren nutzen Mobilitäts-Apps kaum
Während viele junge Menschen in Deutschland häufig auf Mobilitäts-Apps zurückgreifen, um ihre Fahrten zu planen oder Tickets zu kaufen, gilt dies nicht für die älteren Generationen. Diese bevorzugen nach wie vor klassische Fahrkarten, die sie am Automaten oder an einer Servicestelle kaufen.
Was bedeutet Mobilität für euch? Was sind eure liebsten Verkehrsmittel und warum?